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Würzburg: Vor Verbot des Ballermann-Songs "Layla": Würzburgs Oberbürgermeister feierte selbst ausgelassen zu dem Lied

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Vor Verbot des Ballermann-Songs "Layla": Würzburgs Oberbürgermeister feierte selbst ausgelassen zu dem Lied

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    Oberbürgermeister Christian Schuchardt beim Fassanstich auf dem Würzburger Kiliani-Volksfests am 1. Juli. An diesem Abend soll auch das besagte Video entstanden sein.
    Oberbürgermeister Christian Schuchardt beim Fassanstich auf dem Würzburger Kiliani-Volksfests am 1. Juli. An diesem Abend soll auch das besagte Video entstanden sein. Foto: Fabian Gebert

    Kein anderes Thema aus Würzburg macht derzeit so große Schlagzeilen wie das städtische Verbot des Ballermann-Hits "Layla" auf Kiliani. Mittlerweile ist über das Lied deutschlandweit eine Sexismus-Debatte entbrannt, nachdem diese Redaktion Anfang der Woche darüber berichtet hatte, dass die Stadt Würzburg den Song auf keinen städtischen Veranstaltungen mehr zulässt. 

    Doch nun ist laut einem Bericht des Bayerischen Rundfunks (BR) ein Video aufgetaucht, in dem Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt selbst ausgelassen zu dem Song tanzen soll. Das Video soll am Abend des 1. Juli, dem Eröffnungstag des Volksfests, im Festzelt aufgenommen worden sein - also vor dem inzwischen ausgesprochenen Verbot der Stadt. Schuchardt trage ein rot-weiß kariertes Hemd und wirke ausgelassen, heißt es im Beitrag des BR. 

    Den Rhythmus des Songs findet Schuchardt gut, den Songtext jedoch nicht

    Er habe bis vor Kurzem das Lied "nicht bewusst wahrgenommen" und sich "nicht damit beschäftigt", erklärt Schuchardt auf Nachfrage dieser Redaktion. Außer auf Kiliani höre er keine Ballermann-Musik. Die Liedlisten der Bands seien ihm auch nicht bekannt.

    "Den Liedtext habe ich erst am Montag gegoogelt und mich damit auseinandergesetzt und ich finde ihn nicht gut", sagt der OB jetzt. Den vollständigen Liedtext habe er in der Festzelt-Atmosphäre des Eröffnungsabends "auf jeden Fall nicht bewusst wahrgenommen", erklärt Schuchardt "Der wäre mir nämlich aufgefallen." Den Rhythmus des Liedes finde er aber gut.

    Er finde es richtig, dass ein Veranstalter keine sexistischen oder rassistischen Lieder bestellt oder spielt, sagt der OB: "Insofern habe ich auch die letztjährige Vereinbarung zwischen Stadt und ausrichtender Brauerei begrüßt und trage diese mit."

    OB befürwortet die Debatte - und zu "Layla" künftig "mit Sicherheit nicht mehr tanzen"

    Die aktuelle breite Diskussion finde er wichtig und richtig: "Wann ist ein Lied frauenverachtend und in welchem Umfang befördert ein Veranstalter durch Passivität oder falsche Toleranz Sexismus? Und muss nicht ein öffentlicher Veranstalter eines Familien-Volksfestes als Musikbesteller agieren, wenn Betroffenheit an ihn herangetragen wird?" Das seien die zentralen Fragen, so der OB. Zu beantworten seien sie auf Grundlage des Willens des Stadtrates, kein rassistisch, sexistisch oder menschenverachtendes Liedgut aktiv zu verbreiten.

    Und er selbst? "Da ich persönlich das Lied jetzt kenne und im Besonderen als Oberbürgermeister auch eine Vorbildfunktion habe, werde ich dazu mit Sicherheit nicht mehr tanzen oder in anderer Form feiern", so Schuchardts Stellungnahme. "Das ist nicht mein Ding."

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