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Würzburg: Würzburg: Was sich rund um den Bahnhof bald noch verändern soll

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Würzburg: Was sich rund um den Bahnhof bald noch verändern soll

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    Der östliche Flügel (Foto) des Bahnhofsgebäudes und sein westliches Gegenstück sollen samt Vorfeld  neu gestaltet werden. Dazu gibt es eine Absichtserklärung zwischen Stadt und der Bahn.
    Der östliche Flügel (Foto) des Bahnhofsgebäudes und sein westliches Gegenstück sollen samt Vorfeld  neu gestaltet werden. Dazu gibt es eine Absichtserklärung zwischen Stadt und der Bahn. Foto: Johannes Kiefer

    Der Hauptbahnhof und sein Umfeld sind ein Thema, das die Würzburger nicht erst seit der Ablehnung der Arcaden im Jahr 2006 beschäftigt. Nach der Neugestaltung des Hauptbäudes und des Bahnhofsvorplatzes steht nun das "Drumherum" an. Was passiert mit den Seitenflügeln, wo wird die Straßenbahn künftig fahren, was wird aus dem Busbahnhof und wo parken dann Autos und Fahrräder? Seit der Vorstellung der Pläne im Jahr 2016 für den Abriss des Quellenbachparkhauses und den Neubau eines Hotels samt Parkhaus zwischen Bahnhof und Grombühlbrücke ist es ruhig geworden.

    "Wir wollen aber auch ein Meinungsbild des Stadtrates dazu einholen, wie es weiter gehen soll."

    Christian Weiß - Rathaussprecher

    Mitte 2020 haben sich Bahn und Stadt auf ein gemeinsames Vorgehen geeinigt und haben dies in einer Absichtserklärung, einem sogenannten "Memorandum of Understanding" zusammengefasst. Was steht da drin?

    Zum einen geht es um den Neubau der beiden Seitenflügel. Dafür zuständig ist die Bahn. Anstelle der bisherigen Gebäude sollen zwei vom Hauptgebäude deutlich abgesetzte Baukörper mit je zwei bis drei Ebenen entstehen, heißt es in dem Papier. Diese sollen unter der Traufhöhe des Hauptgebäudes bleiben. Der Westflügel zum Posthochhaus wird kürzer werden als heute. Denn derzeit geht man davon aus, dass nach der ebenfalls enthaltenen Neuordnung des Busbahnhofes der Abstand zwischen Posthochhaus und Bahnhof so bemessen werden muss, dass dort "eine einspurige Busumfahrung und ausreichend Fuß- und Fahrradverkehr auskömmlich ermöglicht werden können", wie es in der Vereinbarung heißt. 

    Auch wenn die Seitenflügel in ihrer Tiefe wachsen können: Blick- und Wegeachsen zwischen Quellenbachareal und dem Posthochhaus sollen erhalten bleiben. Auch Bahnhofsmission oder das Bahnhofsmanagement bleiben. Hinzu kommen sollen dort Bereiche für Reisebedarf, den Einzelhandel, Büro- und Gewerbeflächen sowie Flächen für die Fahrradinfrastruktur. 

    Künftig mindestens 1200 Fahrradstellplätze

    Skizze einer möglichen Entwicklung des Würzburger Hautpbahnhofs und seines Umfelds. In der Tiefe wachsen könnten die beiden Seitenflügel. Der westliche (links) soll aber wegen einer möglichen Busspur kürzer werden.
    Skizze einer möglichen Entwicklung des Würzburger Hautpbahnhofs und seines Umfelds. In der Tiefe wachsen könnten die beiden Seitenflügel. Der westliche (links) soll aber wegen einer möglichen Busspur kürzer werden. Foto: DB Station&Service AG /Stadt Würzburg

    Für die Drahtesel der ÖPNV-Nutzer sind künftig mindestens 1200 Stellplätze vorgesehen. Diese sollen unter anderem auf Flächen der Stadt sowie im ersten Obergeschoss des neuen Ostflügels unterkommen, das sich auf einer Ebene mit dem Bahnsteig eins befindet, wo weitere Radabstellplätze entstehen sollen. Näheres soll zwischen Bahn und Stadt noch abgestimmt werden. Denn bei gemeinsamer Planung könnte der Bau von Radabstellanlagen und einer Fahrradstation staatlich gefördert werden.

