Nachdem Fitness-Studios und Sporteinrichtungen mehrere Monate geschlossen bleiben mussten, konnten sie in Bayern nun teilweise wieder öffnen. Über die Situation und Hygienestandards informierte sich die Grüne-Landtagsabgeordnete Kerstin Celina mit Kreisrat Josef Meixner und Stadtrat Jan Kohlhepp im Ochsenfurter Fitness-Treff kurz vor der Öffnung, wie es in einer Pressemitteilung heißt.
Inhaberin Claudia Henkelmann und ihr Ehemann Peter Henkelmann erläuterten das Hygienekonzept, mit dem ihr Studio wiedereröffnet: Zusätzlich zu Abstandsgebot und Maskenpflicht (außer am Sportgerät selbst) gibt es eine zahlenmäßige Begrenzung der Mitglieder in den jeweiligen Fitnessbereichen. Dazu können sich die Mitglieder online für bestimmte Trainingsbereiche und Zeiten einbuchen. Wirtschaftlich sei die Pandemie und der Umbau eine große finanzielle Belastung, aber auch, dass die Kommunikation miteinander im gemütlichen Treffpunkt bei einem Getränk erst einmal nicht stattfinden kann, tut den Inhabern nicht nur finanziell, sondern auch persönlich weh.

Ein ähnliches Bild ergab sich beim Besuch beim größten Sportverein des Landkreises, dem TV Ochsenfurt: Die beiden Vertreter des TVO, Ottmar Reißmann (Vorstand Liegenschaften) und Jan Kohlhepp (Vorstand Sport), berichteten von den Herausforderungen durch die Pandemie. Auch beim TVO ist die Mitgliederzahl konstant, der Verein hat während der Schließungen Online-Kurse angeboten.
Hilfe von der Landespolitik erhofft sich der TVO vor allem im Bereich Bürokratie: der Verein arbeitet ehrenamtlich und nimmt seit Jahren eine zunehmende Belastung wahr. Oft bewegen sich die Vorstände auch in der Gefahr, persönlich haftbar gemacht zu werden, zumal Vorgaben nicht immer ganz klar seien. "Zwar müssen wir Hygienekonzepte erstellen, es fehlt aber etwa an klaren Vorgaben und deren Kontrolle durch die Behörden. Aktuell verlegen wir unsere Angebote soweit es geht ins Freie", erklärte Kohlhepp.
"Ich bin der Meinung, die Staatsregierung lädt hier zu viel Verantwortung ab auf die Vereine", sagte Celina. Mit klaren Mindestvorgaben für Hygienekonzepte und dem unkomplizierten und kostenlosen oder kostengünstigen Angebot von Tests könne den ehrenamtlichen Vorständen und Trainern eine große Last von den Schultern genommen werden.