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Würzburg: Wegen Faschingszug: Unstimmigkeiten bei Demo-Planung zwischen Hanau-Gedenkveranstaltung und Stadt Würzburg

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Wegen Faschingszug: Unstimmigkeiten bei Demo-Planung zwischen Hanau-Gedenkveranstaltung und Stadt Würzburg

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    Gedenkveranstaltung zum Anschlag von Hanau im Jahr 2020: Am 19. Februar zogen etwa 250 Demonstrierende vom Würzburger Bahnhof durch die Kaiserstraße in die Innenstadt.
    Gedenkveranstaltung zum Anschlag von Hanau im Jahr 2020: Am 19. Februar zogen etwa 250 Demonstrierende vom Würzburger Bahnhof durch die Kaiserstraße in die Innenstadt. Foto: Thomas Obermeier

    Nicht nur der erste Würzburger Faschingszug seit Beginn der Corona-Pandemie, sondern auch die dritte Gedenk-Demo anlässlich der rassistischen Morde von Hanau im Jahr 2020 fanden am Sonntag in Würzburg statt. Diese Überschneidung hatte im Vorfeld zu Unstimmigkeiten zwischen den Organisatorinnen und Organisatoren der Gedenk-Demo und dem Würzburger Ordnungsamt geführt.

    "Das Ordnungsamt hat uns mehrmals dazu aufgefordert, die Demonstration in Gedenken an die Mordopfer von Hanau wegen des Faschingsumzugs auf einen anderen Tag zu verschieben", heißt es in einer Pressemitteilung des Demo-Bündnisses. Beteiligt daran sind unter anderem die Initiativen Seebrücke Würzburg, Würzburg KUlturS, Omas gegen rechts sowie die linke Informationsplattform Schwarzlicht.

    Veranstalter der Würzburger Hanau-Gedenkdemo sehen sich respektlos behandelt 

    "Die nachdrückliche Aufforderung, am Jahrestag eines rassistischen und rechtsterroristischen Anschlags kein Gedenken stattfinden zu lassen, empfinden wir (...) als Zeichen dafür, dass die Stadt Würzburg die Ernsthaftigkeit von strukturellem und institutionellem Rassismus verkennt", heißt es in der Mitteilung weiter. Und auch Barış Yüksel, Träger der Würzburger Kulturmedaille und Organisator der Woche gegen Rassismus, schrieb auf Instagram: "Dieser Forderung ist nicht nur respektlos, sondern verwehrt einem Teil der Bevölkerung das Anrecht auf Erinnerungskultur."

    Die Redaktion hat die Stadt Würzburg um eine Stellungnahme zu den Unstimmigkeiten gebeten. Dazu Pressesprecher Georg Wagenbrenner in Abstimmung mit Kommunalreferent Wolfgang Kleiner: "Wir sehen keine respektlose Behandlung einzelner Veranstalter am heutigen Tag. Im Gegenteil gab es eine intensive Abstimmung im Vorfeld, um sowohl den Faschingszug in der Würzburger Innenstadt als auch ein würdevolles Gedenken an die Morde von Hanau zu ermöglichen."

    Erreicht werden sollte dies mit einer "optimalen Entzerrung" der beiden Veranstaltungen, denn neben der Hanau-Demo habe auch der traditionsreiche und beliebte Faschingszug am Sonntag seine Daseinsberechtigung in der Innenstadt. "Dem war Rechnung zu tragen und es galt, unfreiwillig pietätslose Begegnungen zu verhindern, weil Feiern, Party und lustige Kostüme natürlich nicht zu einem würdevollen Totengedenken passen", so Wagenbrenner weiter. Im schlussendlich vereinbarten Rahmen könnten nun beide Veranstaltungen zeitlich und örtlich entzerrt stattfinden.

    Laut Auskunft der Veranstalter beteiligten sich etwa 250 Demonstrierende an der Veranstaltung. Zu Zwischenfällen mit Teilnehmenden des Faschingszuges sei es nicht gekommen.

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