Wie geht es voran mit den Planungen für die Straba-Linie 6 zum Hubland? Seit gut sieben Jahren läuft das Planfeststellungsverfahren bei der Regierung von Unterfranken. Doch immer wieder gab es Probleme, die den Planern einen Strich durch die Rechnung machten.
"Wir haben die Unterlagen noch einmal an das Planungsbüro des Auftraggebers zurückgegeben, da ist noch nicht alles vollständig", erklärte die Regierung auf Anfrage dieser Redaktion zuletzt im Juni dieses Jahres. Das bestätigte auch die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV) und sprach von Problemen mit der Bayerischen Kompensationsverordnung, die regelt, wie Eingriffe in die Natur ausgeglichen werden.
Thema der Gespräche waren auch die Ausgleichsflächen
Ende Juli dann hatte Paul Lehmann, Chef der Würzburger Straßenbahn GmbH (WSB) diese Probleme im Stadtrat konkretisiert. So habe es Mitte des Jahres Gespräche mit der Regierung gegeben. Daraufhin sei der sogenannte landschaftspflegerische Begleitplan erneut überarbeitet und an die Planfeststellungsbehörde übersandt worden.
Thema der Gespräche seien laut Lehmann auch Ausgleichsflächen gewesen. Denn erst nach der Überarbeitung habe sich laut WSB die Notwendigkeit ergeben, dass der Ausgleichsflächenbedarf erhöht werden müsse. Und hier liege auch eines der Hauptprobleme, berichtete Lehmann im Stadtrat weiter: Durch den Zeitverzug und das lange Planfeststellungsverfahren stünden ursprünglich angedachte Ausgleichsflächen nicht mehr zur Verfügung. Dennoch zeigte er sich im Stadtrat zuversichtlich, dass die benötigten Flächen in wenigen Wochen gefunden seien.
Das Ende des Planfeststellungsverfahren scheint nicht abzusehen
Im nächsten Schritt müsse die Regierung von Unterfranken dann entscheiden, ob sie den Planfeststellungsbeschluss fasse, so Lehmann. Er hielt dies für bis Ende des Jahres möglich. Sollte die Regierung jedoch darauf bestehen, die Planunterlagen erneut auszulegen, könne das den Straßenbahnbau weiter verzögern, warnte er.
Das könnte nun der Fall zu sein. Die Redaktion bekam einen Hinweis, das Ende des Planfeststellungsverfahrens für die Linie 6 sei derzeit nicht abzusehen, weder in diesem Jahr, noch im 1. Quartal 2020, sondern „wohl irgendwann im nächsten Jahr….“ Bei der Regierung von Unterfranken wollte das deren Sprecher Johannes Hardenacke auf Anfrage nicht kommentieren.
Im Pressegespräch am Freitag gibt es Antworten
Er verwies auf ein Pressegespräch am kommenden Freitag. Das ist hochkarätig besetzt, denn dann wollen Regierungspräsident Eugen Ehmann, Oberbürgermeister Christian Schuchardt, WVV-Geschäftsführer Thomas Schäfer sowie Matthias Pilz, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Stadtrat und Aufsichtsratsvorsitzender der WSB über den weiteren Ablauf informieren. Und vor allem über die spannende Frage, wann es endlich weiter geht.