Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

SANDERAU: Würzburgs Palmenstraßen

SANDERAU

Würzburgs Palmenstraßen

    • |
    • |
    Glasermeister Fritz Reinisch hat seit 1993 vor seinem Haus in der Neubergstraße zwei Hanfpalmen stehen. Jetzt hat er 13 weitere Palmen in der näheren Umgebung gepflanzt.
    Glasermeister Fritz Reinisch hat seit 1993 vor seinem Haus in der Neubergstraße zwei Hanfpalmen stehen. Jetzt hat er 13 weitere Palmen in der näheren Umgebung gepflanzt. Foto: FOTO FRITZ REINISCH

    „Ich will die Möglichkeit demonstrieren, in Mitteleuropa Palmen im Freien auszupflanzen“, so der 58-Jährige.

    Der Glasermeister hat bei der Renovierung seines Wohnhauses in der Neubergstraße die Liebe zu Pflanzenornamenten des Jugendstils entdeckt. Bei einer Geschäftsreise 1993 am Gardasee konnte er der Versuchung nicht widerstehen und kaufte seine ersten zwei Palmen. Im Juni diesen Jahres erwarb Fritz Reinisch in Italien dann weitere 13 Palmen mit einem Einzelgewicht zwischen 500 und 800 Kilogramm.

    Ausreichender Frostschutz

    Die Neuankömmlinge pflanzte er dann in dreiwöchiger Arbeit mit Hilfe von drei Gärtnern und einem Traktor in der Scheffelstraße und der Friedenstraße. Die große Herausforderung beim Pflanzen in gemäßigten Breiten besteht im ausreichendem Frostschutz. Dabei spielt die etwa fünf Grad wärmere Stadtgebietszone mit ihrer Kessellage im Vergleich zum Umland eine entscheidende Rolle. Reinisch: „Ich würde mich nicht trauen, Palmen auf dem Heuchelhof frei auszuverpflanzen.“

    Reinisch ging beim Schutz gegen Kälte bei den ersten zwei Hanfpalmen sogar so weit, diese zwischen 1993 und 2003 im Winter mit Heißluft zu beheizen. Dafür hatte er die relativ jungen Palmen mit einer Zeltplane und einem Aluminiumgestell überdacht.

    Empfindliche Wurzeln

    Besonders empfindlich sind die Wurzeln und der Stamm. Bei den neuen Palmen wird Reinisch anstelle des Heizlüfters mit elektrischen Heizkabeln für Wärme sorgen. Laut Experten gehen Hanfpalmen bei minus 17 Grad Celsius ein.

    Doch Reinisch erntet nicht nur Zuspruch und Bewunderung: „Wir sind doch nicht in Afrika“, meinte ein Passant.

    Der Glasermeister hat der Stadt Würzburg den Vorschlag gemacht, ihr eine Palme zu spendieren; diese hätte in der Mitte des Kreisverkehrs Kreuzung Friedenstraße/Neubergstraße stehen sollen. Die Fachabteilung Tiefbau lehnte ab, denn dieser Bereich muss gepflastert bleiben.

    Welcher Exot kommt als nächstes nach Würzburg? Der Glasermeister träumt von einer Honigpalme aus Chile. Die Kosten für den Transport schrecken ihn aber bisher von der Investition ab.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden