Diese Phase der Geschichte Würzburgs liegt erst wenige Jahrzehnte zurück, und doch reibt man sich die Augen, wenn man Heiner Reitbergers Fotos betrachtet. Die Bilder entstanden, als vieles noch an die Zeit vor dem 16. März 1945 erinnerte, was wenig später für immer verschwand – oder vereinzelt rekonstruiert wurde. Und sie zeigen Szenen wie den alten Mann 1951 in der weitgehend erhaltenen Pleicherschulgasse, die später manche Veränderung erfuhr.
100 quadratische Schwarzweiß-Fotografien sind zu sehen
Vom 27. Januar bis zum 28. März ist im Foyer des Mozartareals in der Hofstraße eine Auswahl von rund 100 quadratischen Schwarzweiß-Fotografien zu sehen, die der passionierte Denkmalschützer, Dichter und Maler zwischen 1949 und 1967 aufgenommen hat. Die Ausstellung "Verlorene Schönheiten" wurde von den beiden Kunsthistorikern Petra Maidt, der Vorsitzenden der Heiner-Reitberger-Stiftung, und Kuno Mieskes zusammengestellt. Die Digitalisierung der rund 2500 von Reitberger hinterlassenen Negative und die Schau ermöglichten die Unterfränkische Kulturstiftung des Bezirks und die Sparkassenstiftung für die Stadt Würzburg.
Heiner Reitberger, geboren 1923 und 1998 gestorben, hat als Mitarbeiter der Main-Post unter dem Pseudonym "Kolonat" mit seinen Artikeln jahrzehntelang für die Erhaltung von Fassaden und ganzen Häusern gekämpft, die nach der verheerenden Bombennacht von 1945 noch standen, die trotzdem aber nur allzu oft beim Wiederaufbau weichen mussten.