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WÜRZBURG/SCHWEINFURT: Wirtschaftsfaktor Weihnachtsmarkt

WÜRZBURG/SCHWEINFURT

Wirtschaftsfaktor Weihnachtsmarkt

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    Von Donnerstag, 01. Dezember bis Sonntag, 04. Dezember 2016 findet der stimmungsvolle Marktheidenfelder Weihnachtsmarkt in der lichtergeschmückten Altstadt statt. Am Donnerstag stimmen die ?Rossinis? bis 20.00 Uhr auf der Bühne am Marktplatz auf den Weihnachtsmarkt ein.
    Von Donnerstag, 01. Dezember bis Sonntag, 04. Dezember 2016 findet der stimmungsvolle Marktheidenfelder Weihnachtsmarkt in der lichtergeschmückten Altstadt statt. Am Donnerstag stimmen die ?Rossinis? bis 20.00 Uhr auf der Bühne am Marktplatz auf den Weihnachtsmarkt ein. Foto: Stadt Marktheidenfeld

    In Unterfrankens Gemeinden und Städten wird es vorweihnachtlich. Der Duft von gebrannten Mandeln und Glühwein zieht durch die Gassen. Musik klingt über kleine und große Marktplätze. Die Häuser erstrahlen im Funkeln der Lichter. Keine Frage, es ist Weihnachtsmarkt-Zeit.

    Als einer der ersten in der Region öffnet am heutigen Donnerstag der Schweinfurter Weihnachtsmarkt. Gemeinsam mit dem Würzburger Markt, der am Freitag startet, zählt er zu den größten in Mainfranken. „Der Weihnachtsmarkt bringt Besucher in die Innenstadt und ist ein touristisches Aushängeschild der Stadt. Er beflügelt den innerstädtischen Handel“, sagt ein Sprecher der Stadt Schweinfurt. Auch für die Stadt Würzburg ist der Weihnachtsmarkt, der in diesem Jahr mit insgesamt 115 Ständen größer ist als in den vergangenen Jahren, ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. „Geschätzt rund ein Drittel des Umsatzes eines Marktes verbleibt in der ausrichtenden Stadt“, sagt Uwe Zimmermann vom Fachbereich allgemeine Bürgerdienste der Stadt Würzburg.

    Hohe Umsätze für Einzelhänder & Co.

    Es profitieren nicht nur der Handel vor Ort, sondern auch Tourismus und Gastronomie von den Veranstaltungen. „Sowohl in den größeren Städten Mainfrankens, als auch in kleineren Orten bringen Weihnachtsmärkte hohe Umsätze für Einzelhändler, Gastronomen, Beherbergungsbetriebe oder Direktvermarkter. Sie sind aber auch eine wichtige Einnahmequelle für Vereine, Kindergärten oder Schulen“, erklärt Christian Seynstahl, IHK-Referent für Regionalentwicklung.

    Doch gerade in kleineren Gemeinden droht der Wirtschaftsfaktor Weihnachtsmarkt immer häufiger wegzubrechen. Zu hoch der Aufwand, zu groß die Konkurrenz. „Ein Weihnachtsmarkt ist für den Veranstalter finanziell nie rentabel. Wenn die Stadt alle entstehenden Kosten eins zu eins auf die Beschicker umlegen würde, gäbe es kaum mehr Bewerbungen von Händlern“, heißt es aus dem Schweinfurter Rathaus. In einigen kleineren Gemeinden wurden nun Konsequenzen gezogen: Glühweinstände, Deko-Buden und Co. bleiben heuer geschlossen.

    Kleinere Weihnachtsmärkte haben es schwer

    In Thüngersheim (Lkr. Würzburg) etwa organisierte die Laienspielgruppe unter Leitung von Mary Pröstler den Weihnachtsmarkt seit mehr als 25 Jahren. In diesem Jahr wurde der Markt, dessen Stände von Hobbykünstlern betrieben werden, abgesagt. Nach Aussage von Pröstler stehen heuer die Buden nicht mehr zur Verfügung. Auch in Erlabrunn (Lkr. Würzburg) fällt der Weihnachtsmarkt aus. Seit zehn Jahren organisierte Susanne Kempf die Veranstaltung privat, doch in den vergangenen Jahren seien die Besucherzahlen zurückgegangen. Im Verhältnis zu den Besuchern hat sich der Aufwand nicht mehr gerechnet, sagt sie. Im Landkreis Main-Spessart das gleiche Bild: Auch Partenstein muss heuer auf den Weihnachtsmarkt verzichten. Sie bedauere die Entscheidung sehr, sagt die Vorsitzende der Werbegemeinschaft, Sabine Weigand. Seit acht Jahren organisiert sie den Markt, in diesem Jahr sprach sich jedoch ein Großteil der Werbegemeinschaft gegen die Veranstaltung aus. Gerade bei kleineren Märkten sei es für die Standbetreiber schwer, Umsatz zu erwirtschaften, so Weigand. „Viele Besucher zieht es in die größeren Städte, das ist ein ganz anderes Einkaufserlebnis.“

    Doch die kleineren Weihnachtsmärkte haben Potenzial, meint Christian Seynstahl, Sprecher der Industrie- und Handelskammer. Wichtig sei jedoch eine gezielte Vermarktung. Das Bild des romantischen, authentischen Weihnachtsmarktes mit Charme gewinne zunehmend an Bedeutung. Gerade für Weihachtsmärkte mit einem besonderen Ambiente und einem besonderen Verkaufsangebot, etwa mit Ständen von Kunsthandwerkern, seien die Besucher auch bereit, einen entsprechenden Obulus zu zahlen, so Seynstahl. „Es geht den Menschen um mehr als den Glühwein und die Bratwurst.“

    Milliardenumsatz bis Heiligabend Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) geht von rund 2500 Weihnachtsmärkten aus, die Schausteller von rund 1500. Besonders lohnend ist nach IW-Angaben das Geschäft mit Glühwein: Nach Institutsangaben gibt ein Weihnachtsmarktbesucher durchschnittlich 12 Euro an den Ständen aus und weitere 20 Euro in den Geschäften ringsum. Der Handel hofft auf gute Geschäfte. „Weihnachtsmärkte schaffen die Atmosphäre, die zur Kauflaune beiträgt – genauso wie die Weihnachtsbeleuchtung“, heißt es beim Einzelhandelsverband HDE. Nach Umfragen für den Deutschen Schaustellerbund steigt die Besucherzahl der Märkte seit Jahren. 2012 strömten demnach 85 Millionen zu den Ständen und Karussells, neuere Zahlen müssen erst ermittelt werden. „Weihnachtsmärkte werden mehr und mehr zum touristischen Ziel und im Stadtmarketing genutzt“, meinen die Schausteller, die auf den Märkten gut eine Milliarde Umsatz machen, mehr als ein Viertel der Jahressumme. dpa

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