Nach dem Warnstreik an den größeren deutschen Flughäfen nimmt die Gewerkschaft Verdi wieder andere Bereiche des öffentlichen Dienstes ins Visier. Für diesen Donnerstag sind etliche Beschäftigte zu weiteren Arbeitsniederlegungen aufgerufen. In Unterfranken sind einer Pressemitteilung zufolge bislang die Beschäftigten in folgenden Betrieben und Dienststellen zum eintägigen Warnstreik aufgerufen:
- Stadt Würzburg – alle Dienststellen und Eigenbetriebe
- Mainfranken Theater
- Sparkasse Mainfranken
- WVV Konzern – WSB / TWV GmbH / WVV GmbH / Würzburger Hafen GmbH / Mainfranken Netze GmbH / Stadtwerke Würzburg AG
- Agentur für Arbeit Würzburg und Jobcenter Würzburg Stadt
- Deutsche Rentenversicherung Bund
- Gemeinde Greußenheim
- Gemeinde Randersacker
- Landratsamt Kitzingen
- Stadt Kitzingen
- Stadt Karlstadt
- Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG)
- Klinik König-Ludwig-Haus
- Lebenshilfe Wohnstätten GmbH Mainfranken
- Bentheim Werkstatt und Blindeninstitut Würzburg
- Klinik Kitzinger Land
- Klinikum Aschaffenburg-Alzenau
- Aschaffenburger Versorgungs-GmbH (AVG)
- Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Main
- Wasserstraßen-Neubauamt Aschaffenburg
- Bundeswehr-Dienstleistungszentrum Veitshöchheim
Gewerkschaft fordert eine Tariferhöhung um acht Prozent
In der aktuellen Tarifrunde fordert Verdi von Bund und Kommunen für 2025 acht Prozent oder mindestens 350 Euro mehr Lohn und höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Zudem sollen die Ausbildungsvergütungen und Praktikumsentgelte um 200 Euro monatlich angehoben werden. Darüber hinaus verlangt die Gewerkschaft drei zusätzliche freie Tage, um der hohen Verdichtung der Arbeit entgegenzuwirken.
Gerald Burkard, Bezirksgeschäftsführer von Verdi Würzburg/Aschaffenburg, äußert sich besorgt über das Verhalten der Arbeitgeberseite: "Die Kolleginnen und Kollegen sind entsetzt über das unwertschätzende Verhalten – steigende Lebenshaltungskosten treffen alle Beschäftigten. Dass nicht einmal ein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt wurde, werden die Kolleginnen und Kollegen nun mit einem großangelegten Warnstreik vor der dritten Verhandlungsrunde beantworten."
Die Gewerkschaft rechnet am Donnerstag bayernweit mit massiven Einschränkungen. In kritischen und sensiblen Bereichen, wie der Gesundheits- oder Energieversorgung sowie bei der Müllentsorgung, seien jedoch Notdienste jederzeit gewährleistet.