(hon) Mit einem feierlichen Festgottesdienst, den Domkapitular Clemens Bieber und Pfarrer Albrecht Kleinhenz hielten, feierten die Theilheimer das 80-jährige Bestehen ihres Kindergartens. „Wo Kinder sind, da ist ein goldenes Zeitalter“, auf diesen Spruch von Novalis baute die vom Domkapitalur und Vorsitzenden des Caritasverbandes der Diözese Würzburg gehaltene Feier auf.
Bieber, der in den 90-er Jahren selbst zwei Jahre in Theilheim lebte, lobte das hervorragende Engagement von Kindergartenleitung und den Vorsitzenden des St.-Johanneszweigvereins, den Träger des Kindergartens. Als Anerkennung zeichnete er Bernhard Beck, Raimund Schmitt und Rupert Lochner mit der Goldenen Ehrennadel des Caritasverbandes und einer Urkunde aus.
Beck ist seit 1986 aktiv im Verein tätig und seit 1991 erster Vorsitzender. In seine und Schmitts Zeit fiel der Umbau des Kindergartens in den frühen 90-er Jahren. Auch Lochner zeigte großen sozialen Einsatz als Elternbeiratsvorsitzender und Pfarrgemeinderatsmitglied.
Als leistungsfähige, bedarfsgerechte und qualitativ hochwertige Stätte der Kinderbetreuung bezeichnete stellvertretende Landrätin Elisabeth Schäfer den Theilheimer Kindergarten. Während früher lediglich die Beaufsichtigung der Kinder im Mittelpunkt stand, wandelte sich die „Kinderbewahranstalt“ zu einer Einrichtung frühkindlicher Förderung und Bildung kindgerechter Pädagogik.
Dabei haben es kleine Einrichtungen wie in Theilheim nicht leicht. Als Folge der sinkenden Kinderzahlen bangen viele um die Auslastung der Gruppen, dazu kommen inhaltliche und strukturelle Neuorientierungen und immer wieder neue Gesetze. Dies stellt ständig große Herausforderungen an Eltern, Erzieherinnen und den Träger, wie die Landrätin sehr gut weiß.
Die Geschichte des Theilheimer Kindergartens begann 1930, wie Bürgermeister Hubert Henig in einem kurzen Rückblick erzählte. Der von 1880 bis 1913 in Theilheim weilende Pfarrer Franz Leopold Schecher verfügte, dass ein Teil seines Nachlasses zur Gründung einer Kinderbewahranstalt verwendet werden solle. Sein Nachfolger, Pfarrer Johann Adam Glaser, gründete dann 1922 den St. Johannes Zweigverein.
Als die Familie Wegmann dem St. Johannes Zweigverein zwei Grundstücke hinterließ, war die Grundlage für die Kinderbewahranstalt gelegt. 1930 wurde der Kindergarten am 28. Dezember, eingeweiht. Ordensschwestern betreuten damals bis zu 140 Kinder. 1991 wurden die letzten drei Ordensschwestern verabschiedet. Die damalige Leiterin, Schwester Roberta von der Weiden, nahm zur Freude vieler ehemaliger Kindergartenkinder an den Feierlichkeiten zum Jubiläum teil.
Heute leiten Ingrid Gropp und ihr Team die Geschicke der Einrichtung mit viel Freude und Engagement. Der Theilheimer Kindergarten, den im Moment 82 Kinder, davon 23 in den beiden Nestgruppen besuchen, wird als einziger im Landkreis Würzburg von einem Zivildienstleistenden unterstützt.