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Würzburg: Würzburger OB stützt Seenotretter, Hoffmann bleibt bei Kritik

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Würzburger OB stützt Seenotretter, Hoffmann bleibt bei Kritik

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    Carola Rackete, deutsche Kapitänin des Flüchtlingsrettungsschiffs "Sea-Watch 3", löste mit ihrer Aktion eine neue Diskussion um die Rettung von Migranten auf dem Mittelmeer aus.
    Carola Rackete, deutsche Kapitänin des Flüchtlingsrettungsschiffs "Sea-Watch 3", löste mit ihrer Aktion eine neue Diskussion um die Rettung von Migranten auf dem Mittelmeer aus. Foto: Till M. Egen, dpa

    In der Diskussion um die Seenotrettung von Flüchtlingen im Mittelmeer vertreten unterfränkische Unionspolitiker unterschiedliche Positionen. Während Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt von der CDU einen emotionalen Appell pro Seenotrettung formuliert, bleibt der CSU-Bundestagsabgeordnete Alexander Hoffmann aus Retzbach (Lkr. Main-Spessart) bei seiner Kritik an der "Sea-Watch 3"-Kapitänin Carola Rackete.

    Schuchardt hatte am Donnerstagabend in der Stadtratssitzung über den Appell an Italiens Innenminister Matteo Salvini informiert: In dem Brief fordern OB, Stadtrat und Würzburger Bürgerschaft den Politiker auf, die Kriminalisierung von Menschen in Seenot sofort zu beenden. Zudem bekräftigt Schuchardt sein Angebot vom vergangenen Jahr, wonach die Stadt Würzburg bereit ist, Geflüchtete aufzunehmen. Der Brief liegt noch bis 12. Juli im Rathaus aus und kann dort von den Bürgern unterschrieben werden. Bereits am Freitag hätten ihn Dutzende Würzburger unterzeichnet, hieß es.

    Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt
    Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt Foto: Archivfoto: Thomas Obermeier

    Der italienische Innenminister, der der rechtspopulistischen Partei Lega Nord angehört, war erst jüngst wegen seiner Äußerungen in die Schlagzeilen geraten, die er gegenCarola Rackete, Kapitänin eines Flüchtlingsrettungsschiffs, gerichtet hatte. Rackete hatte mit 40 Migranten trotz des Verbots der italienischen Behörden den Hafen von Lampedusa angesteuert.

    Unterdessen bekräftigt CSU-Mann Hoffmann seine Kritik an Rackete. Der Bundestagsabgeordnete hatte am Montag erklärt, dass die Kapitänin nach Europa fuhr, anstatt einen Hafen in Libyen anzulaufen, sei "ein fatales Signal in die Krisenregionen überall in Afrika" gewesen.

    Nun reagierte er auf ein Interview dieser Redaktion mit der Kieler Expertin für Seerecht, Professorin Nele Matz-Lück. Die Professorin hatte unter anderem erklärt, es sei "zynisch, von privaten Rettungsschiffen zu verlangen, Gerettete nach Libyen zu bringen". Allerdings habe Matz-Lück auch erklärt, "dass die Normen des internationalen Seerechts auf die Massenmigration im Mittelmeer schlicht nicht ausgelegt sind", schreibt Hoffmann an die Redaktion. Für ihn sei Rackete "ohne Erlaubnis" in italienische Hoheitsgewässer und einen italienischen Hafen "eingedrungen". Es sei daher "absolut nachvollziehbar, dass sie in Italien unter Arrest gestellt wurde".

    Der unterfränkische Bundestagsabgeordnete Alexander Hoffmann
    Der unterfränkische Bundestagsabgeordnete Alexander Hoffmann Foto: Archivfoto: Meike Schmid

    Für ihn zeige "die Vorgehensweise der Kapitänin eindeutig", dass es darum gehe, "Menschen nach Europa zu bringen unter dem Deckmantel der Seenotrettung". Der CSU-Politiker betont allerdings auch: "Natürlich müssen Menschen in Seenot gerettet werden." Denjenigen, "die Frau Racketes Verhalten kritisch sehen", aber zu unterstellen, sie würden billigend in Kauf nehmen, dass Menschen im Mittelmeer ertrinken, hält er für "nicht gerechtfertigt".

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