Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Landkreis Würzburg
Icon Pfeil nach unten

Altertheim/Iphofen/Würzburg: Wasser-Gutachten ist da: Baut Knauf jetzt im Landkreis Würzburg Bayerns größtes Gipsbergwerk?

Altertheim/Iphofen/Würzburg

Wasser-Gutachten ist da: Baut Knauf jetzt im Landkreis Würzburg Bayerns größtes Gipsbergwerk?

    • |
    • |
    So ähnlich wie im Hüttenheimer Bergwerk im Landkreis Kitzingen, in dem Anhydrit abgebaut wird, könnte es bald auch unter der Erde in der Altertheimer Mulde im Landkreis Würzburg aussehen.
    So ähnlich wie im Hüttenheimer Bergwerk im Landkreis Kitzingen, in dem Anhydrit abgebaut wird, könnte es bald auch unter der Erde in der Altertheimer Mulde im Landkreis Würzburg aussehen. Foto: Thomas Obermeier

    Es geht um Gips, viel Geld, tausende Arbeitsplätze und um das Trinkwasser der halben Stadt Würzburg: Schon 2025 könnte - wenn die Behörden zustimmen - in Unterfranken mit dem Bau von Bayerns größtem Gipsbergwerk begonnen werden, in der "Altertheimer Mulde", zwischen Altertheim, Helmstadt und Waldbrunn im westlichen Landkreis Würzburg. Ein aktuelles Gutachten bescheinigt dem Gipshersteller Knauf, dass von seinem geplanten Bergwerk keine Gefahr für das Grundwasser ausgeht.

    Die Gewinnung des Trinkwassers für die Stadt Würzburg und die Landkreisgemeinden Altertheim und Waldbrunn "bleibt sicher", auch wenn das Bergwerk gebaut wird. Das ist nach Angaben des Konzerns aus Iphofen im Landkreis Kitzingen das Ergebnis des neuen hydrogeologischen Gutachtens, auf das der Gipsweltmarktführer fast vier Jahre lang gewartet hat.

    Gutachten nach 19 Bohrungen: Bergwerk "gut und sicher machbar"

    19 Bohrungen in bis zu 140 Metern Tiefe, 17 neue Grundwasser-Messstellen rund um das Gebiet des geplanten Bergwerks und die Überwachung der Grundwasserpegel bestätigen den Gutachtern zufolge: Das Gipsbergwerk sei "gut und sicher machbar", "nachteilige Auswirkungen" auf das Trinkwasser seien "nicht zu erwarten." Erstellt hat das Gutachten die DMT GmbH & Co. KG, eine Tochterfirma des TÜV Nord.

    Blick ins Innere des Anhydrit-Bergwerks von Knauf in Hüttenheim im Landkreis Kitzingen.
    Blick ins Innere des Anhydrit-Bergwerks von Knauf in Hüttenheim im Landkreis Kitzingen. Foto: Thomas Obermeier

    "Wir haben von Anfang an die Argumente aller Beteiligten ernst genommen und sind daher sehr gründlich vorgegangen. Der Aufwand für das Gutachten war gewaltig", sagt Jörg Kampmeyer, Geschäftsführender Gesellschafter bei Knauf. Für das Gutachten hat der Konzern nach eigenen Angaben "einen Millionenbetrag" ausgegeben.  

    Denn bis zur Klärung der Frage, ob das Bergwerk das Grundwasser negativ beeinflussen könnte, hat die Regierung von Unterfranken das Raumordnungsverfahren für das Projekt auf Eis gelegt. Weil dem Unternehmen aber durch Deutschlands Kohleausstieg der synthetische REA-Gips ausgeht, läuft ihm die Zeit davon

    Neuer Zeitplan: Bau könnte im Herbst 2025 beginnen

    Doch jetzt könnte alles ganz schnell gehen. Noch in diesem Oktober will der Gipshersteller die Unterlagen beim Bergamt Nordbayern, angesiedelt bei der Regierung von Oberfranken, einreichen. Im Dezember könnten diese dann öffentlich ausgelegt werden. Das bergrechtliche Verfahren könnte im Herbst 2025 bereits abgeschlossen sein - dann könnte der Bau des Bergwerks beginnen. Spätestens 2027, so das Ziel von Knauf, soll der erste Brocken Gips bei Altertheim aus dem Untergrund geholt werden.

    Auf sieben Quadratkilometern und in bis zu 130 Metern Tiefe will der Konzern in der Altertheimer Mulde Naturgips abbauen. Zunächst sollen 300.000 Tonnen Gips pro Jahr aus der Erde geholt werden. Später sollen bis zu einer Million Tonnen Gips jährlich gewonnen werden.

    Gipskonzern Knauf: Geht um tausende Arbeitsplätze 

    Das Gipsvorkommen sichere den Betrieb des Werkes in Iphofen über Jahrzehnte, sagt Knauf. Es gehe um 2500 Knauf-Mitarbeiter in Mainfranken und "tausende" Arbeitsplätze bei Zulieferern und Dienstleistungsunternehmen. Zuletzt hatte der Konzern angekündigt, über 250 Millionen Euro in die Zukunftsfähigkeit der Standorte in Unterfranken zu investieren.

    undefined

    Für sein Vorhaben hatte der Konzern eine Reihe von Gutachten vorgelegt, die die Auswirkungen auf Umwelt, Lärm, Verkehr und Staub prüfen. Doch am umstrittensten waren die möglichen Auswirkungen auf die Zeller Quellen, über die seit 100 Jahren halb Würzburg mit Trinkwasser versorgt wird.

    Hinweis: Eine frühere Version des Artikels enthielt einen Fehler in der Karte zur geplanten Streckenführung: Geplant ist, so Knauf, dass die Lkws die A3 an der Ausfahrt Kitzingen/Schwarzach verlassen, um am Gewerbegebiet Flugplatzstraße vorbei zu den Gipswerken zu fahren. Wohngebiete sollen umgangen werden.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden