Um 1025 wurde erstmals der Rottendorfer Weinbau urkundlich erwähnt. Im 16. Jahrhundert zog der damalige Probst Erasmus Neustetter die Rottendorfer Weine sogar den Würzburger Gewächsen vor. Das spricht für die Qualität der dortigen Erzeugnisse. Genau auf diesen Aspekt legen die vier Rottendorfer Hobby-Winzer heute großen Wert.
Einer von ihnen, Willi Grimm pachtete 1986 seinen ersten Weinberg. 1989 ließ er die Rottendorfer Lage Kehlberg in die Weinbergsrolle Unterfranken eingetragen. Seine Mühen wurden mit mehreren Auszeichnungen belohnt. Bronze, Silber und Gold erhielt er für seinen Müller-Thurgau. Wolfgang Körner hat vor drei Jahren einen bereits über 50 Jahre alten, wurzelechten Weinberg übernommen. Körner lässt heuer einen Rottendorfer Silvaner-Sekt reifen.
Die überwiegend angebauten Sorten Müller-Thurgau, Silvaner und Domina werden von Hand zu aromatischen und lebendigen Weinen verarbeitet. Johannes Amend baut in seinem Weinberg neben einem gemischten Satz Muskatteller, Traminer, Elbling, Riesling und Gutedel an. Neu gepflanzt hat er pilzresistente Sorten wie Regent und Johanniter.
Die Familie Vogel verarbeitet die Trauben ausschließlich zu Secco.
Tradition hat in Rottendorf die Segnung des Johannesweines mit anschließender Verkostung im Pfarrzentrum. Bei örtlichen Veranstaltungen – wie im nächsten Jahr beim Dorffest – haben die Besucher Gelegenheit, sich von der Qualität der Rottendorfer Weine zu überzeugen.
Der Müller-Thurgau der Ernte 2008 aus dem Hause Grimm ist allerdings schon an Stammkunden vergeben.