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Würzburg: Beinahe-Katastrophe: Gebäudeteile krachten in den Innenhof eines Studentenheims

Würzburg

Beinahe-Katastrophe: Gebäudeteile krachten in den Innenhof eines Studentenheims

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    Im Innenhof der Wohnanlage "522 Apartunities" haben sich zwei Stahlgitter gelöst und sind nach unten in den Innenhof gekracht.
    Im Innenhof der Wohnanlage "522 Apartunities" haben sich zwei Stahlgitter gelöst und sind nach unten in den Innenhof gekracht. Foto: Thomas Obermeier

    "Modern, minimalistisch, effizient": So wird die 2017 eröffnete studentische Wohnanlage "522 Apartunities" in der Haugerglacisstraße, nahe dem Würzburger Hauptbahnhof, auf deren Internetseite beschrieben. Am Mittwochabend kam es dort jedoch beinahe zu einer Katastrophe, als sich zwei Stahlplattformen aus der Verankerung lösten und in den Innenhof krachten. Verletzt wurde dabei zum Glück keiner der 522 Bewohner.

    Was in dem Studentenwohnheim passiert ist

    Kurz nach 22 Uhr habe es in der Wohnanlage plötzlich "sehr laut gekracht", erzählt ein Student. "Es war ziemlich laut, obwohl ich Kopfhörer auf hatte", beschreibt eine weitere Bewohnerin den Vorfall. Die Studierenden hätten daraufhin aus ihren Fenstern geschaut und sofort die Polizei alarmiert. 

    Zwei etwa vier Meter lange Stahlgitter hatten sich aus der Höhe des vierten und zweiten Stockwerks gelöst und waren in die Tiefe gekracht. Putz, Glassplitter und lose Gitterteile lagen am Donnerstagnachmittag noch immer im Innenhof des Gebäudekomplexes verstreut. Auch eine Glasscheibe im ersten Stock wurde durch den Vorfall beschädigt. 

    Der geteerte Innenhof ist ein beliebter Treffpunkt. Genau dort, wo die beiden Gitter aus bis zu vier Metern Höhe herabgekracht sind, treffen sich gerne die Bewohner des Studentenwohnheims zum Rauchen. Der Zinkeimer, der als Aschenbecher dient, steht noch im Eck. "Ich habe gestern Nachmittag hier noch gestanden und eine Zigarette geraucht. Ich kann mir gar nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn ich abends noch einmal hingegangen wäre", sagt ein Student betroffen.

    Am Studentenwohnheim 522 Appartunities sind zwei Stahlelemente herausgebrochen und nach unten gestürzt.
    Am Studentenwohnheim 522 Appartunities sind zwei Stahlelemente herausgebrochen und nach unten gestürzt. Foto: Thomas Obermeier

    Kurz nach dem Vorfall waren Einsatzkräfte der Polizei und Feuerwehr sowie ein Statiker und Gerold Bader von der Bader Verwaltungsgesellschaft vor Ort. Mit den Bewohnern am Abend gesprochen habe jedoch keiner, kritisiert ein Student gegenüber dieser Redaktion.

    "Wir wussten ja gar nicht, ob das Gebäude evakuiert wird oder nicht."

    Eine Bewohnerin des Studentenwohnheims

    Am Abend war für die Studierenden noch vieles ungewiss: "Wir hatten ein ungutes Gefühl. Wir wussten ja gar nicht, ob das Gebäude evakuiert wird oder nicht. Wir hatten am Abend auch keinen wirklichen Ansprechpartner", sagt eine Bewohnerin. Erst am Donnerstagmittag informierte die Hausverwaltung die Studierenden in einer E-Mail über die Sicherheitsmaßnahmen. Die Bewohnerin ist erleichtert: "Die Hausverwaltung hat uns gut zugesprochen. Wir werden auf dem Laufenden gehalten und zeitnah erfahren, woran es gelegen hat." 

    Auch die restlichen Innenhöfe sind gesperrt

    Am Tag danach sind auch die restlichen Innenhöfe gesperrt, denn in diesen sind ebenfalls solche Stahlgitter angebracht. "Die Statiker und der Prüfstatiker haben schon die ersten Sicherungsmaßnahmen eingeleitet. Wir haben zur Sicherheit alles weiträumig abgesperrt. Zudem haben wir schon verifizieren können, dass der Schaden an den außenstehenden Balkonen entstanden ist und nicht am Gebäude. Die Stahlgitter dienen nur der Optik", so Gerold Bader von der Verwaltungsgesellschaft.

    Das Studentenwohnheim "522 Apartunities" in der Haugerglacisstraße wurde 2017 eröffnet.
    Das Studentenwohnheim "522 Apartunities" in der Haugerglacisstraße wurde 2017 eröffnet. Foto: Patty Varasano

    Noch hängen gleiche Stahlgitter zwischen den Gebäudeteilen der restlichen Häuser. Aber nicht mehr lange, wie Bader erklärt: "Als Vorsichtsmaßnahme werden wir auch alle anderen Gitter in den Innenhöfen abmontieren. Die Sicherheit der Bewohner steht für uns an erster Stelle."

    Warum die Gitter sich aus der Verankerung gelöst haben, ist noch unklar. "Im ersten Schritt geht es um die Sicherung des Gebäudes, dann steht die Ursachenforschung an. Wir werden uns um alles kümmern, es ordentlich und sicher machen", so Bader. 

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