Schon im Hauptausschuss des Stadtrates gab es mehrheitlich Kritik zur geplanten Erhöhung der ÖPNV-Tarife in Würzburg. Wenn es nach dem Verkehrsunternehmens-Verbund Mainfranken (VVM) und dem Aufsichtsrat der Würzburger Straßenbahngesellschaft (WSB) und der Würzburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (WVV) geht, sollten die Tarife zum 1. August um durchschnittlich 3,36 Prozent steigen.
Stadtkämmerer plädierte für Erhöhung
Stadtkämmerer Robert Scheller erklärte am Donnerstag in der Stadtratssitzung erneut, dass es nicht darum gehe, das Defizit im ÖPNV zu verringern, sondern dafür zu sorgen, dieses nicht ansteigen zu lassen. Zudem verwies er darauf, dass es in den vergangenen Monaten zahlreiche Angebote gegeben habe, um den ÖPNV attraktiver zu machen. Dazu gehörten laut Scheller beispielsweise die kostenlosen Straba-Tage, eine Seniorenkarte oder ein "3 für 2"-Angebot für Tageskarten.
Und solche Verbesserungen seien ohne Erhöhung der Tarife nicht zu stemmen. Er appellierte am Donnerstag an die Stadträte, deswegen für die Erhöhung um durchschnittlich 3,36 Prozent zu stimmen.
Nicht nur Kritik am ÖPNV
Doch die Stadträte blieben mehrheitlich bei ihrer ablehnenden Haltung, die sie bereits kürzlich im Ältestenrat deutlich gemacht hatten. Vor allem von Seiten der Parteien "Die Linke" und "Die Grünen" war zu hören, dass die Erhöhung das falsche Signal sei und das Angebot für Bürger noch zu unattraktiv, als dass sie bereit wären, auch mehr dafür zu bezahlen. Jedoch gab es nicht nur Kritik. Christine Bötsch (CSU) merkte beispielsweise an, dass sie durchaus Verbesserungen bei der WSB erkennen könne.
Nach einer hitzigen Diskussion stimmten die Stadträte mehrheitlich gegen die Erhöhung um durchschnittlich 3,36 Prozent. Nun können die Fahrpreise nur um maximal 2,9 Prozent erhöht werden. Das ist laut einer Regelung ohne die Zustimmung der Stadträte möglich.