Beim Nachbarschaftstag der Klärwärter im nördlichen Landkreis Würzburg verabschiedete Nachbarschaftslehrer Peter Rosenberger verabschiedete Waldemar Hammer nach 43 Berufsjahren als Klärwärter in den Ruhestand.
"Bis zu seinem Rentnerdasein im Januar dieses Jahres ist Waldemar Hammer der vermutlich älteste Klärwärter Bayerns und Deutschlands gewesen", meinte Peter Rosenberger beim Nachbarschaftstag des Kläranlagenpersonals und der für das Kanalnetz zuständigen Personen im Gramschatzer Bürgerhaus. Mit seinen 85 Jahren ist Waldemar Hammer auf der Kläranlage im Bergtheimer Ortsteil Opferbaum bis zum Jahresende 2020 aktiv gewesen.
Klärwärter Hammer hatte zunächst den Beruf des Maschinenbauers gelernt. 25 Jahre lang war er als Montageleiter für eine Stahlbaufirma in ganz Deutschland unterwegs gewesen. Am 1. Mai 1978 wurde er als Betriebsleiter der Kläranlage Obere Pleichach in Unterpleichfeld angestellt und hat die Kläranlage Opferbaum ab 1987 "nebenbei mitbetreut".
Der in Unterpleichfeld lebende Waldemar Hammer erinnert sich gern an die Anfangsjahre, als er zum Klärwärter "ausgebildet" wurde. "Sehr viel gelernt" habe er damals von Klärwärter Wagner in Heidenfeld, auch für das Leben an sich. Bei den Anfängen der Kläranlagen sei "noch alles primitiv" gewesen. "Man hat sich mehr geplagt als heute", resümiert er.
Pflichtbewusst, hilfsbereit und fachkundig sei Waldemar Hammer zeit seines Lebens gewesen, bescheinigten ihm die Berufskollegen beim Nachbarschaftstag. Er habe auch die Wasserproben von anderen Kläranlagen ausgewertet. Außerdem war er zwischen 1978 und 2003 und damit 25 Jahre Obmann der Kläranlagennachbarschaft Würzburg bzw. Würzburg Nord und hat an fast keiner Fortbildungsveranstaltung oder den Fachmessebesuchen gefehlt.
Zum Abschied aus ihrem Kreis spielte Klärwärter Peter Schmitt aus Prosselsheim auf der Trompete das Lied von der wahren Freundschaft und ein "Auf Wiedersehen". Das war ein berührender Moment. Die Kläranlage in Opferbaum wird nun von Ralf Rösner-Scheller und Robert Friederich betreut.
Dreimal im Jahr lädt Nachbarschaftslehrer Peter Rosenberger von der DWA Kläranlagennachbarschaft Würzburg Nord und Würzburg Süd das Kläranlagenpersonal und die Mitarbeiter, die das Kanalsystem in den Gemeinden betreuen, zur Fortbildung und zum Austausch ein. DWA bedeutet "Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall".
Die DWA ist ein technisch-wissenschaftlicher Fachverband, der sich mit klaren Konzepten der Fürsorge um eine saubere Umwelt verschrieben hat. Die Experten fassen ihr Fachwissen im "DWA Regelwerk" zusammen. Damit setzen sie Standards für die Wasserwirtschaft und im Umweltschutz. Grundpfeiler des starken Verbands ist sein Netzwerk mit 14 000 Mitgliedern.
Der DWA Landesverband Bayern trägt die 92 regionalen Kanal- und Kläranlagennachbarschaften mit 48 Lehrern. Die fachliche Leitung liegt beim Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU).
Die regionalen Ansprechpartner vor Ort betreuen die DWA Nachbarschaften. Im Landkreis Würzburg gibt es die Nachbarschaften Nord und Süd. Ihr Nachbarschaftslehrer ist Peter Rosenberger aus Arnstein. Er ist am Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen als Flussmeister und amtlicher Sachverständiger im Fachbereich Gewässerschutz und Abwasserentsorgung tätig.