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Würzburg: Würzburg in "Minecraft": Zwei Studenten bauen die Stadt im Computerspiel virtuell nach

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Würzburg in "Minecraft": Zwei Studenten bauen die Stadt im Computerspiel virtuell nach

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    Aaron Gentner und Marie Weiand spielen leidenschaftlich gern Minecraft und bauen dort die Stadt Würzburg originalgetreu nach. Auf diesem Screenshot ist der Hauptbahnhof Würzburg zu sehen.
    Aaron Gentner und Marie Weiand spielen leidenschaftlich gern Minecraft und bauen dort die Stadt Würzburg originalgetreu nach. Auf diesem Screenshot ist der Hauptbahnhof Würzburg zu sehen. Foto: Marie Weiand/Screenshot Minecraft

    Knapp drei Wochen saß Aaron Gentner vor seinem Computer und stapelte einen Baublock auf den anderen. Viele tausende Mausklicks später war sie fertig: die Stift Haug in Originalmaßstab. Doch das ist längst nicht alles. Seit knapp einem Jahr bauen der 25-Jährige und Marie Weiand die Stadt Würzburg maßstabsgetreu im Computerspiel Minecraft nach. Dass sie damit jemals fertig werden, ist unrealistisch. Warum aber investieren sie ihre Freizeit trotzdem in ein zum Scheitern verurteiltes Projekt?

    Die Antwort ist ganz einfach: Die beiden sind große Fans des Computerspiels und haben eine echte Leidenschaft dafür entwickelt. Minecraft ist eines der erfolgreichsten Videospiele weltweit. In dem Spiel können sich Spielerinnen und Spieler ihre eigene Welt aus einzelnen quadratischen Bausteinen zusammenbauen. Die Möglichkeiten dabei sind unendlich und es gibt viele verschiedene Welten.

    Die größte Minecraft-Konkurrenz für Würzburg ist die Stadt Saarbrücken

    Eine davon ist der echten Welt nachempfunden und genau darin wird seit vier Jahren nicht nur Würzburg und Deutschland, sondern die ganze Welt nachgebaut. Das Projekt dahinter heißt "Build the Earth" (deutsch: Baut die Erde) und wurde 2020 von dem Youtuber "PippenFTS" in die Welt gerufen. In Deutschland beteiligen sich rund 1204 sogenannte "Builder" (deutsch: Baumeister) an dem Projekt und haben bisher 27.931 Gebäude (Stand: Oktober 2024) nachgebaut – das sind rund 0,04 Prozent von Deutschland.

    Aaron Gentner und Marie Weiand spielen leidenschaftlich gern Minecraft und bauen dort die Stadt Würzburg originalgetreu nach.
    Aaron Gentner und Marie Weiand spielen leidenschaftlich gern Minecraft und bauen dort die Stadt Würzburg originalgetreu nach. Foto: Johannes Kiefer

    "Unsere größte Konkurrenzstadt ist Saarbrücken", sagt Weiand. Dort sei schon sehr viel von der Stadt gebaut. Ganz ernst gemeint sei das mit der Konkurrenz allerdings nicht, betont sie weiter. Immerhin sei das "Build the Earth"-Projekt ein Gemeinschaftsprojekt, das nur erfolgreich sein kann, wenn sich viele Menschen beteiligen. Aber auch Würzburg steht im Vergleich gut da. Hier liegt der Fokus aktuell auf dem Bau der Innenstadt, um die sich Gentner hauptsächlich kümmert, "weil es da viele interessante Ecken gibt." Insgesamt gilt es in dem Bereich 3,5 Quadratkilometer nachzubauen - 24 Prozent davon sind bereits geschafft. Danach will er aber aufhören und das Projekt an andere übergeben.

    Häufig bauen Minecraft Spieler einzelne Gebäude in verschiedenen Städten

    "Eigentlich wollte ich anfangs nur die Schweinfurter Straße nachbauen", durch die Corona-Pandemie hatte er viel Freizeit, blieb dran und baute weiter. Dabei lernte er auch die 22-jährige Weiand kennen – virtuell im Minecraft-Chat. Die beiden schlossen sich zusammen, bauten gemeinsam Straßenzüge oder Gebäude. Für die Studentin der Sozialen Arbeit ist das Spiel aber nicht nur ein Zeitvertreib – durch Minecraft hat sie Freundinnen und Freunde in ganz Deutschland kennengelernt.

    Im Computerspiel Minecraft bauen Aaron Gentner und Marie Weiand mit anderen Spielerinnen und Spielern Würzburg und die ganze Welt in Originalgröße nach.
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    Erst kürzlich war sie in Hannover zu Besuch, um sich mit anderen Minecraft-Baumeistern zu treffen. Neben Würzburg baut sie gern auch einzelne Gebäude in anderen Städten. Das sei bei Minecraft keine Seltenheit. Die Residenz in Würzburg beispielsweise hätten nicht sie und Gentner gebaut, sondern "Leute, die schon wirklich lang dabei sind". Immer wieder gebe es Gebäude, die vom Bauaufwand so kompliziert und herausfordernd seien, dass "wir es lieber den Profis überlassen, als es selbst nur halb gut zu bauen."

    Aaron Gentner baut gemeinsam mit Marie Weiand die Stadt Würzburg im Computerspiel Minecraft nach - in Originalgröße.
    Aaron Gentner baut gemeinsam mit Marie Weiand die Stadt Würzburg im Computerspiel Minecraft nach - in Originalgröße. Foto: Johannes Kiefer

    Einstieg in das PC-Game ist leicht – Neueinsteiger bei Minecraft gern gesehen

    Mitmachen kann bei dem Projekt jede oder jeder, die an Minecraft Spaß haben – auch Neulinge. Denn in das Bauen komme man schnell rein, sagt Weiand. Am leichtesten sei es, mit Häusern aus der Nachbarschaft anzufangen, von denen man genau weiß, wie sie aussehen. Häufig nutzen die beiden aber auch Google-Streetview oder Bilder der Gebäude aus dem Internet. Auch auf den Webseiten bekannter Gebäude stünden häufig wichtige Details zur Bauweise, die den Minecraftlern weiterhelfen.

    So haben die beiden durch das Bauen schon "viele spannende Fakten über die einzelnen Sehenswürdigkeiten" erfahren. Und Gentner nennt noch eine positive Auswirkung: "Ich kenne inzwischen auch viele Straßennamen in der Stadt." Weiand hingegen entdeckt ganz neue Ecken in der Stadt. Bei Gassirunden mit ihrem Hund habe sie schon öfter einen Umweg gemacht oder sei gezielt in Straßen gelaufen, um Bilder von Häusern zu machen, damit sie die dann so echt wie möglich in Minecraft nachbauen kann. 

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