"Wir arbeiten gerade unsere Flächen durch, um neuen Wohnraum in der Stadt zu schaffen," sagt Hans Sartoris, Geschäftsführer der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Stadtbau. Diese ist das größte Immobilienunternehmen der Stadt, fast 10 000 Menschen wohnen in einer der über 5000 Wohnungen der Stadtbau.
Um den steigenden Bedarf an Wohnungen zu decken, baut die Stadtbau neue Häuser in Würzburg. Rund 34 Millionen Euro wurden 2017 und 2018 investiert. Zum Beispiel am Hubland aber auch in Grombühl. Aber auch kleinere Flächen will man jetzt nutzen. "Parkplätze, Hinterhöfe, Grünflächen - wir untersuchen gerade Randbereiche unserer Grundstücke, die noch unbebaut sind," sagt Sartorius.
Fündig geworden ist die Stadtbau jetzt in der Frankfurter Straße 74 und 76 an der Ecke zur Max-Planck-Straße. Auf diesen Grundstücken in Höhe der Jakob-Stoll-Schule stehen momentan zwei niedrige Pavillons, die gewerblich genutzt wurden, zum Teil aber schon länger leer stehen. Die Pavillons sollen abgerissen werden und auf den beiden Grundstücken je ein viergeschossiges Wohngebäude gebaut werden.
Wichtig für Sartorius: "Wir wollen maßvoll und in die Umgebung passend bauen." Denn die Nachverdichtung der Innenstadt solle nicht auf Kosten der Wohnqualität der Nachbarschaft gehen. Deshalb habe der aus Oberbürgermeister, Referenten und Stadträten zusammengesetzte Aufsichtsrat der Stadtbau sich in der Frankfurter Straße gegen die maximale Ausnutzung des Grundstücks entschieden.
Info-Veranstaltung für Bürger
"Für eine höhere Bebauung hätten Bäume in der Nachbarschaft gefällt werden müssen und auch die Allee in der Frankfurter Straße wäre betroffen gewesen", erklärt Sartorius. Auch deshalb habe man eine "kleinere" Lösung gewählt: zwei viergeschossige Häuser mit je 12 Wohnungen. Alle 24 Wohnungen mit insgesamt 1600 Quadratmetern Wohnfläche sollen im geförderten Wohnungsbau errichtet werden. Baubeginn ist im Jahr 2020 vorgesehen. Davor soll es eine Informationsveranstaltung für die Anwohner geben.
Obwohl sich das Projekt noch in der Anfangsphase befindet und die Pläne nicht fertig sind, steht laut Sartorius ein Detail bereits fest: Die Häuser sollen in Holzhybridbauweise entstehen. Dabei werden vorfabrizierte Holzmodule verwendet. "Wir wollen das hier zum ersten Mal ausprobieren", sagt Stadtbauchef Sartorius. Der Vorteil: Die Bauzeiten werden damit um ein paar Monate verkürzt und die Belastung der Anwohner dadurch verringert. Außerdem sollen im Zuge der Bauarbeiten auch die Außenflächen der umliegenden Stadtbau-Häuser neu gestaltet werden.