Am kommenden Donnerstag um 15 Uhr ist es soweit: Die mittlerweile 30. Auflage des Würzburger „Umsonst & Draussen“ (U & D) beginnt auf den Talavera Mainwiesen – mit rund hundert verschiedenen musikalischen und kulturellen Programmpunkten auf vier Bühnen. „Wir haben uns entschieden, auf Zinnober zum Jubiläum zu verzichten und ein ganz normales U & D zu machen“, sagt Festival-Chef Ralf Duggen. Er hat das bis heute gültige Konzept des U & D – ein Musik- und Kultur-Festival für Alle, ohne Eintritt – zusammen mit dem damaligen Würzburger Stadtjugendpfleger Hartmut Emser im Jahr 1988 entwickelt. „Wir waren und sind vor allem ein Ort der Begegnung, an dem jeder so sein kann, wie er ist. Das funktioniert seit 1988 und geht hoffentlich noch lange so weiter“, so Duggen.
Hartmut Emser stand übrigens beim ersten Festival – damals noch auf einer kleinen Wiese auf der Bastion unterhalb der Festung Marienberg – mit seiner Band „Doktor Sommer“ selbst auf der Bühne. Zur 30. Auflage hat das U & D-Urgestein zum Projekt „Root 88“ einige bekannte Würzburger Musiker um sich versammelt. Im Zirkuszelt des U & D werden sie am Freitagabend ab 21 Uhr ein Dutzend Songs alle aus dem Gründungsjahr 1988 zum Besten geben.
Zum Jubiläum zeigen die U & D-Macher außerdem mehr als 2000 Fotos der letzten 29 Festivals auf einem Monitor in ihrem Kunstzelt und bringen die inzwischen auf 62 Schautafeln angewachsene Ausstellung „Pop-Musik in Würzburg“ nach fünf Jahren aus dem Würzburger Rathaus zurück auf das Festival-Gelände. „Das ist die einzige und kompletteste Ausstellung zu diesem Thema. Wir und unsere Besucher sollten darauf stolzer sein, als wir es bisher sind“, sagt Ralf Duggen.
Bis zu 100 000 Besucher zählt das Festival jedes Jahr.
„Macht einfach weiter so. 70 000 bis 100 000 Besucher jedes Jahr zeigen, dass das Festival seit vielen Jahren einen festen Platz in Würzburg hat“, betonte Ruthard Sämann, regionaler Vertriebsleiter der Sparda Bank, bei der Pressekonferenz. Der Hauptsponsor des U & D hat dem Festival im Jahr 2009 aus einem finanziellen Engpass geholfen und ist mittlerweile im neunten Jahr als Partner dabei.
Dass das Zirkuszelt nach fünf Jahren ein Comeback feiern kann, ist unter anderem den Auszubildenden von Vogel Business Media zu verdanken: Sie produzieren jedes Jahr die Zeitschrift „Der Würzburger“ und haben aus dem Erlös 3000 Euro für das Comeback der vierten Bühne zur Verfügung gestellt. „Wir brauchen das Zirkuszelt, um Dinge zu präsentieren, die wir auf unseren anderen Bühnen nicht machen. Ich hoffe, dass wir es die nächsten Jahr behalten können“, sagte Hartmut Emser. Auf der Zeltbühne findet zum Beispiel das Kinder- und Familienprogramm statt, das als einen Höhepunkt zwei Mitmach-Konzerte von „Rodscha aus Kambodscha und Tom Palme“ am Sonntag um 14 und 16 Uhr bietet – die Videos des Duos werden auf Youtube hunderttausendfach angeklickt.
Bands aus der Region und von weit her.
Die größeren Acts des Festivals stehen wie immer auf der großen „Draussen“- und der etwas kleineren und überdachten „Drinnen“-Bühne. Die Bands kommen aus der Region, aus Deutschland und von weiter her. Auf der U25-Bühne spielen junge Bands aus ganz Unterfranken. Am Sonntagvormittag gibt es wieder ein „Grünes Bühnchen“ für das beliebte Musik-Picknick und die Würzburger Rock-Gemeinschaft und das Kulturzentrum „Immerhin“ bespielen eine weitere kleine Bühne mit härteren Klängen.
Alle Infos gibt es nicht nur im Programmheft, im Internet auf der Webseite umsonst-und-draussen.de oder per App. Neu in diesem Jahr ist ein Chat-Programm bei Facebook, das viele Fragen rund um das Festival automatisch beantwortet. Nutzer können dabei im Facebook Messenger nach „udwue“ suchen und ihre Frage stellen – die Antwort folgt innerhalb weniger Sekunden. Zudem haben die U & D-Macher Playlisten mit den Künstlern des diesjährigen Festivals bei den Musikstreamingdiensten Spotify und Apple Music erstellt und auf dem Youtube-Kanal „udwue“ gibt es Videos der vergangenen Jahre zu sehen.
„Wir haben entschieden, auf Zinnober zum Jubiläum zu verzichten.“
Ralf Duggen, Festival-Chef