Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Landkreis Würzburg
Icon Pfeil nach unten

Randersacker: Weinbauverein Randersacker: Bernhard König ist längster Vorsitzender aller Zeiten

Randersacker

Weinbauverein Randersacker: Bernhard König ist längster Vorsitzender aller Zeiten

    • |
    • |
    Bernhard König (links) hat den Vorsitz im Weinbauverein nach 25 Jahren abgegeben. Neu gewählt ist Bruno Schmitt.
    Bernhard König (links) hat den Vorsitz im Weinbauverein nach 25 Jahren abgegeben. Neu gewählt ist Bruno Schmitt. Foto: Antje Roscoe

    Der Wechsel an der Spitze des Weinbauvereins Randersacker 1899 war schon vor Corona angekündigt. "Es ist Zeit, dass mal ein anderer mit anderen Ideen übernimmt", sagt Bernhard König nach jetzt 25 Jahren als Vorsitzender.

    "Dass einer der vielen Jungwinzer nachfolgt, sei der Plan gewesen. "Von den jungen Weingutsleitern hat aber keiner das Zeitfenster", erklärt der 59-jährige Bruno Schmitt. "Leider!", bedauert er und kritisiert damit den enorm gewachsenen Bürokratismus für die Weinbauern. Der angestrebte Generationswechsel ist damit nicht gelungen, eher Erfahrung und Kontinuität gewählt worden: der neue Vorsitzende, Bruno Schmitt vom Weingut Trockene Schmitts, gehört dem Vorstand bereits seit 30 Jahren an. Bernhard König (62) hält nun mit 25 Jahren den Rekord an Vorstandsjahren und erntete großen Applaus.

    Ein Resümee, verbunden mit sehr viel Dank an die Mitstreiter

    "Es war mir immer ein Anliegen, eine gute Gemeinschaft unter den Winzerfamilien zu leben." So lapidar klang sein Resümee, verbunden mit sehr viel Dank an die Mitstreiter für ihre Unterstützung. Wenn Bernhard König 25 Jahre Revue passieren lässt, ist das seiner Art entsprechend unaufgeregt und nüchtern, auch wenn sich große Ereignisse dahinter verbergen, wie die Ernennung Randersackers zu einem Premium-Weinort, was Hermann Kolesch von der Landesanstalt für Weinbau eingefädelt hatte. Von der ersten großen Herausforderung, der 100-Jahr-Feier, über die Ortsbeschilderung zur Entwicklung des Tourismus, den 200. Geburtstag von Sebastian Englert und schließlich die nicht unumstrittene Idee, eine eigene Weinprinzessin haben zu wollen, oder den "an Land gezogenen terroir-f-Punkt", berichtete er: "Da ist man als Vorstand schon mal stolz".

    Dass dahinter ein beispielloses Miteinander steckt, mit dem die Randersackerer Winzer sich seit langem als Kollegium verstehen, die sich gegenseitig helfen und befördern – darf durchaus als Basis des Erfolgs gelten. Und natürlich die Führung durch den Vorstand. Wer sonst hätte es vermocht, dass der Weinbauverein der Gemeinde anbieten kann, in Gemeinschaftsaktionen die 50 Jahre alten, schadhaften Weinbergswege peu á peu in Stand zu setzen? Wieviel mehr dahinter steckt, ließ Nachfolger Schmitt anklingen, der die Organisation von zehn Fleckenweinfesten und als neue Kreation das Weinfestival ergänzte. Als besondere Glanzleistung sah er die Arbeit mit den Weinprinzessinnen als Repräsentantinnen ab 2008 an, von denen vier zur Verabschiedung gekommen waren. Mit Klara Zehnter war sogar eine Fränkische Weinkönigin und Deutsche Weinprinzessin darunter.

    Zunehmende Trockenheit und Hitze als Herausforderung

    In die Zukunft gerichtet, war der Umgang mit der zunehmenden Trockenheit und Hitze von König bereits thematisch vorbereitet, eine Machbarkeitsstudie dazu von der Marktgemeinde beim bayerischen Umweltministerium beantragt worden. Ganz frisch konnte Bürgermeister Michael Sedelmayer berichten, dass die Vorstudie positiv ausfiel. Die Machbarkeitsstudie, die Möglichkeiten von Wassermanagement und Bewässerung ausloten soll, werde jetzt ausgeschrieben. Schmitt: "Sinn von Bewässerung wäre nicht mehr Ertrag, sondern den Weinbau überhaupt zu erhalten und den Boden vor Erosion zu schützen."

    Wesentliche Frage sei, wie das Wasser besser im Berg gehalten werden kann, nachdem die derzeitige Anlage ein schnelles Abfließen über das Kanalsystem befördert. Außerdem gibt Schmitt zu bedenken: der Weinbau sei in der Allianz Maindreieck ein Kernelement des Tourismus. Es gibt großes Interesse, die Weinberge als Positivflächen der Naherholung zu erhalten. Eine relativ neue Herausforderung, gerade an den Rändern zu naturnahen Landschaftsbestandteilen, stellen Wildschweine dar. Gefährlich ist ihr Wühlen an den Wurzelstöcken, weil ihre Bodenlöcher in den Hanglagen beim Befahren nicht unbedingt erkennbar sind. Sie können aber Weinbergsschlepper umkippen lassen, so König.

    Tiefe Sorgenfalten macht das neue Bezeichnungsrecht ab 2025, weil traditionelle Lagennamen wie "Ewig Leben" verschwinden werden. Für Randersacker ist es ein Unding. Die erste Aufgabe für Schmitt ist jedoch die Vorbereitung des Weinfestivals, das es 2019 erstmals als Genießer-Fest im Rathaushof gab – und heuer vom 22. bis 27. Juli.

    Ehrungen für verdiente Mitglieder

    Für 50 Jahre Mitgliedschaft wurden Heinz Röder und Berthold Schmachtenberger geehrt, Wolfgang Hütten und Anton Müller für 40 Jahre Mitgliedschaft. Der Weinbauverein hat 85 Mitglieder.

    Den neuen Vorstand des Weinbauvereins 1899 Randersacker bilden: Vorsitzender Bruno Schmitt, Stellvertreter Franz Sauer; Kassier Martin Krenig, Stellvertreter Lothar Schmitt; Schriftführer Martin Schmitt, Stellvertreter Florian Steigerwald. Beisitzer sind Thomas Schenk, Tobias Burkert und Markus Schmachtenberger. Aus dem Vorstand verabschiedet wurde nach fast 30 Jahren German König, Schriftführer seit 20 Jahren und Viktoria Marold nach sechs Jahren.

    Von den vielen langjährigen Mitgliedern wurden zwei für 50 Jahre Vereinstreue geehrt. Im Bild (von links):  Weinprinzessin Teresa, Berthold Schmachtenberger, Heinz Röder und Bruno Schmitt.
    Von den vielen langjährigen Mitgliedern wurden zwei für 50 Jahre Vereinstreue geehrt. Im Bild (von links):  Weinprinzessin Teresa, Berthold Schmachtenberger, Heinz Röder und Bruno Schmitt. Foto: Rafael König
    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden