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Würzburg: Würzburger Quellenbach-Parkhaus: Warum der Abriss teuer wird

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Würzburger Quellenbach-Parkhaus: Warum der Abriss teuer wird

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    Das Quellenbachparkhaus neben dem Hauptbahnhof. Das Parkhaus wird Stück für Stück abgerissen und ist seit mehreren Monaten bereits zum großen Teil gesperrt.
    Das Quellenbachparkhaus neben dem Hauptbahnhof. Das Parkhaus wird Stück für Stück abgerissen und ist seit mehreren Monaten bereits zum großen Teil gesperrt. Foto: Johannes Kiefer

    Seit Juli 2021 stehen knapp 340 Stellplätze im Quellenbach-Parkhaus am Hauptbahnhof nicht mehr zur Verfügung – damals musste das Anfang der 1970er Jahre errichtete Parkhaus über der Pleichach aus Sicherheitsgründen geschlossen werden. Der Abbruch soll im kommenden Jahr beginnen und wird die Stadt mindestens 1,6 Millionen Euro kosten.

    Investor Bader Wohnbau GmbH plant zwischen dem Hauptbahnhof und dem Studentenwohnheim an der Grombühlbrücke bekanntlich ein Hotel und ein neues Parkhaus, das gut 600 Stellplätze mehr haben wird als das Quellenbach-Parkhaus. Ursprünglich war geplant, das alte Parkhaus erst nach Inbetriebnahme des neuen abzureißen. Nach der Sperrung wegen statischer Mängel wurde der Abbruch vorgezogen.

    Pleichach muss vor Verunreinigung geschützt werden

    Was die Maßnahme kompliziert und teuer macht, erläuterte Architekt Nils Kummer vom städtischen Fachbereich Hochbau dem Stadtrat. Zum einen ist zwischen der Baustelle des neuen Parkhauses und dem Ringpark nur wenig Platz für schweres Gerät und die Baustellenlogistik, zum anderen müssen die Pleichach und ihr Fischbestand vor Verunreinigungen geschützt werden.

    Kummer erwartet strenge Auflagen vom Aschaffenburger Wasserwirtschaftsamt. Das Quellenbach-Parkhaus liegt außerdem im Fassungsbereich der Bahnhofsquellen. Deren Wasserqualität wird seit dem Umbau des Hauptbahnhofs vor einigen Jahren von einer Trinkwasseraufbereitungsanlage der WVV sichergestellt.

    Um die Pleichach zu schützen, ist unter dem Quellenbach-Parkhaus ein sogenannter Abbruchtisch erforderlich, "damit man alles auffangen kann, was von oben kommt", sagte Kummer. Die Fertigbauteile aus Beton müssen zerschnitten werden, die Maschinen werden dabei mit Wasser gekühlt: "Weder das Schneidwasser noch Abbruchteile dürfen in die Pleichach gelangen."

    Geld wurde vom Stadtrat einstimmig zur Verfügung gestellt

    Dazu kommt die Schadstoffbelastung eines Gebäudes, in das fast 50 Jahre lang täglich mehrere hundert Pkw ein- und ausgefahren sind. Die nötigen Gutachten liegen teilweise vor, müssen aber noch vertieft werden. Je nach Ergebnis könnte die fachgerechte Entsorgung für eine Kostensteigerung sorgen. Derzeit geht die Verwaltung von gut 1,6 Millionen Euro Abbruch- und Entsorgungskosten aus.

    Das Geld wurde vom Stadtrat einstimmig zur Verfügung gestellt, war vorher schon an anderer Stelle im Haushalt eingestellt: Ursprünglich sollte der Investor das Quellenbach-Parkhaus selbst abreißen und hätte dafür einen Zuschuss der Stadt bekommen. "Aus vergabe- und konzessionsrechtlichen Gründen haben wir uns entschlossen, den Abbruch selbst durchzuführen", so Kämmerer Robert Scheller.

    Fertigstellung bis Ende 2023

    Das neue Parkhaus am Bahnhof soll nach seinen Worten bis Ende 2023 eröffnet sein. Seine Fertigstellung ist die Voraussetzung dafür, im nördlichen Teil der Innenstadt Oberflächen-Stellplätze zu entfernen und die frei werdenden Flächen zu begrünen, wie es in dem vom Stadtrat im Januar beschlossenen Konzept "Besser leben im Bischofshut" vorgesehen ist.

    Die Stadt will im neuen Parkhaus mindestens 400 Stellplätze als Ersatz für das Quellenbach-Parkhaus erwerben, der entsprechende Vertrag mit dem Investor wird nach Schellers Worten gerade vorbereitet. Der Abbruch des Quellenbach-Parkhauses soll im kommenden Jahr durchgeführt werden – nach aktuellem Stand entweder im Frühjahr oder im Herbst. In den Sommermonaten habe die Pleichach den höchsten Wasserstand, daher werde in dieser Zeit vom Abbruch abgeraten, erläuterte Nils Kummer.

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