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Zell: Zell will historische Versöhnungskirche sanieren

Zell

Zell will historische Versöhnungskirche sanieren

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    Rund 900 Jahre alt: Die frühere Zeller Klosterkirche soll saniert werden.
    Rund 900 Jahre alt: Die frühere Zeller Klosterkirche soll saniert werden. Foto: Jörg Rieger

    Das Kloster Oberzell ist weithin bekannt. In der kulturreichen Gemeinde vor den Toren Würzburgs gab es im Altort einst noch einen weiteren Orden, der von Nonnen getragen wurde. Von diesem Kloster Unterzell ist sogar noch erstaunlich viel erhalten. Am augenscheinlichsten ist eine hoch hinausragende Kirchenruine unweit des Mains.

    Erst vor knapp 50 Jahren ist dort die evangelische Gemeinde hineingezogen. Die Klosterkirche wurde mit einem neuen Gebäude im Inneren zur Versöhnungskirche. Seit 2012 ist sie zusätzlich Radwegekirche. Das ursprüngliche Kirchenschiff, das kein Dach mehr hat, ist vor rund 900 Jahren erbaut worden und als ältestes Gebäude im Ort für die Zeller historisch sehr bedeutsam.

    Zeller Gemeinderat entscheidet über Sanierungsmaßnahmen

    Das alles sollte wissen, wer über (freiwillige) gemeindliche Zuschüsse für etwaige Bau- und Sanierungsmaßnahmen urteilt. In seiner jüngsten Sitzung am Montagabend hatte der Marktgemeinderat über einen Betrag von 176 000 Euro zu entscheiden, den die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde in Zell für die dringend nötige Ertüchtigung des Ringankers erbittet.

    Dieser Betonkreis sichert Mauerkrone und Statik. Er ist in die Jahre gekommen und undicht. Hinzu kommen weitere Sanierungsmaßnahmen. "Wir können dieses Gebäude nicht dem Verfall preisgeben", fand Martin Küpper (Bündnis 90/Die Grünen). In diese Richtung dachten vermutlich so ziemlich alle der 16 Gemeinderäte, was auch andere Wortmeldungen unterstrichen.

    Gemeinde soll als "Zugpferd" bei Sanierung vorangehen

    Bürgermeister Joachim Kipke (Zeller Mitte-Freie Wähler) und Vertreter der Fraktion CSU/Freie Zeller Bürger äußerten allerdings Bedenken, ob der Förderhöhe von 30 Prozent der geschätzten Baukosten. "Ich sehe die Bedeutung für Zell. Wir müssen aber im Rahmen der gemeindlichen Finanzen agieren und dürfen hier keinen Präzedenzfall schaffen", bemerkte CSU-Fraktionssprecher Ralf Geisler.

    Sein Gegenüber Bernd Spengler (SPD/Junge Liste Zell) sah dies ähnlich, unterstrich im gleichen Atemzug, dass die gesamte Bevölkerung und die Zeller Gäste von der Versöhnungskirche profitierten. So würden dort auch kulturelle Veranstaltungen stattfinden. "Wir müssen bei dieser Maßnahme neben der evangelischen Kirche als Zugpferd vorangehen." Spengler war es allerdings wichtig, dass sich etwa auch Margetshöchheim und Erlabrunn, deren Protestanten ebenfalls der Versöhnungskirche angehören, beteiligen.

    176 000 Euro soll die Sanierung des Klosters vermutlich kosten.
    176 000 Euro soll die Sanierung des Klosters vermutlich kosten. Foto: Jörg Rieger

    Grünen-Rätin Jessica Hecht konstatierte, dass es wie so oft bei Sanierungsmaßnahmen teurer werde, je länger man damit warte. Pfarrer Peter Fuchs und Irmtraud Tratz, Vertrauensfrau des Kirchenvorstands, machten deutlich, dass die Sanierung vermutlich nicht durchgeführt werden kann, wenn sich Zell nicht in dieser Größenordnung beteiligt. Geisler formulierte schließlich den einstimmig verabschiedeten Antrag, dass sich Zell in der gewünschten Höhe von 176 000 Euro beteiligt, aber auch bei etwaigen Kostensteigerungen nicht mehr tragen wird.

    Bekommt Zell ultraschnelles Glasfaser-Internet?

    Von einem historischen Erbe zu einem modernen Kommunikationsmittel: der Glasfaser. Der Vertreter eines privaten Telekommunikationsunternehmens stellte dem Gemeinderat ein Konzept vor, um den gesamten Ort mit ultraschnellem Glasfasernetz zu erschließen. Dies würde komplett auf Kosten seiner Firma erfolgen. Voraussetzung für den Ausbau ist, dass sich mindestens 40 Prozent der Zeller Haushalte für zwei Jahre vertraglich binden. Das sei üblich und die Preise marktgerecht, so der Vertreter.

    Sofern der Gemeinderat grünes Licht gibt, würde sein Unternehmen eine Informationskampagne starten – so wie derzeit schon in benachbarten Gemeinden. Die Zeller Räte beschäftigte neben konkreten Fragen zum Konzept und vertraglichen Modalitäten auch die Einhaltung von gesetzlichen Vorschriften der Subunternehmer auf den Baustellen. Der Vertreter räumte ein, dass seine Firma dies nicht zu jedem Zeitpunkt garantieren könne, zuletzt in dieser Hinsicht aber viel passiert sei. Einen entsprechenden Beschluss will man in einer der nächsten Sitzungen fassen.

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