Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

Würzburg: Würzburg will ab 2024 einen nach Jehuda Amichai benannten Literaturpreis vergeben

Würzburg

Würzburg will ab 2024 einen nach Jehuda Amichai benannten Literaturpreis vergeben

    • |
    • |

    Einer der bedeutendsten Söhne Würzburgs hätte im kommenden Jahr seinen hundersten Geburtstag gefeiert: Aus diesem Anlass hat das Kulturreferat dem Stadtrat vorgeschlagen, 2024 zum ersten Mal einen nach dem Dichter Jehuda Amichai benannten Literaturpreis zu verleihen.

    Amichai wurde am 3. Mai 1924 als Sohn des Kaufmanns Friedrich Pfeuffer in Würzburg geboren und wanderte mit seiner Familie 1935 nach Palästina aus. Er gilt als einer der bedeutendsten modernen Lyriker Israels. Seine Werke wurden in 40 Sprachen übersetzt, er erhielt zahlreiche internationale Auszeichnungen. Nach seinem Tod im Jahr 2000 wurde in Würzburg eine Straße nach ihm benannt.

    Im kommenden Jahr sollen Jehuda Amichai und sein Werk in seiner Geburtsstadt anlässlich des hundersten Geburtstags mit verschiedenen Veranstaltungen gewürdigt werden. In Anlehnung an den wichtigsten Lyrik-Preis Israels, der nach Amichai benannt ist, will die Stadt Würzburg dann auch zum ersten Mal einen nach ihm benannten Literaturpreis vergeben. Kulturausschuss und Stadtrat haben den Fachbereich Kultur einstimmig damit beauftragt, bis zu den Haushaltsberatungen im November ein detailliertes Konzept zu erstellen und die Kosten zu ermitteln.

    Viele Befürworter

    Das Preisgeld sollte nach Auffassung des Kulturreferats wegen der Bedeutung des Jehuda-Amichai-Literaturpreises mindestens 10.000 Euro betragen, der Vorstand des Zentralrats der Juden in Deutschland hat seine finanzielle Unterstützung bereits zugesagt. Zum Vergleich: Der von der Stadt zusammen mit der Stiftung Peter C. Ruppert alle drei Jahre verliehene "Preis for konkrete Kunst in Europa" ist mit 15.000 Euro dotiert.

    Der Amichai-Literaturpreis soll nach aktuellem Stand von einer hochkarätig besetzten drei- bis fünfköpfigen Jury an jüdische und nichtjüdische Autorinnen und Autoren aus dem gesamten deutschsprachigen Raum vergeben werden, "die jüdische Kultur und jüdisches Leben thematisieren und vermitteln", erläuterte Kulturreferent Achim Könneke bei der Vorstellung des Projekts im Stadtrat: "Entweder für ihr Lebenswerk oder für aktuelle Werke, das ist unsere Grundidee."

    Ziel ist es, den Preis im Herbst oder Winter 2024 zum ersten Mal und dann "im Idealfall alle zwei Jahre" zu verleihen, so der Kulturreferent weiter. Jehuda Amichais Witwe hat bereits zugestimmt. Laut Könneke wird das Vorhaben außerdem von der Israelischen Botschaft in Deutschland, dem Generalkonsulat Israels in München, Kultur-Staatsministerin Claudia Roth, dem bayerischen Antisemitismus-Beauftragten Ludwig Spänle und der Autorenvereinigung PEN ausdrücklich begrüßt.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden