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Würzburg: Würzburger Unverpacktladen schließt im November: Unzureichender Brandschutz war ein Rückschlag zu viel

Würzburg

Würzburger Unverpacktladen schließt im November: Unzureichender Brandschutz war ein Rückschlag zu viel

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    Nach vielem hin und her steht der Würzburger Unverpacktladen nun endgültig vor dem Aus.  
    Nach vielem hin und her steht der Würzburger Unverpacktladen nun endgültig vor dem Aus.   Foto: Patty Varasano (Archivbild)

    Das war's für den Würzburger Unverpacktladen: Ende November schließt das Geschäft, das in seinem verhältnismäßig kurzem Bestehen bereits mehrere Herausforderungen überwinden musste, seine Pforten. "Uns wurde der Mietvertrag wegen unzureichendem Brandschutz gekündigt", sagt Lars Wallstabe, Aufsichtsratsvorsitzender der Unverpackt-Genossenschaft, am Donnerstag im Gespräch mit der Redaktion. Auch die weiterhin schwierige finanzielle Situation habe dazu beigetragen.

    Gegründet im Jahr 2017, befand sich das Geschäft für verpackungsfreie, nachhaltige und regionale Lebensmittel in der Würzburger Sanderstraße seit der Corona-Pandemie im Dauerkrisenmodus: Erst warf Gründerin Susanne Waldmann im Jahr 2022 wegen Überforderung das Handtuch, dann musste der Unverpacktladen mit einem neuen Geschäftsführer durch ein aufwändiges Insolvenzverfahren.

    Brand in Würzburger Sanderstraße hatte Folgen für Unverpacktladen

    "Nach der Insolvenz lief es kurzzeitig gut und stabil", sagt Wallstabe. Der Laden habe Prozesse optimiert und seine Präsenz auf Veranstaltungen und im Internet ausgebaut. Dennoch seien die Umsätze weiterhin stetig zurückgegangen. Im Februar habe es in der Sanderstraße dann gebrannt. Bei einer anschließenden Brandschutzkontrolle der Stadt habe sich herausgestellt, dass der Laden nicht über ausreichende Fluchtwege verfüge. Daraufhin habe der Vermieter den Vertrag gekündigt.

    Das Ende stehe jetzt fest, sagt Wallstabe. Daran würde auch ein günstiges Angebot für alternative Ladenfläche nichts ändern. Im Juli hätten die Genossenschaftsmitglieder auf der Generalversammlung die Auflösung der Unverpackt-Genossenschaft beschlossen. "Die Leute waren verständnisvoll", sagt Wallstabe. "Wer sich in letzter Zeit eingebracht hat, hat mitbekommen, dass Kundschaft und Umsätze ausgeblieben sind."

    Krise in der Unverpackt-Branche nicht nur in Würzburg ein Phänomen

    Tatsächlich steckt das Unverpackt-Konzept nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa aktuell deutschlandweit in der Krise: Rund 270 geöffnete Geschäfte waren demnach im vergangenen Jahr beim Verband der Unverpackt-Läden in Deutschland registriert. Anfang 2022 waren es noch fast 340. Die Unverpackt-Branche stehe angesichts steigender Lebensmittelpreise und Kaufzurückhaltung genauso wie viele andere Fachgeschäfte vor Herausforderungen, heißt es vom Verband.

    Das Ende des Unverpackt-Gedankens in Würzburg bedeute die Schließung nicht zwingend, sagt Lars Wallstabe. "Es haben sich einige Leute gefunden, die gemeinsam etwas Neues auf die Beine stellen wollen – unter anderem Namen und mit anderem Konzept." Konkrete Details könne er noch nicht nennen. Die würden jedoch beizeiten mitgeteilt. Bis dahin freue sich der Unverpacktladen über einen Besuch: "Bei uns kann man noch bis Ende November Lebensmittel einkaufen."

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