    Der Busbahnhof (ZOB) auf der Westseite ist Thema für das Rathaus: Die Stadt wird grundsätzlich die Ausbaufähigkeit und zeitgemäße Ertüchtigung des ZOB am vorhandenen Standort prüfen, heißt es. Dazu zählen auch, dass bis zu einem Dutzend Taxistellplätze von der Ostseite nach Westen umziehen. Außerdem soll geprüft werden, ob Raum für ein Fahrmeisterbüro und eine öffentliche WC-Anlage ist. 

    Das könnte weniger Platz für die Busse bedeuten. Schon seit einiger Zeit gibt es ja Bestrebungen, Buslinien bereits am Stadtrand zu "brechen", zum Beispiel in der Königsberger Straße oder an der Bürgerbräu, und die Fahrgäste in die Straßenbahn umsteigen zu lassen, damit weniger Busse in die Stadt fahren müssen.

    Busbahnhof: Haltestellen für vier Fern- und 15 Linienbusse 

    Der Westflügel: Auch er und der davor liegende Busbahnhof sollen neu gestaltet werden.
    Der Westflügel: Auch er und der davor liegende Busbahnhof sollen neu gestaltet werden. Foto: Johannes Kiefer

    So sind als Grundlage für diese Planungen laut Vereinbarung künftig Haltestellen für vier Fernbusse und 15 Linienbusse vorgesehen. Derzeit gibt es laut Jürgen Dornberger von der WVV am Busbahnhof 14 sogenannte Halteinseln für Stadt-, Regional- und Fernbusse sowie eine weitere Haltestelle für Regionalbusse in der Bismarckstraße.  Das hört sich zwar nach weniger an. "Allerdings können an diesen Halteinseln oft mehrere Buslinien gleichzeitig Fahrgäste aufnehmen und aussteigen lassen", weiß Dornberger. 

    Laut dem WVV-Sprecher sollen Anfang 2021 die Gespräche zu diesem Thema fortgeführt werden. Über die endgültige Lösung wird wohl ein Wettbewerb zur Gestaltung des gesamten Busbahnhofes mit entscheiden, den die Stadt laut Vereinbarung ausloben soll. Dafür wollen Stadt und Bahn eine gemeinsame Planungsgrundlage erstellen.

    Im Frühjahr werden die Planungen im Stadtrat vorgestellt 

    Skizze einer möglichen Entwicklung des Würzburger Hautpbahnhofs und seines Umfelds, entnommen einer Präsentation zum "Memorandum of Understanding" zwischen der Stadt Würzburg und der Bahn.
    Skizze einer möglichen Entwicklung des Würzburger Hautpbahnhofs und seines Umfelds, entnommen einer Präsentation zum "Memorandum of Understanding" zwischen der Stadt Würzburg und der Bahn. Foto: DB Station&Service AG /Stadt Würzburg

    Bis wann die Vereinbarung umgesetzt werden soll, wurde nicht festgelegt. "Das Verfahren läuft aber bereits", bestätigt Rathaussprecher Christian Weiß auf Anfrage. Derzeit würden die Bedürfnisse der verschiedenen Träger des öffentlichen Nahverkehrs abgefragt. "Damit die Umgestaltung entsprechend geplant werden kann", erläutert Weiß. "Mit den Ergebnissen wollen wir in einen der ersten  Sitzungsläufe der Ausschüsse im neuen Jahr gehen", kündigt er an. Dies solle als Sachstandsbericht dienen.  "Wir wollen aber auch ein Meinungsbild des Stadtrates dazu einholen, wie es weiter gehen soll."

    Dass auch die Straßenbahnführung am Bahnhofsvorplatz neu geregelt werden soll, wird allerdings außer in einem Halbsatz der Präambel in dieser Vereinbarung nirgends mehr erwähnt.

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