Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Landkreis Würzburg
Icon Pfeil nach unten

VEITSHÖCHHEIM: Wenn der grüne Daumen zuckt: Das Garten-Abc fürs Frühjahr

VEITSHÖCHHEIM

Wenn der grüne Daumen zuckt: Das Garten-Abc fürs Frühjahr

    • |
    • |
    Zarte Pflänzchen, geschützt unter Vlies.Lara Meißner
    Zarte Pflänzchen, geschützt unter Vlies.Lara Meißner Foto: Foto:

    A wie Aussaat: Keine Angst, auch wenn es noch einmal gefriert: Ein paar Samen können auch Anfang März schon einmal in die Erde. Besonders bald klappt das mit Karotten, Radieschen, Rettich, Pastinaken oder Spinat. Ab wann die -> Beete dafür bereit sind und warum Sie sich schon einmal auf den frischen, grünen (-> Xantophylle) Spinat freuen sollten, lesen Sie an anderer Stelle.

    B wie Beete: Samen rein, Wasser drauf, fertig? Nein, nicht ganz. Ein Beet muss gut durchgeharkt werden, außerdem empfiehlt es sich, es jetzt schon etwas mit natürlichem -> Dünger wie Kompost auf die kommenden Wochen vorzubereiten. Mit einem einfachen Trick lässt sich übrigens feststellen, ob der Boden schon bereit ist, dass mit ihm weitergearbeitet werden kann: Bleiben viele Erdbrocken an der Gartengerätschaft hängen, ist der Boden noch zu feucht. Lehmhaltiger Boden braucht immer länger als sandiger Boden, bis mit ihm gearbeitet werden kann.

    C wie die Citrusfrüchte: Wie die meisten mediterranen Pflanzen, die im Inneren überwintert haben, kann auch das Citrusbäumchen ab Mitte März frühlingsfit gemacht werden. Das heißt: Umtopfen, wenn mehr Wurzeln als Erde im Topf ist, danach hell stellen und wieder etwas mehr gießen. Raus dürfen die frostempfindlichen Pflanzen aber erst nach den Eisheiligen Mitte Mai – wer früher den Süden auf die Terrasse holen will, muss bei sich ankündigendem Frost eben sonst noch mal Kübel schleppen.

    Dwie Dünger/Kompost: Weniger ist mehr, lautet die Devise. Drei Liter Kompost reichen aus, um einen Quadratmeter zu düngen. Streut man das mal auf, merkt man: Viel ist das nicht. Nur ein paar Millimeter hoch ist dann die dünne Schicht, bevor sie in die Oberfläche der -> Beete mit eingearbeitet wird. Wer selbst keinen Komposthaufen daheim hat, dem sei zum Beispiel das Würzburger Kompostwerk empfohlen – hier gibt es den natürlichen Dünger für alle möglichen Zwecke günstig zu kaufen. Obstbäumen und -sträuchern reicht oft der Kompostdünger, alle anderen Pflanzen brauchen manchmal zusätzlichen -> Nitrat-Dünger.

    Ewie die erste Ernte: Mitte März lassen sich schon die ersten kleinen Erträge einfahren: Der Gartenampfer ist dann etwa noch zart genug, um die Blätter roh zu genießen – zusammen mit Schnittlauch und etwas Frischkäse wird?s der erste Dip aus dem heimischen Garten für 2017.

    Fwie die Fensterbank: Sie wird dann wichtig, wenn Sie selbst aus Samen Pflänzchen ziehen wollen. In -> Multitopfplatten mit Anzuchterde aus dem Gartencenter verbringen die Pflänzchen die ersten Wochen nämlich bei Ihnen im Haus. Wichtig: Paprika und Salate schon jetzt Anfang März aussäen, Tomaten dann Mitte des Monats, Gurken Mitte April. Die jungen Pflänzchen mögen es warm (über 20 Grad) und hell, nur der Salat möchte lieber unter 16 Grad stehen. Im Mai können die Setzlinge dann ins -> Beet.

    Gwie Gießen: Eine Faustregel fürs ganze Jahr: Gießen Sie immer am Morgen. Dann sind die Blätter über Nacht trocken, Pilzkrankheiten und -> Schnecken haben weniger Chancen.

    H wie Hecke: Laubhecken sollten jetzt geschnitten werden. Bei immergrünen Hecken wie Buchshecken sollten Sie auf die ersten Austriebe warten.

