"Eine mysteriöse Lungenkrankheit ist in der zentralchinesischen Metropole Wuhan ausgebrochen." Mit diesem Satz beginnt die erste Meldung der Deutschen Presseagentur zur Corona-Pandemie. Veröffentlicht wurde sie vor fünf Jahren, genau am 31. Dezember 2019.
Weltweit mehr als 20 Millionen Menschen an Corona gestorben
Einen knappen Monat sollte es dann noch dauern, bis Ende Januar 2020 auch die erste Infektion in Deutschland bestätigt wurde, Anfang März dann auch in Unterfranken. Laut Weltgesundheitsorganisation sind in der Folge weltweit mehr als 20 Millionen Menschen an Covid-19 gestorben.
Viele Erkrankte leiden noch heute unter den Langzeitfolgen einer Infektion. Sie weiter zu erforschen, hat sich die Uniklinik Würzburg zur Aufgabe gemacht. Gemeinsam mit den Universitätskliniken Kiel und Berlin soll in einer neuen Studie das Post-Covid-Syndrom genauer untersucht werden. Das Bundesgesundheitsministerium fördert dieses Projekt in den kommenden beiden Jahren mit 4,9 Millionen Euro.

Unter "Post-Covid" fallen eine Vielzahl von Symptomen, die zwölf Wochen und länger nach einer Corona-Infektion auftreten. Typisch seien laut Mitteilung der Uniklinik Würzburg eine chronische Erschöpfung bis hin zu einer Myalgischen Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue Syndrom sowie Konzentrationsstörungen, Atemnot und eingeschränkte Leistungsfähigkeit auch nach einem milden Verlauf der Erkrankung.
Diese Beschwerden können Wochen bis Monate anhalten und die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Betroffene finden oft nicht mehr in ihr gewohntes Leben zurück. "Weitere häufige Symptome wie Muskelschmerzen und Schlafstörungen führen in der Folge oft zu einer starken psychischen Belastung", heißt es von der Pressestelle der Uniklinik. Weil sich die Symptome überlappen, ist die Diagnose bei Post-Covid oft schwierig.

Die neue Studie "Covidom+" knüpft an "Covidom" an – ein Projekt, mit dem rund 3600 infizierte Personen in Unterfranken, Schleswig-Holstein und Berlin erfasst wurden. Es habe bereits wichtige Erkenntnisse geliefert, sagt Forschungsprofessor Stefan Störk vom Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz an der Würzburger Uniklinik: "Wir kennen jetzt die Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines Post-Covid-Syndroms bestimmen." Die Rolle von depressiver Verstimmung und Fatigue sei genau charakterisiert. Mit den Forschungsergebnissen könne man die Patienten besser versorgen.
"Covidom+" soll nun helfen, die Häufigkeit, Schwere und Langzeitfolgen des Post-Covid-Syndroms noch besser zu verstehen, ebenso den Einfluss von Infektionszeitpunkt, Impfstatus, Krankheitsverlauf und möglichen Vorerkrankungen.