Mit der Überschrift "Vierzig Jahre Chef – Zeit für einen Wechsel" lud der Röttinger Zahnarzt Dr. Michael Gura zu einer kleinen Feierstunde anlässlich der Praxisübergabe an seinen 41-jährigen Sohn Philipp in den Gewölbekeller ein. Am Jahresende 2022 ging er nach 40 Jahren sehr erfolgreicher Tätigkeit in den Ruhestand.
Zahnarzt war eigentlich nie sein Berufsziel, wollte er doch sein Hobby Flugmodellbau zum Beruf machen. Daher begann Michael Gura mit zwei Semestern Luftfahrttechnik in Stuttgart. Das Studium war ihm aber zu trocken und theoretisch. Auf der Suche nach Alternativen kam er auf Zahnmedizin in Würzburg.
Zehn anstrengende Semester mit vielen Ferienkursen und Labortätigkeiten standen an. "Nebenher" noch Doktorarbeit gemacht, es war sehr aufwendig, blickt er voller Stolz zurück. Es folgten ein Jahr als Assistent in der ZMK-Klinik (Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten) plus 18 Monate in einer Kieferchirurgischen Praxis in Schwäbisch Gmünd.
Praxis-Neubau im Jahr 2000
Zurück im Taubertal fühlte er bei Dr. Krapp (1980-82) in Creglingen den Patienten auf den Zahn. Es folgte die Entscheidung zu einer Niederlassung im Heimatort Röttingen. Im Jahr 2000 dann der Einzug in den Neubau auf dem ehemaligen Bundesbahnareal in der Bahnhofstraße.
Nachdem sich Sohn Philipp entschloss, auch Zahnarzt zu werden, stieß er – nach einer Assistenzzeit 2013 in Boxberg bei Dr. Andreas Marb – nun zum "Gura-Team" dazu. Da auch die Schwiegertöchter Henrike (2015) und Katharina (2018) folgten, kam es zum Anbau in der Praxis mit Labor in der Bahnhofstraße.
In seinem Rückblick versicherte Michael Gura voller Freude dass er in den 40 Jahren mit rund 280.000 Patientenkontakten den Leuten sprichwörtlich auf den Zahn gefühlt habe und die Berufswahl selbst mit all ihren Höhen und Tiefen nie bereut habe. Da ihm der Beruf noch viel Freude bereite, werde er Sohn Philipp künftig noch bestmöglich unterstützen.
Röttingens Bürgermeister Hermann Gabel bedankte sich mit den Worten "Gut, dass es die Guras in Röttingen gibt" und wies er auf die Wichtigkeit hin, Ärzte im Ort zu haben. Ebenso hob er die umfangreiche Ehrenamtstätigkeit und Heimatverbundenheit des neuen "Ruheständlers" hervor.