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Würzburg: Wo das Katerfrühstück 1981 für einen Aufreger sorgte: Der Brückenbäck in Würzburg hat bald neue Chefs

Würzburg

Wo das Katerfrühstück 1981 für einen Aufreger sorgte: Der Brückenbäck in Würzburg hat bald neue Chefs

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    Die neuen und die alten Chefs im Brückenbäck an der Alten Mainbrücke in Würzburg (von links): Dominik Kloke, Nima Khorsandi, Paul Seitz, Konstantin Lünz, Jörg Sannemann und Marcel Demand.
    Die neuen und die alten Chefs im Brückenbäck an der Alten Mainbrücke in Würzburg (von links): Dominik Kloke, Nima Khorsandi, Paul Seitz, Konstantin Lünz, Jörg Sannemann und Marcel Demand. Foto: Daniel Peter

    "44 Jahre sind lang genug", sagt Jörg Sannemann und blickt vom Tisch auf der Galerie in den Gastraum "seines" Brückenbäcks in Würzburg. Vor 44 Jahren hat er zusammen mit Rainer Düsel im ehemaligen Verkaufs- und Ausstellungsraum der Firma Citroen Rüthlein auf der Mainviertler Seite der Alten Mainbrücke das Caféhaus Brückenbäck eröffnet. Wo bis dahin Autos, Motorräder und -roller verkauft worden waren, gab es nun stattdessen Kaffee, Kuchen und Frühstück.

    "Es ist gut, wenn mal wieder jüngere Leute das Ruder übernehmen"

    Doch Sannemann ist niemand, der in der Vergangenheit verweilt. Wie schon vor drei Jahren in der Neubaustraße mit dem Unicafé geschehen, übergibt er nun auch den Brückenbäck in jüngere Hände. Ab dem 1. Februar betreibt ihn die Brückenbäck GmbH von Marcel Demand, Nima Khorsandi, Dominik Kloke und Konstantin Lünz, der als Geschäftsführer den Brückenbäck leiten wird. Die vier zeigen sich auch für das "Wohnzimmer" und die gegenüber liegende "Haltestelle Barviertel" verantwortlich, vormals bekannt als Café Haupeltshofer und Musikkneipe M.U.C.K. alias Knarr&Wuttig.

    "Es ist gut, wenn mal wieder jüngere Leute das Ruder übernehmen", sagt Sannemann. "Das haben wir beim Unicafé gemerkt, auch wenn es mit einem lachenden und einem weinenden Auge geschieht", fährt er fort. "Ich bin dabei das lachende Auge, auch wenn es lange Zeit viel Spaß gemacht hat", wirft Paul Seitz von der Seite ein. Er kam 2006 als Miteigentümer dazu und sorgte mit Restaurantleiter Stefan Diehl für die Brückenbäck-Atmosphäre mit Blick auf den Main.

    Caféhaus-Atmosphäre im "Brückenbäck": Der grandiose Ausblick auf die Brückenheiligen, das Rathaus und den Dom tun dazu noch das ihre, hieß es im Eröffnungsjahr 1981 unter diesem Foto.
    Caféhaus-Atmosphäre im "Brückenbäck": Der grandiose Ausblick auf die Brückenheiligen, das Rathaus und den Dom tun dazu noch das ihre, hieß es im Eröffnungsjahr 1981 unter diesem Foto. Foto: Hans Heer (Archivfoto)

    "Immerhin sind wir das am längsten existierende Caféhaus in Würzburg", weiß Sannemann. "Als wir begonnen haben, war diese Seite der Brücke noch Diaspora und für viele Würzburger fast schon außerhalb der Stadt." Autos durften damals – mit Ampelschaltung –, noch in beide Richtungen über die Brücke fahren. Auch an die ersten Versuche, eine Außengastronomie zu etablieren, erinnert er sich. "Wir hatten ein hölzernes Podest gebaut, um die Straßenschräge auszugleichen. Da kam ein erzürnter Anruf aus dem Bauamt der Stadt, entweder wir würden das Ding innerhalb von fünf Stunden wieder abbauen oder man käme selbst über die Brücke und würde das erledigen", erzählt er.

    Das Katerfrühstück im Brückenbäck sorgte 1981 für einen kleinen Aufreger

    Und ein Café, das als Katerfrühstück" ein Glas Wasser, Alka Seltzer und zwei Scheiben Zwieback "ohne Butter" anbot, sorgte für einen kleinen Aufreger. Den Brief der Bayerischen Landesapothekerkammer aus München vom August 1981 dazu hat Sannemann aufgehoben. Darin wurde er darauf hingewiesen, dass Alka Seltzer ein apothekenpflichtiges Arzneimittel sei, dessen Verkauf außerhalb von Apotheken verfolgbar sei."Wir empfehlen Ihnen im eigenen Interesse, die Abgabe von Alka Seltzer sofort einzustellen", hieß es.  

    Doch wie geht es jetzt weiter? "Im Grunde bleibt erst einmal alles so, wie es ist", sagt Konstantin Lünz. Das Personal werde übernommen, nur die Brauerei wechsle man. "Wir wollen die Stammgäste behalten und neue gewinnen, das Mittelalter ist nach wie vor willkommen", sagt er. "Wir wollen auch altersmäßig eine gute Mischung haben, das ist hier nicht die Sanderstraße." Lediglich die nach Corona verkürzten Öffnungszeiten sollen "nach einer Orientierungsphase" verlängert werden und den Weinverkauf für den Brückenschoppen will er forcieren.

    "Wie es dann weitergeht, werden wir sehen", lässt Lünz die Zukunft offen. Aber ein Caféhaus solle der Brückenbäck bleiben, versichert er. Und das öffnet auch am 1. Februar unter den neuen Betreibern wieder um 8 Uhr am Morgen zum Frühstück. 

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