    I wie Internet: Alles können wir natürlich nicht in unser Abc packen. Viele weitere Tipps rund um den heimischen Garten gibt es auf der Homepage der Landesanstalt: www.lwg.bayern.de

    J wie die Johannisbeere/Jostabeere: Diese beiden Beerensorten sollten Sie besonders stark zurückschneiden. Wichtig ist, dass ein bis zwei alte Triebe vollständig entfernt werden und man keine Stummel stehen lässt. Dafür bleiben zwei bis drei Jungtriebe stehen. Auch bei der Himbeere kann gut zurückgeschnitten werden: Die Sommerhimbeere sollte hinterher noch etwa zwölf Triebe pro laufendem Meter haben, die Herbsthimbeere können Sie ganz zurückschneiden.

    K wie Kartoffel: Wer leckere Frühkartoffeln ernten will, kann ab April schon mal im Haus mit der Zucht beginnen. Dazu legen Sie die vorgekeimten Kartoffeln in eine flache, mit Erde gefüllte Kiste und stellen diese an einen hellen Ort mit rund 15 Grad Temperatur. Nach rund vier Wochen können die Kartoffeln dann ins -> Beet.

    L wie Löwenzahn. Wer das Unkraut nicht wachsen lassen will, sollte ihm Anfang April den Garaus machen. Und zwar komplett: Die jungen Pflanzen sollten mit der Wurzel ausgegraben werden. Aber dann nicht einfach ab damit auf den -> Kompost: Die jungen Blätter haben, so lange die Knospe noch nicht gewachsen ist, weniger Bitterstoffe. Mit Zitronensaft und Olivenöl entsteht aus ihnen ein leckerer Salat. Bei einem besonderen Rezept aus Sizilien werden die Wurzeln der Pflänzchen mit einem Sparschäler geschält und leicht weichgekocht mit auf die Pizza gelegt – schmeckt wie Artischocke, ist günstig und vor allem sehr gesund.

    Mwie Multitopfplatten: Die beste Möglichkeit, um möglichst viele Pflänzchen auf der -> Fensterbank auszusäen. Gefüllt wird das Ganze mit Anzuchterde aus dem Gartencenter.

    Nwie Nitrat-Dünger: Ganz ohne -> Dünger geht es manchmal nicht. Und fast alle Düngerarten sorgen für Nitrat im Boden – ist Stickstoff doch Hauptnährelement der Pflanzen. Deswegen empfehlen sich Dünger mit Langzeitwirkung (dazu gehören auch organische Dünger): Sie geben das Nitrat schrittweise an die Umgebung ab, so kann die Pflanze fast alles aufnehmen und kaum etwas wird in die tiefere Erde gespült.

    O wie Obstgehölze: Jetzt Anfang März ist Obstschnitt-Saison. Der Baumschnitt ist eine Sache für sich und könnte ein eigenes Abc füllen. Da aber jeder Baum anders ist und eine besondere Behandlung braucht, empfiehlt es sich, sich vorher in Kursen von Obst- und Gartenbauvereinen, Büchern oder dem -> Internet zu informieren. Pwie das Pflanzen: Obst- und Ziersträucher können schon jetzt Anfang April gepflanzt werden, genauso hiesige Stauden. Bei den anderen Gewächsen gilt: Stand die Pflanze vor dem Kauf beim Gärtner im Gewächshaus, muss sie langsam an die Temperaturen im Freien gewöhnt werden und bleibt somit lieber noch ein paar Wochen drinnen.

    Qwie Quecke: Die Quecke, ein weitverbreitetes sogenanntes „Ungras“, ist ziemlich heimtückisch. Während es über der Erde wie normales Gras daherkommt, spannt sie unterirdisch ein Netz aus weißen Ausläufern, die es den Wurzeln der anderen Pflanzen schwer machen. Deswegen beim Vorbereiten der -> Beete besonders darauf achten, alle weißen Ausläufer restlos auszugraben.

    Rwie Rosen: Oder besser: R wie rigoros. Genau so muss der Rosenschnitt nämlich sein, vor allem bei Beet- und Bodendeckerrosen. Ein gutes Stück kann oben ab, auch junge Triebe müssen geschnitten werden. Was die ersten paar Wochen nach einem ziemlichen Gemetzel aussieht, belohnt den Betrachter dann aber zur Blütezeit ab Juni mit umso herrlicherer Pracht. Wenige Minusgrade halten die geschnitten Rosen zwar kurze Zeit aus, stärkere Fröste sollten aber zum Schnittzeitpunkt nicht mehr erwartet werden. Mitte April ist dafür meist die richtige Zeit. Swie Schnecken: Sie sind lästig, da sind sich (Hobby-)Gärtner einig. Vergangenen Herbst gab es in Unterfranken verhältnismäßig viele Schnecken, so Marianne Scheu-Helgert von der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau in Veitshöchheim. Ihre Befürchtung ist, dass im Winter wenige von ihnen erfroren sind und es dieses Jahr deshalb besonders viele schleimigen Plagegeister gibt. Wenn sie sich am Salat zu schaffen machen, hilft nur: Absammeln und Bekämpfen. Wer auf das aggressive herkömmliche Schneckenkorn auf Metaldehyd-Basis verzichten will, greift besser zum Mittel mit Eisenphosphat zurück. Das darf auch in der Bio-Landwirtschaft eingesetzt werden.

