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Würzburg: Vor dem Start ins Wintersemester: Uni Würzburg will internationaler, weiblicher und exzellent werden

Würzburg

Vor dem Start ins Wintersemester: Uni Würzburg will internationaler, weiblicher und exzellent werden

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    Steht seit April 2021 an der Spitze der Julius-Maximilians-Universität: Psychologe Paul Pauli bei der Pressekonferenz mit Uni-Sprecherin Esther Knemeyer.
    Steht seit April 2021 an der Spitze der Julius-Maximilians-Universität: Psychologe Paul Pauli bei der Pressekonferenz mit Uni-Sprecherin Esther Knemeyer. Foto: Thomas Obermeier

    Die Würzburger Julius-Maximilians-Universität (JMU) will sich künftig noch internationaler aufstellen und attraktiver für Studierende aus dem Ausland werden. Dies sagte Uni-Präsident Paul Pauli bei einer Pressekonferenz vor dem Start der Vorlesungen für das Wintersemester an diesem Montag.

    Ziel der Uni: mindestens zwölf Prozent Studierende aus dem Ausland

    Zwar ist der Anteil ausländischer Studierender zuletzt leicht auf zehn Prozent gestiegen, "mindestens zwölf Prozent" wolle man aber erreichen. Nicht zuletzt mit Blick auf den Fachkräftemangel in Deutschland sei es wichtig, Nachwuchskräfte hier auszubilden. Studierende will die Uni über Hochschulpartnerschaften gewinnen. Besonders im Fokus: Indien, China und Afrika.  

    Die Uni Würzburg kann – wie auch andere Hochschulen – ihre Studierendenzahlen seit einigen Jahren nicht mehr steigern, zuletzt waren sie leicht rückläufig. Derzeit sind Pauli zufolge knapp 26.000 Studierende an der JMU eingeschrieben. Das sind 240 weniger als im Vorjahr, auch wenn es bei den 3238 Erstsemestern eine leichte Steigerung gab. Bis zum offiziellen Stichtag am 1. Dezember dürften noch einige hinzukommen.

    Dennoch zeigt die Gesamtkurve weiter leicht nach unten und nächstes Jahr ist eine regelrechte "Delle" zu erwarten, weil es wegen der Umstellung auf das neunjährige Gymnasium in Bayern keinen regulären Abiturjahrgang gibt. Für den Uni-Präsidenten kein Grund zur Panik. "Wir sind in einer Konsolidierungsphase. Früher waren die Seminare knallvoll."

    Beliebteste Fächer: Lehramt, Medizin, Wirtschaft und Jura

    Umgekehrt weiß auch Pauli: Staatliche Mittel gibt es nicht zuletzt entsprechend der Zahl von Studierenden. Gut die Hälfte kommt an der JMU aus Bayern, etwa ein Viertel aus Unterfranken. Deshalb will man noch stärker außerhalb der Region werben – und sich eben im Ausland engagieren.

    Die Universität Würzburg hofft auf einen Erfolg im Rahmen der laufenden Exzellenz-Strategie von Bund und Ländern. Neben Fördermitteln winkt vor allem wissenschaftliches Prestige.
    Die Universität Würzburg hofft auf einen Erfolg im Rahmen der laufenden Exzellenz-Strategie von Bund und Ländern. Neben Fördermitteln winkt vor allem wissenschaftliches Prestige. Foto: Patty Varasano

    Doch die JMU tut sich da mit ihrem Zuschnitt und sprachlichen Voraussetzungen schwerer als technische Universitäten. Über 6000 Studierende sind in Würzburg für das Lehramt eingeschrieben, fast ein Viertel der Gesamtzahl – wobei die meisten auf das Gymnasium (2126) entfallen, gefolgt von Grundschule (1799) und Förderschule (1402). Als Fächer weiterhin besonders gefragt sind Medizin (3803 Studierende), Wirtschaftswissenschaften (2354) und Jura (2045).

    Unverändert als Trend: Die Uni wird immer weiblicher. Gut 61 Prozent aller Studierenden sind Frauen. Ihren Anteil an den Professuren konnte die JMU durch Neuberufungen innerhalb der letzten vier Jahre von 23 auf nunmehr knapp 30 Prozent nach oben schrauben. Pauli zeigte sich zufrieden mit der Entwicklung, man wolle aber den Frauenanteil noch weiter erhöhen. Derzeit sind an der Uni und am Uniklinikum 486 Professorinnen und Professoren beschäftigt.

    Nicht ohne Stolz blickt die Uni-Leitung auf die jüngsten Ergebnisse des internationalen Uni-Rankings Times Higher Education (THE). Unter weltweit 2000 Universitäten ist die JMU auf Rang 163 gelandet – zwölf Plätze besser als im Vorjahr. Bundesweit liegt man auf Rang 16. Im Freistaat schneiden nur die beiden Münchner Exzellenz-Universitäten TUM und LMU besser ab. 

    Im Rahmen des Bund-Länder-Förderprogramms die dritte Exzellenz-Universität in Bayern zu werden – das ist eines der großen Ziele, das die JMU derzeit verfolgt. Im Mai 2025 fällt die Entscheidung, ob sich die Uni um den Titel – verbunden mit viel Prestige und Fördermillionen – bewerben darf. Voraussetzung dafür ist, dass der bestehende Physik-Exzellenzcluster zu Quantenmaterialien verlängert und der Antrag für ein Projekt zur Nukleinsäure-Forschung bewilligt wird.

    Obwohl die nationale Auslese äußerst hart ist, zeigt sich Uni-Präsident Pauli zuversichtlich: "Wir haben eine enorme Forschungsstärke." Man bereite schon jetzt eine Bewerbung als Exzellenz-Universität vor und werde vom Wissenschaftsministerium unterstützt. Die bayerische Hightech-Agenda mit zahlreichen neuen Professuren und neuen Gebäuden habe, so Pauli, der Universität einen enormen Schub gegeben.

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