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Würzburg: Würzburger SPD-Direktkandidat Alexander Kolbow: Viele Menschen haben von Söder die Nase voll

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Würzburger SPD-Direktkandidat Alexander Kolbow: Viele Menschen haben von Söder die Nase voll

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    Seit 15 Jahren ist Alexander Kolbow (SPD) als Stadtrat in der Würzburger Kommunalpolitik aktiv, nun will er den Sprung in den Bayerischen Landtag schaffen.
    Seit 15 Jahren ist Alexander Kolbow (SPD) als Stadtrat in der Würzburger Kommunalpolitik aktiv, nun will er den Sprung in den Bayerischen Landtag schaffen. Foto: Silvia Gralla

    Erstmal hineinkommen! Alexander Kolbow drückt auf den Klingelknopf am Mehrfamilien-Wohnhaus im Würzburger Frauenland. Keine Reaktion. Beim nächsten Namensschild klappt es. "Meine Name ist Alexander Kolbow, ich bin ihr SPD-Landtagskandidat..." Die Frau in der geöffneten Wohnungstür blickt freundlich, hat aber wenig Zeit: "Ich bin gerade beim Kochen." Kolbow drückt ihr trotzdem den kleinen Wahlprospekt mit dem roten Kugelschreiber in die Hand.

    "Gut ein Drittel der Leute macht auf", sagt er, eine Quote, die sich an dem Nachmittag im Frauenland in etwa bestätigt. Der 44-Jährige bestreitet nicht seinen ersten Haustür-Wahlkampf, das merkt man schnell. Seit 15 Jahren ist Alexander Kolbow als Stadtrat in der Würzburger Kommunalpolitik aktiv, nun will er den Sprung in den Bayerischen Landtag schaffen. Und er weiß: Kaum etwas ist besser als der direkte Kontakt zu den Leuten. Ein Spaziergang ist der Wahlkampf aber auch für den routinierten Kommunalpolitiker Kolbow nicht – wie für die bayerische Sozialdemokratie überhaupt, die liegt in Umfragen derzeit bei etwa zehn Prozent. 

    Warum Alexander Kolbow einen Wechsel in Bayern für nötig hält

    Wenn es um seine SPD geht, kommt Kolbow, der im Gespräch seinem Gegenüber stets fest in die Augen sieht, schnell in Fahrt. "Ich bin der tiefen Überzeugung, dass die SPD die richtige Politik vertritt – und, dass diese Politik auch in Bayern richtig ist", sagt er. Er zieht eine handschriftliche Liste hervor  "mit allen Dingen, die die SPD auf Bundesebene gemacht hat" und zählt auf: "Mindestlohn erhöht, Wohngeld erhöht, Hinzuverdienstgrenzen für Rentner reformiert, mehr Bafög...".  Aber warum hat es die SPD in Bayern dann so schwer?

    "Ein politischer Wechsel ist schwierig, wenn die wirtschaftlichen Standortfaktoren günstig sind. Da stellt sich den Menschen schon die Frage: Warum braucht man da eine Veränderung?", sagt er nachdenklich, und dennoch: "Mein Eindruck ist aber schon, dass viele Menschen von Markus Söder und der Staatsregierung die Nase voll haben. Es lohnt sich dafür zu kämpfen, eine andere Politik in Bayern zu machen." Denn seiner Meinung nach läuft im Freistaat einiges schief: "Beispielsweise die Energiewende: Andere Bundesländer sind da wesentlich weiter – beim Ausbau von Windkraft, von Stromnetzen. Markus Söder wollte nach Fukushima raus aus Kernenergie, jetzt will er das AKW Isar 2 weiterlaufen lassen. Ich möchte eine Politik, die ehrlich ist und nicht mal hü und mal hott läuft."

    Wie der Weg in die Politik begann

    Sein eigener Weg in die Politik begann vor 25 Jahren, zu einer Zeit, als die Bayern-SPD mit gut 28 Prozent noch Ergebnisse erzielte, von denen sie heute nur träumen kann. Doch weder war das der Grund für Kolbows Weg in die Partei noch ein Einfluss seines Vaters Walter Kolbow, damals SPD-Bundestagsabgeordneter und später Verteidigungs-Staatssekretär der rot-grünen Bundesregierung. "Meine politische Sozialisation kommt aus der Jugendarbeit", sagt Alexander Kolbow. "Acht Jahre war ich im Stadtjugendring aktiv, und dort ging es immer auch um Beteiligung junger Menschen in der Politik." Ein Thema, das ihm nach wie vor wichtig ist, auch deshalb ist er ohne Wenn und Aber für eine Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre.

    Dass er schließlich mit 19 der SPD beitrat, lag dann vor allem an der Partei selbst: "Die SPD war immer auf der fortschrittlichen Seite, aber versucht zugleich, die Menschen mitzunehmen", für ihn bis heute ein entscheidender Punkt. Kolbow ist niemand, der mit dem Kopf durch die Wand will. "Ich bin kein Ideologe, ich bin ein Pragmatiker, der schaut, welche Entscheidungen sinnvollerweise getroffen werden müssen", beschreibt er sich.

    Sein Ziel: Viel für die Region Würzburg herausholen

    Pragmatisch sieht er auch die angestrebte Arbeit im Landtag. Vor allem gehe es darum, möglichst viel für die Region Würzburg herauszuholen, seien es nun Fördermittel für Kitas und Hochschulen oder die Freigabe von Landesflächen für bezahlbares Wohnen. Einen Wunsch hat er für den Fall des Einzugs ins Parlament aber doch: "Ich würde mich sehr freuen, wenn ich jugendpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion werden könnte. Die Jugend ist die Stimme der Zukunft."

    Er weiß, dass er in Würzburg nicht als Favorit ins Rennen geht, dass er dennoch Chancen hat, davon ist Alexander Kolbow überzeugt – und wird bis zum 8. Oktober noch an vielen Haustüren auf den Klingelknopf drücken.

    Haustürgespräch: SPD-Direktkandidat Alexander Kolbow unterwegs im Frauenland in Würzburg. 
    Haustürgespräch: SPD-Direktkandidat Alexander Kolbow unterwegs im Frauenland in Würzburg.  Foto: Silvia Gralla

    Veranstaltungstipp: Wahlarena der Main-Post mit Direktkandidaten von im Landtag vertretenen Parteien (Stimmkreis Würzburg-Stadt) am Donnerstag, 14. September, 19 Uhr, Theaterhalle am Dom Würzburg. Eintritt frei.

    Alexander Kolbow im SteckbriefWann und wo sind Sie geboren? 4. Juli 1979 in Würzburg.Wie ist die familiäre Situation? Glücklich verheiratet mit meiner Frau Miriam, 2 Kinder (3 Jahre und 7 Monate).Welche Ausbildung, welchen Beruf haben Sie? Diplom-Sozialpädagoge (FH), seit 2013  Geschäftsführender Diözesansekretär/Bildungsreferent für die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) in der Diözese Würzburg.Wie verlief Ihre politische Karriere? 2000 bis 2008 ehrenamtlich als Vorstandsmitglied im Stadtjugendring Würzburg aktiv. Seit 2008 Stadtrat in Würzburg, seit 2012 Fraktionsvorsitzender.Was sind weitere Ehrenämter und Hobbys? Stellvertretender Vorsitzender des Caritasverbands Würzburg. Außerhalb des Wahlkampfs tanze ich regelmäßig mit meiner Frau.Was ist Ihr Lieblingsplatz im Stimmkreis? Das Landesgartenschau­gelände am Hubland, ein wunderschöner Ort für Familien.Haben Sie ein politisches Vorbild? Renate Schmidt. Sie war als Frauen- und Familienpolitikerin ihrer Zeit weit voraus. Ihr modernes Frauen- und Familienbild prägt noch heute unsere Gesellschaft.Quelle: tsc

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