Ab Januar 2025 werden Grundbesitzer ihre Grundsteuer auf Grundlage der durchgeführten Grundsteuer-Reform bezahlen. Ein Faktor hierbei ist der Hebesatz, der von jeder Gemeinde selbst festgelegt wird. In der Oktober-Sitzung des Marktes Winterhausen wurde über ebendiesen Grundsteuerhebesatz beraten und beschlossen. Die Gemeinderatsmitglieder legten diesen für Grundstücke auf 290 Prozent und für land- und forstwirtschaftliche Betriebe auf 310 Prozent fest. Die Grundsteuer zählt zu den wichtigsten Einnahmequellen der Kommunen.
Im Zuge der Beratung und Beschlussfassung über den Hebesatz für die Grundsteuer kam auch das Thema Hebesatz für die Gewerbesteuer auf und so war dies in der November-Sitzung ein eigener Punkt auf der Tagesordnung. Da in Winterhausen kein großes Gewerbe anwesend sei, so Bürgermeister Luksch, seien Gewerbesteuern als Einnahmequelle nur zweitrangig. Oder wie er es wörtlich ausdrückt: "Das wird den Gemeindesäckel nicht exorbitant wachsen lassen." Dennoch sei eine moderate Erhöhung des Hebesatzes gerechtfertigt, da dieser seit 1991 unangetastet bei 340 Prozent läge. Die Inflation und die Kostenentwicklung seien daher gute Gründe für eine Anpassung. Mit den nun beschlossenen 370 Prozent würde man sogar noch unter den Nachbargemeinden liegen, deren Hebesatz oftmals bei 380 Prozent liegen würde. Der Markt Winterhausen kann mit seinem Hebesatz mit etwa 30.000 Euro Mehreinnahmen rechnen.
Mauritiuskirche soll Photovoltaik-Anlage erhalten
Auf dem Dach der Mauritiuskirche soll eine Photovoltaik-Anlage installiert werden. Laut Plan soll die zur Ortschaft hin liegende Mansardendachfläche mit einer In-Dach-Photovoltaik-Anlage belegt werden. Die Module werden laut Unterlagen ins Dach integriert und etwa 35 Quadratmeter in Anspruch nehmen.
Ein Vorhaben mit Präzedenzfallwirkung, wie die Bauverwaltung befürchtet. Die Anlage könnte aufgrund geringer Farbunterschiede auch wie ein Fremdkörper wirken. "Eine Entscheidung mit weitreichenden Folgen für das städtebauliche Erscheinungsbild der Ortschaft sollte nicht alleine mit der aktuellen Energiesituation begründet werden", lautet die Stellungnahme in der vorliegenden Beschlussvorlage.
Laut Beschreibung der beabsichtigten Maßnahme würden sich die Photovoltaik-Module jedoch fast nahtlos in die Biberschwanzeindeckung integrieren. Die etwa 1,50 Meter langen Module würden wie Ziegeln übereinander gelegt und entsprechen etwa zwei Biberschwanzziegeln. Zudem sollen sie in der Farbe naturrot, also analog zur Dacheindeckung ausgeführt werden. Der Gemeinderat erteilte daher einstimmig das gemeindliche Einvernehmen. Auch die Denkmalschutzbehörde meldete bisher keine Bedenken an. Bürgermeister Luksch meinte, dass andere Gemeinden restriktiver vorgehen würden, wenn es um Photovoltaik-Anlagen auf Einzeldenkmälern gehe. Doch er sehe es grundsätzlich positiv, wenn nachhaltige Maßnahmen getroffen würden.
Wann kommt das Glasfaser-Netz für Winterhausen?
Die Gemeinderätin Anja Renz fragte kritisch nach, wie der aktuelle Stand bezüglich des Glasfaserausbaus für Winterhausen aussehe. Zusammen mit Eibelstadt und Sommerhausen habe man Anfang 2022 die Telekom mit dem Ausbau beauftragt. In den beiden anderen Gemeinden gab es hier bereits Fortschritte, in Winterhausen sei von einer Ausführung 2027 die Rede. Ein untragbarer Umstand, wie sie feststellt. Bürgermeister Luksch teilte mit, dass es im Januar einen Termin hierzu mit der Telekom geben solle.