Als im März dieses Jahres vom Jugendrat Waldbüttelbrunn ein Schreiben einging, in dem der Wunsch nach einer Vergrößerung des Schüler-, Jugend- & Kulturzentrums in Waldbüttelbrunn geäußert wurde, tat sich der Gemeinderat schwer, diesem Wunsch zu entsprechen.
Obwohl Gemeindejugendpfleger Michael Langenhorst das Anliegen des Jugendrats kurz erläuterte, wünschte sich das Gremium noch weitere Informationen, wie beispielsweise Nutzerzahlen, da die grundsätzliche Notwendigkeit hinterfragt wurde. Als Kosten wurden damals etwa 75.000 Euro brutto zuzüglich Planungskosten geschätzt.
Es wurde vorgesehen, das Anliegen des Jugendrats gegen Ende des Jahres unter Vorliegen weiterer Informationen nochmals zu beraten, um die Maßnahme dann gegebenenfalls in den Haushalt 2023 mit aufzunehmen zu können. Daraufhin wurde das Vorhaben von den Jugendlichen nicht weiter verfolgt, die hohen Kosten waren das größte Hindernis.
Zudem stehe den Jugendlichen mit dem aktuell entstehenden Mehrgenerationenhaus ausreichend Platz zur Verfügung, argumentierte Bürgermeister Klaus Schmidt (SPD). Weitere gemeindliche Räume könnten ebenfalls genutzt werden, wenn es um vertrauliche Gespräche gehe, fuhr er fort. Ähnlich sah es Wiljo Mieseler (SPD). Statt einem Anbau an die bestehenden Module schlug auch er vor, andere gemeindliche Räume zu nutzen.
Noch immer sei nicht klar, wofür und vor allem für wie viele Personen die neuen Räume genutzt werden sollen. Hier wünschte sich vor allem Sebastian Hansen (Bündnis 90/Die Grünen) mehr Informationen. Ihm fehlt ein klares Konzept. Das neue Schreiben des Jugendforums sei eine Aneinanderreihung von Stichpunkten und widerspreche sich teilweise selbst. Deshalb schlugen er und Winfried Körner (CSU) vor, den Tagesordnungspunkt zu vertagen, um mehr Informationen vom Jugendforum einzufordern. Die soll der Gemeindejugendpfleger in einer der nächsten Sitzungen vortragen. Erst dann will man entscheiden, wie man die erfolgreiche Jugendarbeit in Waldbüttelbrunn weiter unterstützen kann.
Ein Fehler bei der Berechnung der Standesamtsumlage an die Mitgliedsgemeinden Waldbrunn, Eisingen, Neubrunn und der Verwaltungsgemeinschaft Kist-Altertheim führte dazu, dass Waldbüttelbrunn mit Nachforderungen an die Mitgliedsgemeinden herantreten musste. Bei der Berechnung der Umlage wurde von einer falschen Zahl ausgegangen, so Hauptamtsleiterin Tanja Oehrlein.
Man hatte die reinen Mitarbeitergehälter zugrunde gelegt und nicht alle Kosten. Deshalb wurde 2020 nur ein Betrag von 1,65 Euro ermittelt und auch den anderen Gemeinden gegenüber verrechnet. Eine Nachkalkulation hatte aber ergeben, dass man eigentlich auf eine Summe von 2,20 Euro je Einwohner hätte kommen müssen.
Durch die Tariferhöhung ergibt sich jetzt ein Betrag von 2,23 Euro, wobei er sich wieder verringert, weil mittlerweile die Eheschließungsunterlagen nicht mehr zu den Gemeinden gefahren werden, sondern diese von den jeweiligen Gemeinden abgeholt werden. So beträgt die Umlage nur noch 2,13 Euro.
Diese Differenz zahlen die Mitgliedsgemeinden nun nach. Dank des guten Verhältnisses, das man mit seinen Nachbarn pflege, sei dieses Entgegenkommen ein positives Zeichen, fand Bürgermeister Schmidt. Man sei überall auf Verständnis gestoßen, habe aber auch Vorkehrungen getroffen, dass solch ein Fehler nicht noch einmal auftritt.
Da die Kinderzahlen in Waldbüttelbrunn in die Höhe schnellen, reichen aktuell die vorhandenen Kinderkrippen- und Kindergartenplätze nicht aus. Deshalb beschloss der Gemeinderat, das angebaute Modul am Kindergarten St. Martin für eine altersgemischte Gruppe zu öffnen und gleichzeitig für eine Krippengruppe Platz im Mehrgenerationenhaus vorzusehen.