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Waldbüttelbrunn: Waldbüttelbrunn diskutiert über das Knauf-Bergwerk und den Trinkwasserschutz

Waldbüttelbrunn

Waldbüttelbrunn diskutiert über das Knauf-Bergwerk und den Trinkwasserschutz

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    Im Wasserschutzgebiet Zeller Quellen, hier an der Hettstadter Steige, will Knauf Gips abbauen. Damit beschäftigte sich jetzt auch der Gemeinderat von Waldbüttelbrunn.
    Im Wasserschutzgebiet Zeller Quellen, hier an der Hettstadter Steige, will Knauf Gips abbauen. Damit beschäftigte sich jetzt auch der Gemeinderat von Waldbüttelbrunn. Foto: Patty Varasano (Archivfoto)

    Auch in Waldbüttelbrunn stand nun die Stellungnahme des Gemeinderats zum seit Jahrzehnten geplanten Gipsbergwerk des Baustoffherstellers Knauf aus Iphofen auf der Tagesordnung. Das größte Bergwerk für den Abbau von Erden und Steinen in Bayern soll in Altertheim entstehen. Die Grünen-Fraktion erhob sofort Einwände: Das Bergwerk stelle ein Risiko für das künftige Trinkwassergebiet dar. Doch schnell wurde in der Diskussion klar, dass es an Fakten und Hintergrundwissen mangelt.

     Bauamtsleiter Markus Ostwald erklärte, das Gericht werde entscheiden, ob das Bergwerk unproblematisch für die Trinkwasserversorgung sei. Knauf stützt sich dabei hauptsächlich auf ein selbst in Auftrag gegebenes Gutachten. Laut Marco Pabstmann, Technischer Direktor bei Knauf, hätte "der Abbau untertage [...] keine Auswirkungen, weder in Qualität noch in Quantität, auf die Trinkwasserversorgung". Doch der Verein zur Förderung und Erhaltung einer gesunden Umwelt in Altertheim berichtet auf seiner Website www.wasser-in-gefahr.de, dass "Wasser kontinuierlich in das Bergwerk hineinsickert, und zwar aus unterschiedlichen Richtungen".

    Karl-Heinz Ursprung von den Grünen ergänzte: "Es gibt Bergwerke von Knauf, in denen Tag und Nacht Pumpen laufen, um den Gips trocken zu halten." Außerdem habe er von "eingestürzten Decken in Knauf-Bergwerken" gehört. Er betonte: "Wasser ist Leben. Es ist unsere Existenzgrundlage! Es gibt mir Sicherheit, dass wir hier vor Ort eigenes Wasser haben."

    Stellungnahmen sind bis 6. März möglich

    Mit sieben zu sieben Stimmen entschied sich der Gemeinderat letztlich noch nicht abschließend, ob Belange von Waldbüttelbrunn betroffen sind. "Es ist ein politisches Zeichen", kommentierte Ursprung. Die Belastung durch zunehmenden Lieferverkehr und vor allem die langfristige Sicherung der Trinkwasserversorgung blieben zentrale Bedenken. Diese Sorgen teilt auch die Nachbargemeinde Waldbrunn, die, wie von der Redaktion berichtet, bereits ein eigenes geowissenschaftliches Gutachten in Auftrag gegeben hat. Bis zum 6. März können betroffene Bürgerinnen und Bürger sowie Gemeinden Stellungnahmen an das Bergamt Nordbayern in Bayreuth schicken.

    Demgegenüber stimmte der Gemeinderat ohne große Diskussion dem Bau eines interkommunalen, 29 Hektar großen Solarparks zwischen Margetshöchheim, Leinach und Hettstadt zu. Ab 2027 soll dieser die drei Gemeinden vollständig mit Strom versorgen.

    Gemeinderat will sinnvolle Anschaffungen tätigen

    Ein weiteres Thema war die Barrierefreiheit an den Bushaltestellen der Gemeinde sowie die Einrichtung von Fahrradstellplätzen. Zwar wurden auch Ladesäulen und Fahrradgaragen diskutiert, diese jedoch abgelehnt, da für den Ein- und Ausstieg teils unterschiedliche Haltestellen genutzt würden. Die notwendigen Modernisierungen umfassen taktile Bodenleitsysteme, breitere Fußwege und Bügelständer zum sicheren Abschließen von Fahrrädern. Der Gemeinderat war sich einig, sinnvolle Anschaffungen zu tätigen, ohne unnötig Geld auszugeben.

    Die Finanzierung war auch Thema im Antrag der Jagdgenossenschaft, die eine Sanierung mehrerer Feldwege vorschlug. Da es sich dabei nicht um ausgebaute Wege handelt, liegt die Unterhaltspflicht bei den anliegenden Grundstückseigentümern. Somit stand zur Debatte, ob und wie sich die Gemeinde in die Sanierung einbringen sollte. Nach längerer Debatte über das Schottern von Wegen, die Nutzung von Steuergeldern und, dass die Kontaktaufnahme Jahre dauern könnte, wurde die Verwaltung beauftragt, die Eigentümer ausfindig zu machen. Erst wenn die Gemeinde Grund von ihnen erwerben kann, kann eine ordentliche Straßenbefestigung stattfinden. Einige waren von diesem langwierigen Verfahren genervt, da der Zustand der Wege erst einmal unverändert bleiben wird. Doch für Klaus Schmidt war klar: "Ich würde es gerne mal richtig machen!" und so wurde es mehrstimmig beschlossen.

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