Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Landkreis Würzburg
Icon Pfeil nach unten

Waldbüttelbrunn: Wie eine Firma aus Waldbüttelbrunn mit Kunstblumen online Erfolg hat

Waldbüttelbrunn

Wie eine Firma aus Waldbüttelbrunn mit Kunstblumen online Erfolg hat

    • |
    • |
    Gründer Paul Beck hat in der elterlichen Garage mit seiner Firma Artplants angefangen – mittlerweile macht die Firma aus Waldbüttelbrunn einen Umsatz von mehreren Millionen Euro.
    Gründer Paul Beck hat in der elterlichen Garage mit seiner Firma Artplants angefangen – mittlerweile macht die Firma aus Waldbüttelbrunn einen Umsatz von mehreren Millionen Euro. Foto: Johannes Kiefer

    Wohin das Auge reicht sieht man in diesem Jahr in Mainfranken besonders viele große Felder mit gelben Sonnenblumen. Auch die Firma Artplants könnte mit ihren Blumen Felder bestücken –diese sind allerdings nicht in der Natur zu finden, sondern unter dem Dach ihrer Lagerhalle. Schließlich sind es im Fall des aufstrebenden Online-Händlers aus Waldbüttelbrunn keine echten Pflanzen, sondern Kunstgewächse.

    Warum sich die Firma dennoch als nachhaltig bezeichnet, erklären Gründer Paul Beck und Prokurist Daniel Brandl bei einem Rundgang durch die Hallen. "Unser großes Anliegen ist eine ökologische Verpackung", sagt Beck und deutet auf jede Menge Schreddermaterial aus alten Kartonagen. "Damit werden die Artikel bruchsicher gemacht. Wir wählen zudem für jede Bestellung die Kartons in der passenden Größe aus – und verkürzen sie händisch, wenn es notwendig ist", ergänzt Brandl.

    Paul Beck hat seine Firma Artplants in der elterlichen Garage in Waldbüttelbrunn gegründet.
    Paul Beck hat seine Firma Artplants in der elterlichen Garage in Waldbüttelbrunn gegründet. Foto: Johannes Kiefer

    Vor allem kleinere Artikel werden in Schuhkartons verschickt, dann prangt eben ein Deichmann- oder Adidas-Schriftzug auf dem Deckel. "Marketingtechnisch ist das eine Katastrophe", schmunzelt Beck, der vor rund 20 Jahren nebenbei in der elterlichen Garage mit dem Handel begonnen hat. "Der Umweltgedanke steht bei uns jedoch an erster Stelle."

    Mehr als 20 000 Artikel im Angebot

    Manche Kunden würden sich zwar wundern, alles in allem werde die Verpackung aber gut angenommen. "Schließlich kommt es auf den Inhalt an", so Brandl. Mehr als 20 000 Artikel hat Artplants im Angebot, zwischen 4000 und 5000 auf Lager. "Sehr gut laufen beispielsweise unsere Orchideen, die Bonsaibäume und gegen Jahresende natürlich die Weihnachtsbäume. Doch alles in allem wechseln die Vorlieben häufig", weiß Beck.

    Von Modeketten, Möbelherstellern oder Messeanbietern kommen die größten Aufträge, aber auch Arztpraxen, Hotels und Theater statten sich mit Artplants-Dekoartikeln aus. Der Großteil der Kunden sind indes Endverbraucher, dieser Trend hat sich im Zuge der Corona-Pandemie noch einmal verstärkt. "Während viele Geschäfte und Theater im Lockdown geschlossen hatten und es keine Messen gab, haben es sich viele Menschen zu Hause schön gemacht", sagt Brandl.

    Der 32-jährige Prokurist kramt einen Blumenstrauß aus einem Karton hervor, ein großer Unterschied zu einem echten Strauß ist auf den ersten Blick nicht erkennbar. Um die 70 Euro würde dieser kosten. "Man kann ihn aber auch für 20 Euro mieten." Das Leihmodell lohne sich vor allem bei den teureren Artikeln oder für vorübergehende Veranstaltungen wie Messen, ergänzt Beck.

    "Sehr gut laufen beispielsweise unsere Orchideen, die Bonsaibäume und gegen Jahresende natürlich die Weihnachtsbäume."

    Artplants Gründer Paul Beck

    Dank starker Wachstumszahlen macht die Firma, die demnächst in der Merowingerstraße im Waldbüttelbrunner Gewerbegebiet neu baut, bereits einen Umsatz von mehreren Millionen Euro.

    Viele Menschen wollten es sich während des Lockdowns zu Hause schön machen – und bestellten Kunstblumen aus Waldbüttelbrunn.
    Viele Menschen wollten es sich während des Lockdowns zu Hause schön machen – und bestellten Kunstblumen aus Waldbüttelbrunn. Foto: Johannes Kiefer

    Ihr Herzstück ist neben den Artikeln als solches und dem nachhaltigen Versand die Informationstechnik. "Unsere Algorithmen können sehr vieles auslesen. Bis auf ein paar Ausnahmen haben wir keine Artikel, die länger als 90 Tage bei uns auf Lager sind. Produkte, die mal nicht so gut laufen, werden kontinuierlich rabattiert", erklärt Familienvater Beck, der in Würzburg Informatik studiert hat: "Dadurch wechseln die Angebote auch täglich automatisiert in unserem Webshop."

    Das Sortiment stößt in puncto Nachhaltigkeit an Grenzen

    Die größten Lieferanten von Artplants sitzen in den Niederlanden und Belgien. Zweimal in der Woche fährt ein Kleinlastwagen eine Tour, um genau die Produkte in passender Menge einzukaufen, die gerade bestellt worden sind. "In Deutschland gibt es in diesem Bereich der künstlichen Pflanzendeko leider nicht viel", weiß der 40-Jährige. Man kooperiere jedoch mit Steinigke, dem benachbarten Waldbüttelbrunner Großhändler für Veranstaltungstechnik.

    Das dazugehörige Label von Artplants heißt Showking. "Hier bieten wir überwiegend kleinere Artikel wie Stecker, Kabel und Lämpchen an." In puncto Nachhaltigkeit stößt Artplants mit seinem Sortiment an Grenzen. "Die Bäume bestehen in der Regel zumindest zur Hälfte aus natürlichen Materialien wie Echtholz. Da könnte man in der Produktion aber auch noch mehr ökologisches Granulat für die Kunststoffe verwenden", so Beck.

    Prokurist Daniel Brandl  präsentiert Kunstblumen: Mehr als 20 000 Artikel hat Artplants im Angebot, zwischen 4000 und 5000 auf Lager.
    Prokurist Daniel Brandl  präsentiert Kunstblumen: Mehr als 20 000 Artikel hat Artplants im Angebot, zwischen 4000 und 5000 auf Lager. Foto: Johannes Kiefer
    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden