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WÜRZBURG: Vor 100 Jahren wurde der frühere Würzburger Weihbischof Alfons Kempf geboren

WÜRZBURG

Vor 100 Jahren wurde der frühere Würzburger Weihbischof Alfons Kempf geboren

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    Weihbischof Alfons Kempf.
    Weihbischof Alfons Kempf. Foto: Foto: Hans Heer

    Der im November 1999 verstorbene Weihbischof Alfons Kempf wäre am Montag, 30. Januar, 100 Jahre alt geworden. An diesem Tag feiert Bischof em. Paul-Werner Scheele einen Gottesdienst in Gedenken an den Verstorbenen im Neumünster in Würzburg um 9 Uhr. Vor Ostern wird es außerdem eine kleine Ausstellung des Diözesanarchivs anlässlich des 100. Geburtstages des Weihbischofs im Bischöflichen Ordinariat geben, berichtet der Pressedienst der Bischöflichen Ordinariats.

    Zu seinen Lebzeiten galt Weihbischof Kempf als beliebter Seelsorger und Förderer der Beratungsdienste in der Diözese Würzburg. Seelsorge bestand für ihn nicht allein in Gottesdienst oder Liturgie, sondern im unmittelbaren Ernstnehmen der Menschen, wie er in einem Interview bekannte. Während seiner Amtszeit spendete Kempf mehr als 300 000 Jugendlichen aus dem Bistum das Sakrament der Firmung.

    Bei Altarweihen, Orts- und Kirchenjubiläen erlebten die Gläubigen Weihbischof Kempf als aufgeschlossenen Seelsorger, dessen Wahlspruch „Ut vitam habeant – Damit sie das Leben haben“ Programm seines Wirkens war. Seine unbefangene Art, auf die Menschen zuzugehen, machte ihn bei den Gläubigen zum beliebten und geachteten Ansprechpartner. Bischof Dr. Paul-Werner Scheele würdigte während seiner Amtszeit Kempf als treuen Helfer. Ihm habe er zu verdanken, dass er im Bistum Würzburg problemlos und schnell Fuß gefasst habe.

    Akzente setzte Weihbischof Kempf auch als Leiter des diözesanen Seelsorgeamts. Er engagierte sich für die Umsetzung der Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils, an dem er selbst teilgenommen hatte. Er förderte die Einrichtung der Pfarrgemeinde- und Diözesanräte und war seit der Gründung des Diözesanrats der Katholiken bis 1987 dessen Geistlicher Assistent. Sein Einsatz galt auch dem Auf- und Ausbau der Gemeindekatechese und der Beratungsdienste. Außerhalb des Bistums arbeitete er in der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz mit.

    In Albstadt geboren

    Kempf wurde 1912 in Albstadt geboren. Nach der Gymnasialzeit in Miltenberg und Würzburg und dem Theologiestudium in Würzburg wurde er am 28. Februar 1937 zum Priester geweiht. Nach knapp einjähriger Kaplanszeit in Bischofsheim, wo er trotz der Anfeindungen durch die Nationalsozialisten die katholische Jugendarbeit aufrechterhielt, kam er im März 1938 in die Pfarrei Sankt Peter und Alexander in Aschaffenburg. 1943 wurde Kempf Kaplan am Juliusspital in Würzburg. Dort war er in der Krankenhaus- und Lazarettseelsorge tätig. Beim Bombenangriff am 16. März 1945 verlor er Hab und Gut, während er Verwundeten zur Seite stand.

    Im September 1945 übernahm Kempf als Pfarrverweser die Würzburger Pfarrei Sankt Gertraud, 1947 wurde er deren Pfarrer. Am 27. Dezember 1959 ernannte ihn Papst Johannes XXIII. zum Titularbischof von Limyra und Weihbischof in Würzburg. In der Neumünsterkirche erhielt Kempf am 25. Februar 1960 vom damaligen Bischof Dr. Josef Stangl die Bischofsweihe. 1960 folgten die Wahl zum Domdekan und die Ernennung zum Leiter des Seelsorgeamts des Bischöflichen Ordinariats.

    1967 wurde Weihbischof Kempf Bischöflicher Vikar, im September 1968 als Dompropst Vorsitzender des Domkapitels. Anlässlich seines 75. Geburtstags bot er 1987 gemäß den kirchenrechtlichen Bestimmungen Papst Johannes Paul II. seinen Amtsverzicht an. Als Dompropst wurde Weihbischof Kempf 1988 entpflichtet. Seit 1992 verbrachte er seinen Ruhestand bei den Oberzeller Schwestern. Bald ließ seine angeschlagene Gesundheit ein Wirken in der Öffentlichkeit nicht mehr zu. Während seiner Krankheit pflegten ihn die Schwestern aufopferungsvoll. Am 8. November 1999 starb Kempf im Altenheim des Klosters Oberzell. Sein Leichnam wurde am 13. November 1999 in der Sepultur des Würzburger Kiliansdoms beigesetzt. Papst Johannes Paul II. würdigte in einer Botschaft zum Tod Kempfs das unermüdliche Wirken des Weihbischofs, „die Kirche durch die Verkündigung der frohen Botschaft und die Ausspendung der Sakramente den Menschen nahe zu bringen“.

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