Wegen seiner natürlichen Kohlensäure ist Most ein erfrischendes Sommergetränk. Most wurde traditionell das ganz Jahr über getrunken, weil er neben Bier und Wein am Land das einzige haltbare Getränk darstellte. Im Herbst hat der junge Most noch einen geringen Alkoholgehalt. Im Winter trinkt man den Most auch erwärmt als Glühmost.
In der Mühle aus Unterschlauersbach im Fränkischen Freilandmuseum des Bezirk Mittelfranken wird der Museumsmost ausgeschenkt. Dazu gibt es Griebenschmalzbrot. Erfahrene Museumsbesucher legen hier – etwa in der Mitte des Museumsgeländes – laut einer Pressemitteilung gerne einen kleinen Zwischenstopp ein.
Der Museumsmost wird aus den vielen alten Apfel- und Birnensorten, die im Freilandmuseum gepflegt werden, hergestellt. Auch aus Quitten oder Trauben lässt sich Most gewinnen. Dazu wird zuerst das Obst zerkleinert, dann der Saft kalt gepresst. Traditionell ließ man den Saft nun einfach gären. Heute wird der Gärvorgang kontrolliert: Er wird mit Weinhefe gestartet, nach Beendung der Gärung wird auch Schwefel zugesetzt, der verhindert, dass der Most oxidiert.
Die Herstellung von Most ist laut Pressemitteilung schon in der Antike nachgewiesen und für Franken seit dem Spätmittelalter belegt. Für Mainfranken in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts schreibt Otto Beck, der große Sammler der traditionellen Kultur am Lande in Mainfranken, dass besonders aus den "Hänserbirnen" Most gewonnen wurde.
Birnenmost ist etwas milder als der Apfelmost. Beck schreibt von einer Familie, in der jeden Tag vier Liter Most geholt worden. Davon habe der Vater 1,5 Liter getrunken. Die Keramikkrüge, in denen der Most aus dem Keller geholt wurde, hießen "Bartel". Die Unterfranken schreiben sich das Sprichwort "Wissen, wo der Bartel den Most holt" zu, was so viel wie "Bescheid wissen" bedeutet.