Überall sieht man sie. Wegweiser zeigen in der Stadt den Weg zu Sehenswürdigkeiten, sie helfen im Kaufhaus Produkte zu finden. „Und sie sind die Werbung unserer Band“, sagt die Würzburger Musikstudentin Rebecca Schiepek. Denn, die Band nennt sich „Wegweiser“ – und tritt an diesem Freitag, 25. Mai, in Dinkelsbühl als Vorgruppe von Peter Maffay auf.
Der Name steht auch dafür, dass er die Mitglieder der Band zum Musikmachen zusammenführt und ihnen immer wieder den Weg nach Dinkelsbühl weist. Dorthin, wo sie 2009 als Schülerband angefangen haben. Drei der Musiker studieren jetzt in Würzburg, Sängerin Rebecca Schiepek, Sängerin und Gitarristin Svenja Gerlich und Schlagzeuger Michael Hofmann. Armin Bestelmeyer am Bass und Gitarrist Philipp Schiepek wollen ab dem Wintersemester an der Würzburger Musikhochschule studieren, Keyboarder Gunther Glenk ist in München.
An den Wochenenden proben alle sechs zusammen in Dinkelsbühl. Und dort stehen sie an diesem Freitag als Peter Maffays Vorband auf der Bühne. Der gebürtige Siebenbürger gibt in der Heimatstadt von „Wegweiser“ ein Benefizkonzert während der Heimattage der Siebenbürger Sachsen. Vorgeschlagen hatte die Band der Bürgermeister, der sie beim Stadtfest gehört hatte.
Als sie im Dezember davon erfuhren, ließen sie sich kurz Zeit zum Freuen, dann ging es gleich mit der Planung los. 45 Minuten haben die Sechs am Freitag zu füllen. Sie schrieben zehn neue Songs, dachten sich ein Bühnenbild aus. Auf eine eigene Choreografie verzichten sie. Bei Auftritten sei der Adrenalinspiegel so hoch, sagt Svenja Gerlich, dass sie die Schritte vergessen würden.
Überhaupt sehen sie dem Konzert mit gemischten Gefühlen entgegen. Rebecca und Svenja freuen sich auf ihren bis jetzt größten Auftritt vor geschätzt 20 000 Menschen – und sind froh, wenn alles komplikationslos über die Bühne gegangen ist. Michael Hofmann ist gespannt auf das „Feedback“ für die Lieder, die sie bis jetzt nur geprobt haben. Einen kleinen Testlauf gab es für „Wegweiser“ schon im Café Cairo. Der „deutsche Powerpop“, wie sie ihre Musikrichtung nennen, kam gut an. Bis das Arrangement eines Songs steht, brauchen sie manchmal nur einen Tag, manchmal vergeht ein Monat. Oft fangen sie mit der Melodie an – und, so Rebecca, „danach bastelt man sich halt was zusammen, auch wenn das jetzt etwas banal klingt“. Meist sind es die Mädchen, die Texte und Melodie schreiben, danach ist es Aufgabe der Jungen, Akkorde und Riffs dazu zu finden. Aber immer sind alle Bandmitglieder beteiligt. Ihre Texte sind deutsch, weil sie sich in der eigenen Sprache besser ausdrücken können. Die nächsten Auftritte in Würzburg hat „Wegweiser“ übrigens am 8. und 9. September beim Straßenmusikfestival.