Wer in den kommenden Wochen und Monaten über die B27 nach Würzburg fahren möchte, muss sich auf einige Unannehmlichkeiten einstellen. Beginnend mit dem 15. Mai wird der Abschnitt der Bundesstraße zwischen den Gemeinden Thüngersheim und Veitshöchheim neu asphaltiert und wird daher nicht für den Verkehr passierbar sein. Eine Umleitung wird über die andere Mainseite erfolgen.
Das Projekt wird planmäßig drei Monate in Anspruch nehmen, entsprechend soll es Mitte August beendet sein, heißt es dazu in einer Pressemitteilung des Staatlichen Bauamtes Würzburg. Dieser Zeitraum wurde auch daher als sinnvoll erachtet, da sowohl die Pfingstferien als auch ein Teil der Sommerferien in der Regel für eine Verkehrsentlastung auf dieser Strecke sorgen.
Asphaltdecke muss komplett erneuert werden
Nach amtlichen Verkehrszählungen wird die Strecke am Tag von rund 17.000 bis 26.000 Fahrzeugen befahren. Diese hohe Verkehrsbelastung sei auch der Grund, dass es nun alternativlos geworden ist, die Asphaltdecke komplett zu erneuern. In einigen Abschnitten wird zudem das Entwässerungssystem und die Frostschutzschicht in Stand gesetzt. Es ist nicht auszuschließen, dass die Arbeiten schneller abgeschlossen werden und die Strecke früher wieder offen ist, jedoch könne das von Seiten des Staatlichen Bauamts nicht garantiert werden.
Wie Bauleiter Jan Voll bei einem Pressegespräch erläuterte, wird die Baumaßnahme auf einer Strecke von 5,4 Kilometern stattfinden. Sie beginnt etwa 800 Meter südlich der Einmündung Günterslebener Straße in Thüngersheim und endet an der Anschlussstelle der Kreisstraße WÜ 3 "Am Geisberg" in Veitshöchheim. Man plane zurzeit mit drei Teilabschnitten, beginnend mit dem Teilstück zwischen dem Ortsausgang von Thüngersheim bis zur Staustufe. Die Staustufe wird grundsätzlich aus einer der beiden Richtungen zu erreichen sein. Der zweite Abschnitt wird ebendort beginnen und sich Richtung Veitshöchheim ausdehnen, wo sich auch der dritte Bauabschnitt befindet. Die Anschlussstelle "Am Geisberg" wird über die komplette Zeit der Vollsperrung frei befahrbar sein, das sicher die Einwohnerinnen und Einwohner von Veitshöchheim erleichtert aufatmen lässt.
Es wird davon abgeraten, Schleichwege zu benutzen
Wer allerdings von Thüngersheim oder weiter weg nach Würzburg pendelt, wird sich mit der ausgeschriebenen Umleitungsstrecke anfreunden müssen. Für diese werden die beiden Mainbrücken in Zellingen und Zell in Anspruch genommen, um auf der linken Mainseite durch die Ortschaften Zellingen, Erlabrunn, Margetshöchheim und Zell am Main zu fahren. Dort werden einige Maßnahmen getroffen, um den Verkehrsfluss so gut wie möglich zu gestalten. Durch das zu erwartende hohe Verkehrsaufkommen muss jedoch mit Staus und Verzögerungen gerechnet werden. Die Strecke über die Staatsstraße 2300 wird unter normalen Umständen "nur" von 10 000 Fahrzeugen am Tag genutzt.

Das Staatliche Bauamt Würzburg bittet und empfiehlt die Umleitungsstrecke zu den Hauptverkehrszeiten möglichst zu meiden und rät zur Nutzung des ÖPNVs oder von weiträumigen Alternativrouten. Eventuelle Hoffnungen, die Vollsperrung über Schleichwege umgehen zu können, sind völlig unbegründet, wie Bauleiter Jan Voll betont. Auch hier wurden entsprechende Maßnahmen in die Wege geleitet.
Staat investiert rund 4,5 Millionen Euro in den Erhalt
Eine Alternative zur Vollsperrung sei von Polizei, Verkehrsbehörde und Bauamt ebenfalls geprüft worden. In dieser wäre der Verkehrsfluss Richtung Würzburg einspurig möglich gewesen, jedoch hätte auch hier zumindest für gut fünf Wochen eine komplette Abriegelung erfolgen müssen. Der gesamte Prozess hätte sich dann über neun Monate erstreckt, also ungefähr um ein Dreifaches länger im Vergleich zur Vollsperrungs-Variante.
Für die ganze Unternehmung investiert der Staat rund 4,5 Millionen Euro, damit ein wichtiger Beitrag zum Erhalt und zur Verbesserung des Straßennetzes, sowie zur Erhöhung des Verkehrssicherheit geleistet wird, wie von Seiten des Staatlichen Bauamts Würzburg betont wurde. Auch die Bürgermeister der unmittelbar betroffenen Orte machten sich vor Ort ein Bild von der Situation und ließen sich informieren. Veitshöchheims Bürgermeister Jürgen Götz (CSU) und sein Thüngersheimer Pendant Michael Röhm (Bürgerbewegung Thüngersheim) waren sich einig, dass durch die Baumaßnahmen an der B27 ein positiver Einfluss für die regionale Infrastruktur zu erkennen sein wird.