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Würzburg: Würzburger Grüne wählen Martin Heilig zum OB-Kandidaten: Kann er "über das grüne Milieu hinauskommen"?

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Würzburger Grüne wählen Martin Heilig zum OB-Kandidaten: Kann er "über das grüne Milieu hinauskommen"?

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    Seine Partei rückte zuletzt etwas in den Hintergrund. Jetzt wählten die Grünen Martin Heilig zu ihrem Kandidaten für die Oberbürgermeister-Wahl in Würzburg.
    Seine Partei rückte zuletzt etwas in den Hintergrund. Jetzt wählten die Grünen Martin Heilig zu ihrem Kandidaten für die Oberbürgermeister-Wahl in Würzburg. Foto:  Silvia Gralla

    Martin Heilig – "Wer sonst?" Das hat sich am Donnerstagabend nicht nur Christian Stück, Kirchheims grüner Bürgermeister, bei einem Grußwort gefragt. Auch die stimmberechtigten Grünen-Mitglieder hatten bei ihrer Aufstellungsversammlung in der Theaterhalle am Dom nur seinen Namen auf dem Wahlzettel: Sie wählten Martin Heilig offiziell zu ihrem Kandidaten für die Würzburger Oberbürgermeisterwahl.

    Obwohl es keinen Gegenkandidaten gab, stimmten vier von 43 Wahlberechtigten gegen Heilig. Bei weiteren vier Enthaltungen bedeutet das eine Zustimmungsrate von 81 Prozent. Wie geschlossen sind also die Reihen der Grünen?

    Martin Heilig als "überparteilicher" Kandidat der Grünen in Würzburg?

    "Meine Partei steht hinter mir", war sich der 49-Jährige bei seiner Bewerbungsrede sicher. Dabei rückte seine Partei zuletzt etwas in den Hintergrund. "Ich trete als Martin Heilig an – als ein überparteilicher Kandidat mit klaren Überzeugungen und Werten", hieß es etwa in der Ankündigung seiner Kandidatur.

    Wohl auch deswegen fragten ihn Parteimitglieder bei seiner offiziellen Ernennung, was diese Überparteilichkeit konkret bedeute. Schließlich wird Heilig, Stand jetzt, von keiner anderen Partei offiziell unterstützt. Heilig antwortete, dass er damit weniger politische Parteien gemeint habe. Stattdessen ginge es ihm um "gesellschaftliche Überparteilichkeit."

    Um über 50 Prozent der Stimmen zu bekommen, "müssen wir über das grüne Milieu hinauskommen." Wie genau und mit welchen Themen das gelingen soll, darauf ging er an diesem Abend nicht weiter ein.

    Die Fußstapfen von Christian Schuchardt: ausgleichend, ordnend, kompromissfähig

    Als Vorbild in Sachen Überparteilichkeit dient ihm der aktuelle Oberbürgermeister, Christian Schuchardt. Zuletzt schon lobte er dessen "ausgleichende, ordnende und kompromissfähige" Politik. Auch jetzt wieder betonte Heilig, in dessen Fußstapfen treten zu wollen: "Er hat sich immer zu einer weltoffenen Stadt bekannt. Darauf müssen wir weiter vertrauen können."

    Auch inhaltlich wolle die Projekte der letzten Jahre fortsetzen – und ihnen neuen Schwung verleihen. Als schon erfolgreiche "grüne" Themen sprach der bisherige Klimabürgermeister Würzburgs dabei beispielhaft das integrierte Klimaschutzprogramm, die Wärmeplanung oder den ÖPNV an.

    Lehren aus Talavera-Entscheidung gezogen? Heilig will Würzburger früher einbeziehen

    Ein gescheitertes – von ihm maßgeblich vorangetriebenes – Projekt ist die Bewirtschaftung der Talavera. Ein Bürgerentscheid sorgte 2022 dafür, dass die Parkplätze gegen seinen Willen kostenlos bleiben. Daraus will Heilig Lehren gezogen haben: "Wir müssen die Bevölkerung frühzeitig in Transformationsprozesse einbeziehen." 

    Der erste offizielle OB-Kandidat in Würzburg erwartet "harte Angriffe im Wahlkampf"

    Als erste Partei haben die Grünen mit Martin Heilig ihren Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl offiziell benannt. Der CSU-Kreisvorstand hat Schulbürgermeisterin Judith Roth-Jörg (CSU) als Kandidatin vorgeschlagen. Die formale Ernennung steht noch aus. Weitere Parteien überlegen ebenfalls eigene Kandidatinnen oder Kandidaten aufzustellen. 

    Noch steht nicht fest, wann die OB-Wahl stattfindet. Eine Zusammenlegung mit der Bundestagswahl, voraussichtlich am 23. Februar, scheint inzwischen unwahrscheinlich. Schuchardt hat seinen Rücktritt für den 1. Juli 2025 angekündigt. Zum Abschluss des Abends warf Heilig noch einen Blick auf die Zeit bis zum Wahltag: "Es wird harte Angriffe im Wahlkampf geben." Er sagte aber auch: "Wir haben Lust zu gestalten."

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