    Twie Trend: Der heißt dieses Jahr definitiv Urban Gardening. Denn warum sollte nur der zum Selbstanbauer werden, der zig Quadratmeter Grün zur Verfügung hat? Auch auf dem Balkon lässt sich einiges anbauen: zum Beispiel Tomaten, Gurken, Zucchini in Töpfen, -> Kartoffeln in Kisten, Kräuter im Blumenkasten. Viele Pflanzenanbieter haben mittlerweile sogar extra kleinwachsende, buschige Pflanzen im Angebot, die sich besonders für den urbanen Stadtgarten eignen.

    Uwie Unwägbarkeiten: Hunderte Bauernregeln wurden seit Jahrhunderten geschrieben, alle besagen sie unterm Strich eines: Das Wetter kommt, wie es kommt. Vor allem im März und April ist es unberechenbar. Gerade Gartenanfängern rät Marianne Scheu-Helgert deshalb vor allem zur Gelassenheit: „Schlechtes Wetter ist ein Gärtnerrisiko, leider haben viele dafür heute kein Verständnis mehr.“

    Vwie Vlies: Das Wundermittel, um den jungen Pflanzen jetzt ein paar mehr Grad Außentemperatur vorzugaukeln. Es wird auf die Setzlinge gelegt und außen herum beschwert. Wenn es darunter feucht wird, ist davon auszugehen, dass die Pflanzen nachts fünf Grad mehr abbekommen, als es das Thermometer anzeigt. Denn die Feuchtigkeit steigt auf und setzt sich an der Unterseite des Vlies? fest. Rutschen die Temperaturen in der Nacht unter den Gefrierpunkt, friert auch dieses Wasser – und bildet so einen dichten Schutzmantel über den Pflanzen.

    Wwie Wiese: Eigentlich ist der Rasen oder die Wiese in unseren Breiten widernatürlich. Von alleine hätte die Natur hier keine Wiese hervorgebracht. Grünflächen sind von menschlicher Hand entstanden, wenn auch vor vielen Jahrhunderten. Trotzdem ist der Rasen dem ein oder anderen Gärtner heilig – und umso größer der Frust, wenn er im Frühjahr nicht so recht in Schwung kommt. Deswegen ist regelmäßiges -> Nitrat-Düngen wichtig, allerdings nicht zu viel. 20 Gramm Stickstoffdünger reichen für den Quadratmeter. Marianne Scheu-Helgert rät zum genauen Abwiegen. Wer jetzt nur wenig düngt, kann dann Ende Mai noch einmal genauso viel nachlegen.

    Auch ordentliche Pflege zahlt sich aus: Beim Vertikutieren wird mit einem speziellen Vertikutier-Gerät die Grasnarbe angeritzt. Dabei wird Moos und Grasfilz entfernt. Außerdem wirkt anschließend der Dünger besser. Begonnen werden kann damit in Südlagen schon jetzt, in Nordlagen erst in zwei bis drei Wochen. Gemäht wird erst, wenn das Gras circa acht Zentimeter groß ist. Dann kann es auf vier zurückgeschnitten werden.

    Xwie Xanthophylle und andere Carotinoide: Was sich kompliziert anhört, ist ziemlich gesund: Die Carotinoide sind nämlich die Stoffe, die für die knackig-frische Farbe des Gemüses sorgen. Jetzt im Frühjahr sind das vor allem die Xanthophylle im Spinat und im Salat. Sie wirken wie Antioxidantien und beugen so schwere Krankheiten vor. Später im Sommer kommen die Xanthophylle dann auch vermehrt in der roten Paprika vor.

    Ywie Yacon: Ein Einwanderer aus Südamerika, von dem Sie die nächsten Jahre sicher noch viel hören werden. Denn der Korbblütler, dessen Wurzelknollen man essen kann, ist ein sogenanntes „Superfood“, also besonders nährstoffreich. Gepflanzt werden kann die Pflanze ab Ende April/Anfang Mai. Die süßliche Knolle, die roh wie gekocht gegessen werden kann, wird aber erst im Herbst geerntet.

    Zwie Zwiebeln: Viele Zwiebelgewächse wie die Tulpe müssen schon im Vorjahr gesetzt werden. Bei der Gladiole reicht es aber, wenn Sie Ende April die Zwiebeln im Erdreich vergraben, um im Sommer dann die hochgewachsenen Blüten genießen zu können.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden