Die Gaststätte mit Biergarten "Zum Postkutscherl" feiert in diesem Jahr ihr 125-jähriges Bestehen. Biggi Seuffert, die seit 1997 das Traditionslokal betrieben und wieder richtig in Schwung gebracht hat, freut sich, dass sie zum Jubiläum einen Nachfolger gefunden hat, dem sie ihr volles Vertrauen schenkt.
Neuer Wirt ist der Kroate Nino. „Der Familienname spielt keine Rolle – alle kennen ihn nur als Nino“, sagt seine Frau, die treue Seele und wichtige Helferin an seiner Seite. Der neue Wirt Nino Mezdi, so heißt er nämlich mit Nachnamen, hat eine Ausbildung als Kaufmann und hat dann in Berlin Koch gelernt und pflegt seitdem mit Leidenschaft auch die italienische Küche. Im Jahr 2014 hat er sich selbstständig gemacht und betrieb seitdem das La Piazza in Rimpar.
„Wir bleiben eine Kickers-Kneipte, trotz des Abstiegs“
Nino Mezdi - Neuer Wirt im Postkutscherl
Ab sofort ist der Biergarten des Postkutscherls mit seinen 100 Sitzplätzen unter den alten Kastanienbäumen wieder geöffnet, ausnahmsweise auch an diesem Donnerstag, weil Feiertag ist. Der neue Wirt pflegt hier die italienische Küche mit Pizza aus dem Steinofen, Pasta und vielen anderen Gerichten. Nach wie vor gibt es aber auch das klassische Postkutscherl-Schnitzel und zur Abrundung hausgemachtes Eis auch zum Mitnehmen. Ausgeschenkt werden Biere der Würzburger Hofbräu und von Augustiner, Weine aus Italien und Franken.
Beliebt ist das Postkutscherl nicht zuletzt bei den Fans der Würzburger Kickers
Beliebt ist das Postkutscherl, außer bei den Steinbachtalern, auch bei den Fans der Würzburger Kickers, was sich ja gegenseitig nicht ausschließt. „Wir bleiben eine Kickers-Kneipe, trotz des Abstiegs“, sagt der Wirt. Alle Spiele der Rothosen werden wie gehabt auf einer Video-Wand übertragen, wie bald auch die Europameisterschaftsspiele der Deutschen Nationalmannschaft.
Das Postkutscherl am Anfang des Waldkugelwegs im Steinbachtal war 1896 vom Ehepaar Troll als "Restauration zum Steinbachsthal" erbaut worden und zählt somit zu den ältesten noch existierenden Gasthöfen Würzburgs. Der Name "Postkutscherl" geht auf den Kirchenmaler Eulogius Böhler zurück, der für die Wirte ein Bild mit einer gelben Postkutsche gemalt hat, das bis heute im Gastraum unübersehbar erhalten geblieben ist.
Die Zahl der Gäste stieg ab 1910, als der Waldkugelweg endlich ausgebaut wurde. Bis Ende der 1970er Jahre setzten die Würzburger noch mit der Personenfähre Sanderau-Steinbachtal über, seitdem führt der Sebastian-Kneipp-Steg über den Main. Dazu macht eine Straßenbahnhaltestelle die Gaststätte gut erreichbar.
2009 wurde die angrenzende Scheune für Gästezimmer ausgebaut
2005 gab es eine Generalrenovierung, 2009 wurde die angrenzende Scheune für Gästezimmer ausgebaut. Nach mehreren Pächterwechseln hatte 1997 hat Biggi Seuffert, die von 1993 bis 2000 Wirtin im „Capri“ war, das Postkutscherl übernommen und hat zusätzlich die alten Gästezimmer zum Hotel ausgebaut, das sie weiterhin betreibt.
Geöffnet ist das Postkutscherl ab 11 Uhr, Donnerstag ist Ruhetag.