Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Ochsenfurt
Icon Pfeil nach unten

Gaukönigshofen: Wasserrückhaltung in der Fläche als Mittel der Wahl in Gaukönigshofen

Gaukönigshofen

Wasserrückhaltung in der Fläche als Mittel der Wahl in Gaukönigshofen

    • |
    • |

    Nicht so recht anfreunden konnte sich die Gemeinderatsmehrheit in Gaukönigshofen mit einem Starkregen-Frühwarnsystem, das in der Februarsitzung von Vertretern einer Fachfirma ausführlich vorgestellt worden war. Das System hätte die bisherigen Möglichkeiten der Vorhersagen ergänzt und präzisiert. Beispielsweise könnten durch Sensoren Regenmengen und Pegel festgestellt und daraus hochgerechnet werden, wo die größte Gefahr zu erwarten ist. Daraus wiederum könnte die Alarmierung von Hilfskräften und die Warnung der betroffenen Bewohner erfolgen, noch bevor das Schadensereignis eingetreten ist.

    Der Gemeinderat hatte damals noch keinen Beschluss gefasst, sondern erst weitere Informationen erbeten. Bürgermeister Johannes Menth hatte sich bei zwei mittelfränkischen Gemeinden erkundigt, die mit dem System zufrieden seien, was die Alarmierung angehe. Im Gemeinderat wurde nun argumentiert, dass die Verhältnisse dort andere seien. Denn dort gebe es größere Fließgewässer, von denen Überflutungen ausgehen. In Gaukönigshofen hingegen käme das Wasser hauptsächlich aus der Fläche, also von den Äckern.

    Rückhaltung statt Frühwarnsystem

    Deshalb setzen die Gemeinderäte im Rahmen des Sturzflutrisikomanagements auf Maßnahmen zur Wasserrückhaltung. Als Modellprojekt wurde im Herbst 2021 mit dem Bau eines Regenrückhaltebeckens oberhalb von Acholshausen im Rahmen des Programms "Boden.ständig" begonnen. Sogar Staatsministerin Michaela Kaniber war beim Spatenstich dabei. Auch in Eichelsee wurden Maßnahmen zur Rückhaltung und gezielteren Ableitung von Wasser getroffen. Weitere sollen folgen. Auch Bürgermeister Menth meinte, dass auf diesem Weg weiter gegangen werden müsse.

    Norbert Roth plädierte ebenfalls für die Rückhaltung: "Durch die Frühwarnung wird kein Wasser verhindert." In die gleiche Kerbe schlug Andreas Höfner. Seiner Meinung nach bringe das Frühwarnsystem in der vorgeschlagenen Form nichts für die Anwohnerinnen und Anwohner und auch nichts für die Feuerwehr. Franz Ruchser – aus dem von Sturzfluten mehrmals betroffenen Eichelsee – schloss sich der Meinung an. Zunächst einmal stünden auch die Bürger in der Pflicht Vorsorge zu treffen. Sein Eichelseer Ratskollege Matthias Düchs widersprach vehement und plädierte dringend für die Einführung des Frühwarnsystems. Dieses würden auch die Eichelseer sinnvoll finden.

    Die Einführung des Systems, das Investitionskosten von rund 25.000 Euro und jährliche Betriebskosten von fast 1300 Euro mit sich brächte, wurde zumindest zum jetzigen Zeitpunkt mit großer Mehrheit abgelehnt. Dafür stimmte einzig Matthias Düchs.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden