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WÜRZBURG: Was Würzburg prägte: Spatenstich für die Uni am Hubland

WÜRZBURG

Was Würzburg prägte: Spatenstich für die Uni am Hubland

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    Die Universität am Hubland entsteht.
    Die Universität am Hubland entsteht. Foto: Foto: Stadtarchiv Würzburg, Fotosammlung

    Das Hubland ist heute eine ausgesprochen belebte Gegend. Tausende Studenten der Uni Würzburg sind hier täglich unterwegs. Und im Zuge der Landesgartenschau 2018 wird ein riesiges Gelände erschlossen – mit großzügiger Nahversorgung, Park, Hotel und Wohnbebauung. Bis 2020 entsteht hier ein neuer Stadtteil. Dass das Hubland heute so belebt ist, hat seinen Ursprung in einem Stadtratsbeschluss der 1960er Jahre, oder besser: im rasanten Wachstum der Würzburger Uni.

    „Ein ungeheuer wichtiges Datum“

    „Am 11. Mai 1965 fand hier der Spatenstich für das erste Unigebäude auf dem Hubland statt“, sagt Dr. Johannes Sander, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Uni Würzburg. „Das ist ein ungeheuer wichtiges Datum für die Universitätsgeschichte, denn das ist ja faktisch der Beginn der Erweiterung der Hochschule hier oben auf dem Hubland.“

    Der Autor Helmuth Zimmerer schreibt in seinem Aufsatz „Die Stadt und die Universitäts- Neuplanung“: „Ein besonderer Freudentag war es dann, als am 11. Mai 1965, an einem Tag, den man auch den ,4. Gründungstag‘ nennen könnte, der Grundstein zum ersten Gebäude im neuen Gelände, dem Institut für organische Chemie, gelegt werden konnte. Der Anfang zum neuen Projekt, das den Raumbedürfnissen unserer Universität über eine überschaubare Zeit hinweg gerecht wird, war gemacht.“

    Geschichte reicht ins Jahr 1402 zurück

    Der „4. Gründungstag“ bezieht sich darauf, dass die Würzburger Universität zuvor schon drei wichtige Daten zu verzeichnen hatte: Die Gründung der Uni im Jahr 1402, die Neugründung 1582 und schließlich „brachten Säkularisation und Anschluß an Bayern 1803 und – nach dem großherzoglichen Zwischenspiel – endgültig 1814 mit der Umwandlung in eine paritätische Anstalt wiederum eine neue Formierung. Man kann dies als ,dritte Gründung‘ bezeichnen“, schreibt Zimmerer.

    Die von Fürstbischof Julius Echter neu gegründete Universität wächst so sehr, dass Neubauten nötig werden. Im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert wird am Sanderring und am Röntgenring neu gebaut. Beim Bombenangriff am 16. März 1945 fällt auch die Universität großteils in Schutt und Asche, doch wie die ganze Stadt rappelt sich auch die Lehranstalt aus den Trümmern auf und macht weiter. „Und der Anstieg der Studentenzahl nahm jetzt richtig Fahrt auf“, sagt Sander. „In den 1960er-Jahren wird die 7000er-Marke geknackt.“

    Intensive Debatte im Stadtrat

    Diesem enormen Zuspruch ist auch die Notwendigkeit der Erweiterung geschuldet. Der Stadtrat hat die Wahl zwischen mehreren alternativen Standorten, das Gelände auf dem Hubland erweist sich als besonders geeignet. Nach intensiver Debatte im Stadtrat wird das Hubland 1962 schließlich als Baugrundstück für die Universität ausgewiesen. Es folgt der Spatenstich am 11. Mai 1965.

    „In den folgenden Jahren schießen die Gebäude wie die Pilze aus dem Boden“, sagt Sander. Er zählt auf: die Gebäude für Mathematik und Physik, das Chemiezentrum, das Institut für Geologie und Mineralogie, das Philosophicum. Und in den 1970er Jahren wird dann auch die Universitätsbibliothek gebaut. In den frühen 1990er Jahren knackt die Uni erstmals die Studentenzahl von 20.000, 2017 sind es bereits 28 000. Der Gründer der ersten Würzburger Uni, Johann von Egloffstein, und Neugründer Julius Echter hätten sich bestimmt gefreut angesichts des regen Zuspruchs wissensdurstiger junger Menschen im Laufe der Jahrhunderte!

    Text: Eva-Maria Bast

    Was Würzburg prägte Das neue Buch „Was Würzburg prägte“ enthält 52 Texte über Jahrestage aus der Würzburger Geschichte, also für jede Woche des Jahres einen Text. Das Buch der beiden Autorinnen Eva-Maria Bast und Kirsten Schlüter entstand in Zusammenarbeit mit der Main-Post. Wir werden in einer ganzjährigen Serie Texte aus dem Buch abdrucken. Erschienen ist das Buch im Verlag Bast Medien GmbH, in dem auch die erfolgreichen „Würzburger Geheimnisse“ veröffentlicht wurden, die ebenfalls in Kooperation mit der Main-Post entstanden sind. Erhältlich ist „Was Würzburg prägte – 52 große und kleine Begegnungen mit der Stadtgeschichte“ von Eva-Maria Bast und Kirsten Schlüter Überlingen 2017, ISBN: 978-3-946581-24-6 in den Main-Post-Geschäftsstellen (14.90 Euro).

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