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Würzburg: Wie weiter bei Park-and-Ride in der Region Würzburg? Stadt und Landkreis wollen gemeinsames Vorgehen prüfen

Würzburg

Wie weiter bei Park-and-Ride in der Region Würzburg? Stadt und Landkreis wollen gemeinsames Vorgehen prüfen

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    Wie und wo gelingt mit Park-and-Ride-Plätzen der Umstieg vom Pkw auf den ÖPNV? Ein Bus der Nahverkehrsgesellschaft APG des Landkreises am Ochsenfurter Tor in Sommerhausen (Archivbild).
    Wie und wo gelingt mit Park-and-Ride-Plätzen der Umstieg vom Pkw auf den ÖPNV? Ein Bus der Nahverkehrsgesellschaft APG des Landkreises am Ochsenfurter Tor in Sommerhausen (Archivbild). Foto: Michael Ehlers (Quelle: APG)

    Es sollte eine Art Gradmesser für die Bereitschaft der Zusammenarbeit von Stadt und Landkreis auch bei schwierigen Themen werden. Am Ende einigte sich der Interkommunale Ausschuss (IKA) von Stadtrat und Kreistag Würzburg ohne konkrete Zielvorstellungen darauf, ein mögliches gemeinsames Vorgehen bei der Umsetzung von Park-and-Ride-Plätzen in den Verwaltungen zu prüfen und den politischen Gremien im Frühjahr über das Ergebnis zu berichten.

    Hintergrund ist ein Antrag von FDP/Bürgerforum aus Stadt und Landkreis, die eine regionale Zusammenarbeit bei diesem Thema fordern. Sie haben damit auf das Ergebnis des Talavera-Bürgerentscheids reagiert: Die Bewirtschaftung des kostenlosen Großparkplatzes in der Nähe der Würzburger Innenstadt wurde im Sommer mit großer Mehrheit abgelehnt. Zu den am häufigsten genannten Argumenten im Vorfeld gehörte die Forderung, zunächst die Erreichbarkeit der Stadt mit dem ÖPNV zu verbessern und erst danach Parkgebühren einzuführen.

    Martin Heilig will Park-and-Ride-Standorte im Stadtgebiet zur "Chefsache" machen

    Was im IKA am Montag vor allem deutlich wurde: Die Spitze der Würzburger Stadtverwaltung steht dem Wunsch nach Park-and-Ride-Möglichkeiten vor den Stadtgrenzen offener gegenüber als die Vertreterinnen und Vertreter des Landkreises. "Der Antrag findet bei mir hohe Sympathie", sagte Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU) und meinte, dass sich die Aufgabe eventuell bereits mit vier oder fünf Standorten "sternförmig um Würzburg herum" lösen ließe.

    Das Thema will die Stadt vor allem zusammen mit den Landkreis-Gemeinden bearbeiten, auf deren Gemarkung ein Umstieg vom Auto in Bus oder Bahn sinnvoll und möglich erscheint. P+R-Möglichkeiten im Stadtgebiet "machen wir im Rathaus zur Chefsache", fügte Bürgermeister und Umweltreferent Martin Heilig (Grüne) hinzu. Er habe außerdem bereits vielversprechende Gespräche mit einigen Landkreisgemeinden geführt. Beim Kommunalunternehmen (KU) des Landkreises vermisst er allerdings die Bereitschaft zur Zusammenarbeit: "Ich bin etwas enttäuscht und frustriert. Es hat bisher nicht so geklungen, als wolle man das gemeinsam angehen", so Heilig im IKA.

    KU-Vorstand: Was gegen die Schaffung von P+R-Plätzen spricht

    Dabei hatte Landrat Thomas Eberth (CSU) bereits Mitte Januar in einer Stellungnahme zur Talavera betont, der Kreistag sei jederzeit bereit, "aktiv und konstruktiv an der Mobilitätswende der Region Würzburg mitzuarbeiten". Darin wird auch die Schaffung von Park-and-Ride-Plätzen "am Stadtrand" explizit erwähnt.

    Elf Monate später durfte der Vorstand des Kommunalunternehmens im IKA erklären, was aus seiner Sicht alles dagegen sprechen könnte. Ein P+R-Platz sei nur sinnvoll, wenn das Fahrziel von dort mit dem ÖPNV schneller als mit dem eigenen Pkw erreicht werden könne, betonte Alexander Schraml. Das sei vor allem an Bahnhaltepunkten der Fall und werde dort vom KU auch unterstützt. Ein Umstieg vom Auto in den Bus ist laut Schraml zumindest so lange keine gute Idee, wie es in der Stadt nicht genug Busspuren gebe. "Es ist unattraktiv, wenn der Bus auf dem Weg in die Stadt im Stau steht", so der KU-Vorstand. Die vor einigen Jahren eingerichtete Busspur stadteinwärts in der Höchberger Straße wirke da lediglich "symbolisch".

    Außerdem sei die Schaffung von P+R-Plätzen mit einer Versiegelung von Flächen verbunden und dürfe nicht dazu führen, dass die Buslinien des Landkreises weniger genutzt werden. Der KU-Verwaltungsrat, in dem die Mobilitätsthemen des Landkreises nichtöffentlich diskutiert werden, habe den Wunsch, mit dem Thema "vernünftig und ökologisch umzugehen".

    P+R-Thema wird schon seit 20 Jahren diskutiert

    Landrat Eberth will mit der Stadt im Gespräch bleiben, die Bürgermeister der Gemeinden ins Boot holen und geeignete Standorte zum Abgreifen von Pendlerströmen auch an den Autobahnen und Bundesstraßen suchen: "Wenn es dann tatsächlich zwei oder drei Projekte gäbe, die die Region stärken, ist noch über die Organisationsform zu reden." Zuvor hatte der CSU-Bundestagsabgeordnete und Kreisrat Paul Lehrieder daran erinnert, dass im regionalen Planungsverband bereits vor zwei Jahrzehnten über ein "Brechen der Verkehre vor den Stadtgrenzen" diskutiert wurde.

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