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Würzburg: Wie eine junge Frau und ein Domkapitular bei der Närrischen Weinprobe sehr viele Zuschauer überraschten

Würzburg

Wie eine junge Frau und ein Domkapitular bei der Närrischen Weinprobe sehr viele Zuschauer überraschten

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    Maria Anetzberger begeisterte als singende Bedienung bei der Närrischen Weinprobe die Zuschauerinnen und Zuschauer im Staatlichen Hofkeller der Würzburger Residenz.
    Maria Anetzberger begeisterte als singende Bedienung bei der Närrischen Weinprobe die Zuschauerinnen und Zuschauer im Staatlichen Hofkeller der Würzburger Residenz. Foto: Patty Varasano

    Die Närrische Weinprobe im staatlichen Hofkeller der Würzburger Residenz ist so etwas wie die kleine Schwester von "Fastnacht in Franken". Aus ganz Franken kommen die Akteure, einige sind seit Jahren dabei, andere starten hier ihre Fastnachtskarriere. Die Liste der Stars von "Fastnacht in Franken", die bei der Närrischen Weinprobe für die große Bühne entdeckt wurden, ist lang: Matthias Walz, Oti Schmelzer, Ines Procter, Sebastian Reich oder Michl Müller, um nur die bekanntesten zu nennen.

    Zahlreiche Närrinen und Narren aus Politik und Gesellschaft besuchen am Sonntag (12.01.25) im Staatlichen Hofkeller der Residenz in Würzburg die Närrische Weinprobe. Auftritt der Band "Kellermäster".
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    Apropos Michl Müller, der hält normalerweise trotz seines Stammplatzes bei "Fastnacht in Franken" der Närrischen Weinprobe als Schlussakt die Treue. Wegen versehentlicher Terminkollisionen war das in diesem Jahr nicht möglich. Die Närrische Weinprobe musste auf den Rhöner "Dreggsagg" verzichten, bei "Fastnacht in Franken" ist er aber wieder dabei. 

    Casting für Nachwuchsstars

    Doch im Residenzkeller füllte Gery Gerspitzer die Lücke überraschend gut. Mit seiner Akustikgitarre stimmte er bekannte Schlager an und ließ dann das Publikum weitersingen. Spätestens bei seinem umgedichteten Song auf "Volare" von den Gipsy Kings, mit dem neuen Text: "Roulade. Oh oh, Roulade ooooh. In Franken is des famos, Roulade mit Klös, Kraut und Soß!" lagen sich die Fastnachtsfreunde in den Armen, alle schunkelten und sangen mit. Der Kabarettist und Musiker aus Hof, der erstmals bei der Närrischen Weinprobe auftrat, krönte einen durchweg unterhaltsamen Abend. 

    Gerry Gerspitzer heizte den Närrinnen und Narren mit seinen umgedichteten Schlagern ein. 
    Gerry Gerspitzer heizte den Närrinnen und Narren mit seinen umgedichteten Schlagern ein.  Foto: Patty Varasano

    Und er war nicht der einzige Neuling auf der Weinkeller-Bühne. Im Bestreben, Nachwuchs, vor allem auch weiblichen Nachwuchs, für den Fernsehfasching zu gewinnen, veranstaltete Fastnachtspräsident Marco Anderlik im Sommer 2024 ein Casting für die Närrische Weinprobe. Zwei Darbietungen überzeugten die Jury so sehr, dass sie zur Anschausitzung und dann auch zur Närrischen Weinprobe geladen wurden. 

    Tosender Applaus für Maria Anetzberger

    Eine davon war Maria Anetzberger, die als fränkische Bedienung einen erfrischend natürlichen Auftritt hinlegte. Sie begleitete sich selbst mit ihrer Akustikgitarre und erzählte Geschichten, die sie als Bedienung erlebt hatte. Die Erlebnisse von Sommer-Schorli bis zur Seniorenportion sind allesamt aus dem Leben gegriffen, charmant, übertrieben und auf den Punkt gebracht. Der Saal tobt. Die junge Frau aus Gerchsheim (Main-Tauber-Kreis) stand zum ersten und bestimmt nicht zum letzten Mal auf der TV-Fastnachtsbühne. 

    Beim Casting entdeckt und zum ersten Mal dabei waren auch Brigitte und Killen McNeill aus Scheinfeld (Lkr. Neustadt a.d. Aisch). Ihr Versuch einer politisch korrekten Version des Silvester-Krachers "Dinner for One" scheiterte köstlich und sorgte für viele Lacher und Applaus.

    "Vergessen Sie einfach, dass Sie Franken sind."

    Martin Rassau, Moderator

    Aber auch zwei alte Hasen konnten bei der Närrischen Weinprobe überzeugen. Martin Wachenbrönner und Fredi Breunig aus der Rhön boten dem Publikum einen Englischkurs, der alle zum Lachen brachte. Vor allem mit ihren lustigen Verwechslungen zwischen Fränkisch und Englisch: So übersetzen sie "a letter" mit einer Leiter, "she has" mit Skihasen und die Weinkönigin wurde zur Shoppingqueen. Das Duo überzeugte mit viel Charme und guter Laune.

    Fredi Breunig (links) und Martin Wachenbrönner überzeugten mit dem Sketch "Englischkurs".
    Fredi Breunig (links) und Martin Wachenbrönner überzeugten mit dem Sketch "Englischkurs". Foto: Patty Varasano

    Durch den Abend führte Martin Rassau von der Comödie Fürth, der gleich zu Beginn bemerkte: "Vergessen Sie einfach, dass Sie Franken sind und gehen Sie aus sich heraus." An seiner Seite gab es ein neues Moderations-Duo für die Weinprobe: Die ehemalige fränkische und deutsche Weinkönigin Eva Brockmann begleitete mit dem Comedian Bernd Kleinschnitz die Zuschauer vom Müller-Thurgau bis zum Riesling mit fränkischen Sprüchen und Kalauern.

    Für Selfies sehr gefragt: Hubert Aiwanger war der einzige bayerische Staatsminister, der zur Närrischen Weinprobe kam. 
    Für Selfies sehr gefragt: Hubert Aiwanger war der einzige bayerische Staatsminister, der zur Närrischen Weinprobe kam.  Foto: Patty Varasano

    Den Eisbrecher gab dieses Jahr Philipp Weber als Gelber Engel, der die Tücken der modernen Technik im Auto karikierte. Andreas Goller verglich in seiner gereimten politischen Bütt das politische Geschehen mit verschiedenen Yoga-Haltungen. Der 55-jährige Gymnasiallehrer aus Niederwerrn war heuer zum zweiten Mal dabei. Doch der fränkischste aller Büttenredner an diesem Abend war der Nürnberger Sven Bach. Zu Recht ist er seit 2012 regelmäßig in der Närrischen Weinprobe zu sehen.

    Domkapitular Clemens Bieber in der Bütt

    Eine große Überraschung war Clemens Bieber. Der Domkapitular und Caritas-Leiter stieg zum ersten Mal in die Fernseh-Bütt und bewies, dass er nicht nur predigen, sondern auch das Narrenvolk herzhaft zum Lachen bringen kann. Selbst der anwesende Bischof Franz Jung war nicht informiert gewesen, doch er zeigte sich sichtbar amüsiert. In seiner gereimten Rede plädierte Bieber für mehr Toleranz - auch zwischen den Religionen. 

    Tänzerische Akzente setzte das Männerballett der KoKAGE Wiesentheid, die als "Götterboten" überzeugen konnten und die Tanzsportgarde Veitshöchheim mit ihrem "Käfig voller Narren".

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