In die Diskussion um die geplante Bebauung des Volksgartens im hinteren Steinbachtal hat sich jetzt auch die Talgemeinde Steinbachtal als Interessenvertretung der Bewohner eingeschaltet. Der Traditionsverein wurde 1902 gegründet und ist damit genau so alt wie der Volksgarten. Seit 2012 ruht dort der Betrieb. Die Talgemeinde möchte gerne, dass er wieder aufgenommen und fortgeführt wird.
Volksgarten-Investor Hans-Peter Dinkel, der dort zwei Wohnhäuser errichten und die Pavillons durch Einbauten zu Wohnungen umbauen möchte, hatte in einer Stellungnahme erklärt, dass sich das Steinbachtal mit dem Volksgarten seit Anfang des 20. Jahrhunderts zu einem verkehrsarmen Wohngebiet mit hohem Naherholungsfaktor entwickelt habe.
„Dem stimmen wir zu voll zu“, heißt es in einer Pressemitteilung der Talgemeinde. Gleichzeitig wird kritisiert, dass eine weitere Verdichtung der Steinbachtal-Bebauung durch Großbauten, die über die traditionelle Bebauung des Steinbachtals hinausgingen, diesen bewahrenswerten Charakter zerstöre. Deshalb sollte der anno 1902 eröffnete Volksgarten als Würzburger Kleinod erhalten bleiben und weiter bewirtschaftet werden. Es wäre eine wichtige Aufgabe der Stadt, im Interesse Ihrer Bürger hierzu entsprechende Anstrengungen, auch durch baurechtliche Festlegungen, zu unternehmen. Die Kastanienbepflanzung des alten Volksgartens sei heute noch ein Schmuck des Steinbachtals, heißt es in der Erklärung.
Die Stadtbildkommission habe bereits früher empfohlen, von weiteren Verdichtungsmaßnahmen ab Hubertusschlucht abzusehen. „Wir erwarten von der Stadt deshalb - auch über die aktuelle Volksgarten-Problematik hinaus - das gesamte Steinbachtal baurechtlich zu ordnen und als künftige Bebauung keine Großbauten mehr zuzulassen“, so die Talgemeinde. Dies sollte in einem verbindlichen Bebauungsplan umgesetzt werden.
Das Gebiet sei hervorragend erschlossen, sowohl durch Wanderwege als auch durch einen erst kürzlich mit großem Aufwand erstellten Fahrradweg. Es fehle seit der Schließung des Volksgartens eine Möglichkeit, den Nutzern dieser Freizeitangebote ein größeres Bewirtungsangebot zu bieten. Es sei sicher auch für einen Investor interessant, das Grundstück des Volksgartens entsprechend zu nutzen, allerdings nicht mit einer so großen Rendite wie bei einer intensiven Bebauung.