Auf dem Gut Wöllried soll eine Veranstaltungshalle von überregionaler Bedeutung und stattlicher Größe entstehen. Der Rottendorfer Gemeinderat hat nun mit einer Mehrheitsentscheidung den Weg für eine Weiterentwicklung des Hofs freigemacht. Für das Bauvorhaben ist ein neuer Parkplatz nötig, der sich außerhalb der Grenzen des historischen Hofs und im landwirtschaftlich genutzten Außenbereich befinden soll. Der Rottendorfer Rat hat der Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans zugestimmt. Im Gegenzug sichert der Bauherr der Gemeinde eine Vereinbarung zu, dass die genutzte Fläche nicht noch näher an Rottendorf heranrückt.
Die genauen Pläne hatten der Bauherr Wolfgang Roth und sein Team bereits in den vergangenen Wochen bei mehreren Führungen für die Räte und bei einer Bürgerversammlung vor Ort genauer erläutert. Die Halle soll bis zu 1500 Besuchern Platz bieten und einem gehobenen Standard entsprechen. "Wir wollen, dass die Rottendorfer stolz darauf sind, was hier entstanden ist", stellte der Geschäftsführer der Gut Wöllried Veranstaltungs GmbH Sebastian Bayerl auf Nachfrage fest. Man habe daher großen Wert auf die Einbindung der Bevölkerung gelegt.
Ursprünglich sollte ein Hotel entstehen
Ursprünglich sollte an der Nahtstelle zwischen unterem und oberem Hof ein Hotel entstehen. Der Denkmalschutz hatte jedoch einen modernen Neubau gefordert, der sich bewusst vom denkmalgeschützten Ensemble absetzt. Unklarheiten im Zuge der Corona-Pandemie, aber auch die gestalterischen Anforderungen, die Roth nicht erfüllen wollte, führten dazu, dass neu geplant wurde.
Nun soll eine Halle entstehen, die zwar in einem Neubau unterkommt, sich aber in das übrige, denkmalgeschützte Ensemble einfügt. Dafür muss eine alte, historisch wertlose Scheune weichen, für die eine Renovierung nicht in Frage kommt. Der Neubau soll auf dem alten Fundament entstehen und sich in seiner Größe dem Umfeld anpassen. Bayerl beschreibt den Neubau als "moderne Scheune", die mit einer Holzfassade verkleidet, dem Vorgänger nahekommt. Vom Amt für Denkmalschutz gibt es bereits positive Signale.
Der Geschäftsführer geht davon aus, dass es in der Region einen Bedarf gibt. Rückmeldungen mehrerer Veranstalter zeigten dies, so Bayerl. Diese zeigen die Schwierigkeiten auf, in der Region kulturelle Veranstaltungen wie Kabarett oder Konzerte in einem modernen und gehobenen Rahmen anzubieten. So sucht auch das Mozartfest nach einem geeigneten Konzertsaal.

Der städtische Veranstaltungsdirektor Björn Rudek weist auf die hohe wirtschaftliche Bedeutung des Veranstaltungs- und Tagungsbetriebs für Würzburg hin. Schon jetzt sind auf dem Gut Wöllried mit dem Literaturfestival MainLit. oder den Kulturtagen hochwertige Veranstaltungsreihen beheimatet. Sicher ist, es soll bei einem "exklusiven" Angebot und "gehobenen Events" bleiben. "Disco oder Halligalli" soll es, so Bayerl, weiterhin nicht geben. Schon jetzt habe das Gut die Erlaubnis, zehnmal im Jahr größere Veranstaltungen - etwa Sommerfeste für Firmen - durchzuführen. In Rottendorf sei davon kaum etwas zu bemerken.

Parkplatz ausgelegt für 250 Fahrzeuge
Im Rottendorfer Gemeinderat waren dennoch nicht alle Räte von der weiteren Ausdehnung des Gutsbetriebs auf unbebaute Flächen und dem für 250 zusätzliche Fahrzeuge ausgelegten Parkplatz begeistert. Angesprochen wurde ein mögliches Verkehrschaos auf der Kreisstraße. Für die Planer ist dies kein Argument. Schon heute gelinge es, in nur einer Viertelstunde 650 Fahrzeuge vom Gelände herunterzuleiten.

Zwei separate Ausfahrten und die nahe Auffahrt auf die Bundesstraße ermöglichten dies. Auch gibt es eine Bushaltestelle vor dem Gut und einen sicheren Radweg entlang der Landleite. Konkurrierende Hallen seien deutlich schlechter angebunden, erklärt Bayerl und nennt das Vogel Convention Center oder das Congress Centrum (CCW).