Das Lehrschwimmbecken in der Waltherschule gehört zu den ältesten in der Stadt. Generationen von Schülern lernten dort in 37 Jahren das Schwimmen - unter ihnen auch erfolgreiche Jugendwasserballer des SV 05, aber auch der Basketball-Star Dirk Nowitzki und der Heidingsfelder Handballer Carsten Lichtlein.
Lange Zeit wurden an dem in die Jahre gekommenen Bad immer wieder kleinere Reparaturen vorgenommen. Doch mit Beginn des neuen Schuljahres entschied Stadtschulrat Reiner Hartenstein, das Schwimmbecken nicht mehr zu öffnen. Die Filteranlage war kaputt gegangen. 100 000 Euro wären für eine neue nötig gewesen. Die erforderliche Totalsanierung des Bades hätte 400 000 Euro verschlungen.
Hartenstein bedauert diese Entscheidung natürlich sehr. Auf Grund der Finanzmisere der Stadt gebe es aber einen Stadtratsbeschluss, demnach Schulschwimmbecken, die größeren Sanierungsaufwand brauchten, zu schließen seien. Weil die Walther-Schüler im Sandermare unterkommen und die betroffenen Vereine und Gruppe sich Bäder in anderen Stadtteilen suchen können, hält Hartenstein die Schließung für vertretbar.
Für den Erhalt des Schimmbeckens in der Waltherschule macht sich aber der Bürgerverein Heidingsfeld stark. "Es ist immerhin das einzige Hallenbad im Süden der Stadt", betont Ludger Schuhmann. Er fordert die Stadt auf, bei den Haushaltsberatungen die erforderlichen Mittel einzuplanen: "Wir wollen ja kein Schwimmbad de luxe, sondern nur den Erhalt des bestehenden."
Unterstützung bekommt Schuhmann von Walther-Grundschul-Rektor Johannes Schulz und Hauptschul-Rektor Meinolf Rost. Beide betonen den Wert des Schwimmens für die Gesundheitserziehung. Schulz und Rost wollen nicht hinnehmen, dass sie künftig im Sandermare nur noch halb so viel Schwimmstunden wie in ihren eigenen Bad haben. Hinzu kommt, dass der lange und für die Stadt teure Bus- und Straßenbahn-Weg zum Sandermare die eigentliche Schwimmzeit zusätzlich verkürzt.
Hartenstein hat ein Bonbon für die Waltherschule. Er hält es für denkbar, dass die eingesparten Betriebsmittel für das Bad von jährlich 33 000 Euro der Schule künftig auf anderem Wege zu Gute kommen. Aber auch das scheint Schulz und Rost nicht glücklich zu machen.