Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

WÜRZBURG: Werner Lorant zieht's wieder nach Würzburg

WÜRZBURG

Werner Lorant zieht's wieder nach Würzburg

    • |
    • |

    Für seine markigen Sprüche ist der frühere „Löwenbändiger“ Werner Lorant bekannt. „Die junge Generation ist total versaut,“ grollte der Ex-Trainer des TSV 1860 München, „die können sich ja nicht mal allein eine Wohnung suchen oder am Landratsamt anmelden.“

    Man hofft, dass Lorant selbst das besser kann. Denn den Trainer mit der grauen Mähne zieht es offenbar zurück an den Main, wo vor 27 Jahren seine Karriere als Trainer begann. Er will sein Wohnhaus in Dorfen (Lkr. Erding) verkaufen. „Dann ziehe ich nach Würzburg, dort hat es mir immer gut gefallen, als ich in den achtziger Jahren Trainer beim SV Heidingsfeld war.“

    Mit Unterfranken verbinden den früheren Bundesliga-Profi und Trainer viele private und sportliche Erinnerungen, nicht nur in Würzburg. Mit dem FC Schweinfurt 05 stieg er 1987 in die Zweite Bundesliga auf, mit Viktoria Aschaffenburg wurde er 1992 Meister der Hessenliga und scheiterte erst in der Aufstiegsrunde, ehe er zum damaligen Bayernligisten TSV 1860 München wechselte.

    Kontakte in die hiesige Region

    Lorant hat verwandtschaftliche Beziehungen hierher und pflegt Kontakte zu Fußballfreunden der Region. Im vorigen Jahr wurde er wiederholt in Würzburg gesichtet – und ebenso hartnäckig wie vergeblich mit einem Trainerjob bei den Kickers in Verbindung gebracht. Überdies glänzte Lorant bei Auftritten im Fernsehen immer wieder als Werbeträger für „Flyeralarm“, den Kickers-Sponsor.

    Der jetzt angekündigte Umzug hat nicht vorrangig sportliche Gründe: Lorant hat wohl – wie schon in der Vergangenheit – finanzielle Probleme. Sein Haus in der Feldstraße steht unter Aktenzeichen 44K 0364/2009 im Wege der Zwangsvollstreckung zur Versteigerung. Dies ergibt sich aus dem Register der Zwangsversteigerungen des Amtsgerichts Landshut, das im Internet einsehbar ist und dessen Auszug der Redaktion vorliegt.

    Der als harter Hund, bekennender Choleriker und Kettenraucher bekannte Trainer dürfte zwar auf vielen Trainerstationen von 1860 München über Fenerbahce Istanbul und Vereine auf Zypern, in Südkorea, Iran und China gutes Geld verdient haben. Bekannt ist aber auch, dass er sich vor 15 Jahren mit Ost-Immobilien finanziell verhoben hat, auch wenn er jetzt versichert: „Das ist längst geklärt“.

    Eine Mitarbeiterin des Gerichts bestätigte auf Anfrage, dass der Versteigerungstermin für das Haus mit land- und forstwirtschaftlich genutztem Grundstück (258 Quadratmeter Wohnfläche, Verkehrswert laut Gutachter 630 000 Euro) auf 5. Oktober festgesetzt ist. Zuvor hat der Eigentümer Zeit, eine andere Lösung zu finden. „Das geschieht aber nur selten, wenn man es schon einmal so weit hat kommen lassen,“ sagt die mit solchen Fällen vertraute Gerichts-Mitarbeiterin auf Anfrage. Lorant kontert: „Das Haus wird nicht versteigert. Es gab Schwierigkeiten, aber mein Anwalt ist gerade dabei, eine Umschuldung mit der Bank vorzunehmen. Danach kann ich das Haus wieder ablösen.“

    Zuletzt bei Tennis Borussia Berlin

    Nebenbei suchte der 61-Jährige, der zuletzt Sportdirektor beim Viertligisten Tennis Borussia Berlin war, einen neuen Job. „Es gibt zwei Angebote,“ sagte er zum „Münchner Merkur“, „eins aus Dubai und eins aus Ungarn. Mal sehen, was draus wird.“

    Dass Lorant in Würzburg eine Bleibe sucht, ist in Makler-Kreisen ein offenes Geheimnis. Insider erzählen, er habe schon ein Objekt gefunden, das ihm gefiel. Eine Bank habe mit dem prominenten Kunden eigens einen diskreten Termin am Wochenende angesetzt. Doch dann habe Lorant den Termin einfach platzen lassen.

    Man würde ihn gerne fragen, ob er inzwischen ein Heim in Würzburg gefunden hat. Doch Lorant war telefonisch nicht erreichbar. So muss wohl für diese Geschichte das gleiche gelten wie einst für Lorants Buch „Eine beinharte Story“, über das er selbst sagt: „Vieles, was darin geschrieben wurde, ist auch wahr.“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden