Wird es bald einen virtuellen Mitarbeiter in der Verwaltung Gaukönigshofen geben? Dominik Schweiker vom Dienstleister Cosmema stellte den möglichen neuen, virtuellen Mitarbeiter der Gemeinde vor. Es handelt sich um einen KI-gesteuerten Chatbot für die Homepage und App. Im Vergleich zur reinen Suchfunktion kann die KI die Anfragen der Nutzer gezielter beantworten.
Fragt ein Hundebesitzer etwa: "Was kostet mich ein Dackel?" gibt der Chatbot den Betrag für die fällige Hundesteuer aus und verlinkt direkt zu Formularen oder Satzungen. Dazu kann der Chatbot in 100 Sprachen antworten und ist 24/7 erreichbar. Etwa 60 Prozent weniger Anrufe würden Sachbearbeiter beantworten müssen, so Schweiker.
"Die KI wird Mitarbeiter aber nicht ersetzen, natürlich müssen wir bei speziellen Anfragen weiterhin auch telefonisch für Bürger erreichbar sein", ging Bürgermeister Johannes Menth auf Bedenken ein. Es gebe immerhin auch Bürger ohne Internetzugang, ergänzte Jutta Lesch. Ob der virtuelle Mitarbeiter tatsächlich im Rathaus Gaukönigshofen zum Einsatz kommen wird, muss sich erst noch zeigen. Etwa 5000 Euro koste die Einführung, hinzu kämen monatliche Kosten von etwa 300 Euro.
Neue Werbetafeln für Ortseingänge
Die Präsentation diente der Vorinformation für die Gemeinderatsmitglieder, daher gab es zur Einführung auch keinen Beschluss. Die Stimmung im Saal reichte von Skepsis bis hin zu "Das ist die Zukunft". Die Gemeinde Dettelbach habe den Chatbot bereits im Einsatz, dort könne man sich bis zur Beschlussfassung noch mal ein eigenes Bild machen.
Einig waren sich die Gemeinderäte hingegen bei dem Beschluss zur Anschaffung neuer Werbetafeln für die Ortseingänge. Insgesamt sollen zehn neue Schilder angeschafft werden, auf deren Grundtafel die Silhoutte aller Ortsteile zu sehen sein soll. Die örtlichen Vereine können über der Grundtafel eigene Werbetafeln anbringen, um beispielsweise Feste und Veranstaltungen publik zu machen.
Die Vereinsvorsitzenden seien vorab informiert worden, um ein Stimmungsbild zur geplanten Anschaffung abzuholen. Es gab durchweg positives Feedback, da im Vergleich zu einem vor Jahren eingeholten Angebot nun auch die Werbetafeln für die Vereine erschwinglich seien. Der Gemeinde kostet der Aufbau der zehn 1,80 Meter hohen Tafeln etwa 16.500 Euro.
Ein kontroverses Thema brachte Jürgen Kempf ein. Er beantragte die Aufhebung des Aufstellungsbeschlusses für die Änderung des Flächennutzungsplanes aus der Dezember-Sitzung und begründete dies mit zwei Punkten. Zum einen seien kurzfristig neue Flächen in den Plan aufgenommen worden, sodass nicht ausreichend Zeit zur Vorbereitung blieb, um sachlich über die Flächen zu diskutieren. Daher wünsche er sich eine neue Beratung.
Keine rechtlichen Bedenken
Und zum Zweiten sei ein Gemeinderatsmitglied durch Verwandschaftsverhältnisse zu einem der Flächeninhaber persönlich betroffen gewesen, sodass das Mitglied gem. Art. 49 der Gemeindeordnung der Bayerischen Kommunen eigentlich nicht an der Abstimmung hätte teilnehmen dürfen. In gleichem Artikel heißt es aber auch: "Die Mitwirkung eines wegen persönlicher Beteiligung ausgeschlossenen Mitglieds hat die Ungültigkeit des Beschlusses nur zur Folge, wenn sie für das Abstimmungsergebnis entscheidend war."
Da der Beschluss mit 11 zu 2 ausfiel, war dies allerdings nicht der Fall. Daher ergab auch die Nachfrage der Verwaltung bei der Rechtsaufsicht keine rechtlichen Bedenken zum Beschluss. So richtig wahrhaben wollte Kempf dies nicht, doch letztlich lehnten die Gemeinderatsmitglieder den Antrag ab.
Stefan Rettner pflichtete ihm aber im Punkt der kurzfristig aufgenommenen Flächen bei. Es sei jedoch wichtig, dass das Verfahren nun weitergehe. Und da es sich um einen Aufstellungsbeschluss handle, hätte man noch die Gelegenheit, im weiteren Schritt über die Flächen zu diskutieren, so Rettner mit dem Versuch, die Situation etwas zu entschärfen.