"Fair-Play" sieht anders aus! Ein schottischer Fußballfan löste am Donnerstag einen Einsatz der Bundespolizei in Würzburg aus. Das bestätigte Pressesprecher Stephan Hellwig auf Nachfrage dieser Redaktion. Der Fußballanhänger war mit seiner siebenköpfigen Familie im ICE auf dem Weg von Köln nach München unterwegs und fiel durch aggressives Verhalten auf.

Der 62-Jährige wollte in München das Eröffnungsspiel der Fußballeuropameisterschaft verfolgen. Nachdem er sich im Zug aggressiv verhielt, untersagte ihm der Zugbegleiter die Weiterfahrt. Der Schotte musste mit seiner Familie den Zug verlassen. Das gefiel dem Mann offenbar gar nicht. Am Würzburger Hauptbahnhof beleidigte er einen Mitarbeiter der Deutschen Bahn und attackierte ihn körperlich.
Schotte erwartet Ermittlungsverfahren wegen versuchter Körperverletzung.
Die alarmierte Bundespolizei fesselten den Schotten daraufhin und brachten ihn zur Dienststelle der Bundespolizeiinspektion Würzburg. Ein durchgeführter Atemalkoholtest ergab einen Wert von rund 1,4 Promille. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen konnte der Mann die Dienststelle wieder verlassen. "Gegen den Mann wird ein Ermittlungsverfahren wegen versuchter Körperverletzung eingeleitet", erklärt Hellwig.

Auf die Frage, ob die Bundespolizei plane, während der EM verstärkt an den Bahnhöfen zu kontrollieren und Präsenz zu zeigen, antwortet Hellwig: "Wir treffen Vorkehrungen zum Schutz der Reisenden. Es liegen uns derzeit aber keine konkreten Hinweise auf größere Gefahrenlagen vor."
DB spricht kein Alkoholverbot in den Zügen des Fernverkehrs aus
Die Deutsche Bahn sieht aufgrund der EM keinen Anlass, ein Alkoholverbot in ihren Fernverkehrszügen auszusprechen. "Aber wir setzen darauf, dass alle Reisenden verantwortungsvoll damit umgehen", erklärt eine Sprecherin des Unternehmens. Bier und andere alkoholische Getränke wird es also auch weiterhin in den Boardbistros der ICE's geben.